Kommentar von Dennis Riehle
„So hat es damals auch angefangen!“ – Mit diesen Worten erinnern Zeitzeugen in diesen Tagen an die Anfänge des Hitler-Regimes, ohne sich darüber bewusst zu werden, in welcher Fahrlässigkeit sie ausgerechnet jene Geschichte relativieren, die sie doch selbst noch miterlebt haben. Denn bei allem Verständnis für eine gewisse Altersstarrsinnigkeit, sehe ich momentan allenfalls Parallelen zu 1984. Dass wir einen totalitären Kurs eingeschlagen haben, liegt nicht etwa an der AfD, sondern unter anderem auch an einer Bundesinnenministerin, die mittlerweile sogar auf dem Fußballplatz mit ihrer Mentalität der Repression und Zensur konfrontiert wird. Es fehlt heute an zahlreichen Bedingungen und Voraussetzungen, die vor rund neunzig Jahren den Weg zur Machtergreifung der Nazis geebnet haben. Gleichwohl sollten wir nicht verschweigen, dass sich in der Aktualität tatsächlich eine Manier der Separierung, Abstempelung und Etikettierung wiederholt, die pikanterweise auf einem Phänomen beruht, welches der Linksgrüne selbst als Totschlagargument ins Feld führt. Denn Katrin Göring-Eckardt hat es ausgesprochen: Unsere Nationalmannschaft wäre weniger leistungsstark, wenn sie ausschließlich aus Weißen bestünde.
Da kommt er also doch durch, dieser böse Rassismus, der sich mittlerweile nur noch am äußersten Rand des politischen Tableaus als Feindseligkeit gegenüber dem Fremden entpuppt. Stattdessen richten sich Verachtung und Hass zunehmend gegen die eigene Ethnie des mitteleuropäischen Deutschen, der man zumindest latent die Daseinsberechtigung abspricht, wenn man sich auf einen Prozess der Veränderung freut, an dessen Ende nicht etwa die völlige Durchmischung der unterschiedlichen Verbünde steht. Sondern die völlige Preisgabe der autochthonen Mehrheit in unseren Gefilden, die dem Sozialisten auch deshalb ein Dorn im Auge ist, weil er seinen aufkommenden Neid gegenüber den Lebensbiografien einer tüchtigen und fleißigen Gesellschaftsklientel zu kompensieren herausgefordert wird, die im Gegensatz zu mancher Karriere als ehrenwerte Küchenhilfe eine weit über die abgeschlossene Schullaufbahn hinausreichende Leistungsbilanz beinhalten. Das Ringen mit der persönlichen Identität fällt umso heftiger aus, je fragiler sich das Fundament einer Existenz erweist, die nur vorgeschoben mit einer Kollektivschuld angesichts der dunklen Kapitel unserer Vergangenheit belastet ist.
Diese Gemeinschaftshaftung dient als Feigenblatt für ein inhärentes Scheitern und Versagen von Menschen, die in einer kommunistischen Haltung darauf gehofft hatten, dass sie der konservative Spießbürger mit seinen Steuern schon irgendwie durchfüttern werde. Und ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Mittlerweile springen wir nicht nur für den Sozialleistungsempfänger mit hiesiger Nationalität ein, sondern wir alimentieren den halben Globus. In einer beispiellosen Unterjochung und Knechtschaft lässt sich ein Miteinander zum Goldesel für sämtliche Schicksalsgeplagten degradieren, das bisweilen nicht nur lethargisch anmutet. Stattdessen braucht es oftmals aufrüttelnde Ereignisse wie das Attentat von Solingen, um zu der schlichten Erkenntnis zu gelangen, dass wir schlichtweg verhöhnt werden, wenn sich der Lakai aus Sicht der Progressivisten sogar dem offenen Messer hingeben muss – weil er es in seinem Nationalstolz nicht vermochte, dem im Fünf-Sterne-Hotel untergebrachten Gast ohne Bleibeperspektive auch noch die Füße zu küssen. Sobald sich die Desavouierung plötzlich nicht mehr gegen die mittlerweile nur noch als PoC bezeichneten Einwanderer mit dunkler Hautfarbe richtet, sondern die angestammten People ohne Color beim Gang auf das Stadtfest um ihr Leben fürchten, kann das nicht nur zum Erwachen aus dem Dornröschenschlaf führen – sondern am Wahlsonntag zu nicht völlig unerwarteten Überraschungen im Osten der Republik.
Dass man sich als AfD-Anhänger in Thüringen, Sachsen oder Brandenburg über willfährige „Wessis“ die Augen reibt, ist allein dem Umstand einer größtmöglichen Trägheit des angepassten Moralisten zu verdanken, dem es an der unmittelbaren Erfahrung von Despotismus mangelt – und der durch den ausschließlichen Konsum des ÖRR in Hochachtung vor der Führungsstärke der Ampel verfällt, wenn kurz vor dem Urnengang noch schnell 28 Schwerstverbrecher nach Afghanistan abgeschoben werden. Dass wir mittlerweile nicht nur an einer Weggabelung stehen, sondern uns inmitten eines Kampfes um die kulturelle Deutungshoheit unserer künftigen Gruppe wiederfinden, kann nur demjenigen entgangen sein, der die Kongruenz, Ganzheit und Integrität des deutschen Volkes lediglich als eine Zwischenstation auf der Reise in ein buntes Paradies versteht. Dass diesem Utopismus glücklicherweise immer weniger Ortsansässige in unseren hiesigen Breiten anhängen – und sich stattdessen einer gesunden Heimat- statt grenzenloser Nächstenliebe besinnen, ist ein Ausdruck von Vitalität des von den Woken bereits totgesagten Chauvinismus. Denn er gilt heute nicht mehr als rückwärtsgewandt, sondern als ein Aushängeschild für Vernunft, Pragmatismus und Weitsicht. Und allein das ist die Garantie für eine Zukunft in Unabhängigkeit von jenen, die mittlerweile unverhohlen propagieren, unser Zuhause zu einer Außenstelle von Kabul, Damaskus oder Mekka machen zu wollen.