Kommentar von Dennis Riehle
Der deutliche Rückgang der Geburtenrate in Deutschland ist unter anderem auch mit einer den Wert des Lebens zunehmend zu relativieren versuchenden Ideologie von fanatischen Klimatologen, Befürwortern der grenzenlosen Abtreibung und hochmütigen Laufbahn-Egomanen verbunden, welche sich immer deutlicher Bahn bricht. Da sind es die Erhitzungsapokalyptiker, welche sich sterilisieren lassen, um keinesfalls ein Kind gebären zu müssen, das Ressourcen verbraucht und CO2 ausstößt. Oder die Feministen, die darauf bestehen, ein isoliertes und mit dem Anspruch auf Hiersein eines neuen Erdenbürgers nicht abgewogenes Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper der Frau durchzusetzen – und im Zweifel das Heranwachsen dies neuen Geschöpfes durch einen künstlich herbeigeführten Abort abzubrechen. Oder die Karrieregeilen, die Nachwuchs als eine Behinderung in ihrem Erfolgsbestreben auffassen – und das evolutionäre Rollenmodell allein deshalb in Frage stellen, weil ihnen Haushaltsführung und Erziehung zu altmodisch, rechtsradikal und frauendiskriminierend sind. Wir bewegen uns also in einer Mentalität, in der die kollektive Verantwortung für die Zukunft unserer Gesellschaft in den Hintergrund getreten und der Individualismus an die erste Stelle gerückt ist. Uns ist jeder Respekt vor der Bedeutung unserer Nachkommenschaft verlorengegangen, weil sich in vielen Köpfen offenbar eine Gleichgültigkeit breitgemacht hat.
„Nach mir die Sintflut“ – das scheint nicht mehr nur für die „Letzte Generation“ zu gelten, sondern auch für diejenigen, welche sich der ethischen Verpflichtung zum Erhalt unserer Spezies aus Verachtung gegenüber Heimat und Herkunft verschrieben haben. Dass wir in diesen Tagen durchaus Sorge vor dem Morgen haben und in die Erwägung mit einbeziehen, wonach man die aktuellen Zustände und ihre weitere Eskalation einer nachfolgenden Alterskohorte nicht zumuten möchte, kommt einer Kapitulation gegenüber all den Herausforderungen gleich, die zwar komplex und teils höchstdramatisch sind. Doch statt sich mit Motivation an die Wurzel des Übels zu begeben, scheinen wir in einer gemeinschaftlichen Depression zu versinken – und den Kopf in den Sand zu stecken. Es ist gleichermaßen verantwortungslos, einseitig und kurzsichtig, wenn wir uns auf die Position zurückziehen, dass die Kleinsten nicht in einem Lebensumfeld des völligen Chaos aufwachsen sollen. Wenn wir unser Land und seinen Fortbestand jetzt aufgeben, dann lassen wir die Chancen ungenutzt, die sich zur Wende bieten. Nein, ich habe das Vertrauen in eine radikale Umkehr noch nicht weggeworfen. Denn ich tue mir prinzipiell mit Kipppunkten schwer. Denn weder bei den Durchschnittstemperaturen scheinen sie mir erreicht, noch in den zweifelsohne bedrohlichen Versuchen zur Erodierung unserer kulturellen Singularität.
Wir sollten das Feld nicht denjenigen überlassen, die im Sinne des Pluralismus die deutsche Wesenseinheit sukzessive auflösen und sie durch eine Utopie des Multikulturalismus ersetzen möchten. Stattdessen braucht es jetzt mehr denn je ein Bekenntnis, die hierzulande noch bestehenden Mehrheitsverhältnisse mit Blick auf ethnische Verankerung, gemeinsame Sprache, Tradition, Geschichte, Normen, Religion, Werte, Ursprung und Sozialisation zu verteidigen. Um die Funktionalität der Bundesrepublik auch künftig zu gewährleisten, bedarf es keiner massenhaften Zuwanderung aus aller Herren Länder, die allein die Zahl der Einwohner kompensiert, aber sie nicht in ihrem Fundament festigen kann. Denn es ist nicht die Arbeitsmigration, welche aktuell unsere Strukturen überflutet. Es sind überdurchschnittlich viele – nicht selten illegal eingereiste – Asylbewerber mit einer geringen beruflichen Qualifikation und einer mangelnden Offenheit zur Mitwirkung an Wohlstand, Wirtschaftlichkeit und Prosperität, die unsere Kapazitäten in Anspruch nehmen, aber für die ökonomische, identitäre oder gesellschaftliche Entwicklung von Deutschland keinen Beitrag zu leisten in der Lage oder gewillt sind. Denn eine Nation besteht eben nicht allein aus der quantitativen Größe, sondern vor allem auch aus der qualitativen Fähigkeit, den Laden am Laufen zu halten. Entsprechend macht es nicht die Menge, sondern insbesondere die Leistungsbereitschaft der Menschen in einer Gruppe aus, die am Ende darüber entscheiden wird, wie das Morgen eines Miteinanders aussieht.
Wir können die Flaute in den Statistiken nur dann umkehren, wenn wir einerseits den sozialen Sprengstoff in unserem Land entschärfen und eine Verbesserung der Lebensbedingungen hinsichtlich finanzieller, materieller und existenzieller Sicherheit erreichen. Andererseits muss es wieder ins Bewusstsein rücken, dass ein Junge oder Mädchen das größte Geschenk sind, das man uns machen kann. Wir brauchen Rückhalt für Familien und eine Unterstützung von Eltern in allen Phasen von Schwangerschaft und des Aufwachsens ihrer Sprösslinge. Letztendlich bedarf es darüber hinaus einer ideellen Würdigung dieses Engagements, das Vater und Mutter einbringen, um unserer Gemeinschaft zu Vitalität zu verhelfen. Und auch politisch muss darüber nachgedacht werden, inwieweit die Rahmenbedingungen optimiert werden können, um unabhängig von Einkommen, Status oder Alter den Entschluss zum Kinderkriegen zu erleichtern und sich der Unterstützung des Staates und von uns allen gewiss sein zu können. Es braucht Anreize, aber auch Respekt. Im Augenblick herrscht eine Stimmung vor, die vielen jungen Erwachsenen den Mut zum Zuwachs nimmt. Denn die Anerkennung, Abkömmlinge großzuziehen und sich damit auch in den Dienst unserer Sozietät zu stellen, ist der kruden Weltanschauung gewichen, dass sich im Zweifel die Anderen darum kümmern können. Der Verspottung gerade aus linken Kreisen, welche jene herabwürdigt, die sich eben nicht einem Laissez-Faire-Narzissmus hingeben, sondern ihren Teil zum Gedeihen unseres Volkes zusteuern möchten, muss die Solidarität aller entgegengesetzt werden, denen der Bestand Deutschlands am Herzen liegt.