Kommentar von Dennis Riehle
Wer den Anschein erweckt, in unseren Breiten herrsche heile Welt, muss entweder im Berliner Elfenbeinturm residieren – oder aus der Tiefenentspannung des „Wir schaffen das!“ noch nicht wachgeküsst worden sein. Philosoph und seines Zeichens Vizekanzler Habeck, der sich in seinem Wolkenkuckucksheim von der Wirklichkeit verfolgt fühlt, etabliert sich zu demjenigen Politiker in der Geschichte, der nicht nur durch eine Transformation mit der Brechstange einen wohlständigen, prosperierenden und wachsenden Exportweltmeister innerhalb von wenigen Jahren an die Wand gefahren hat, sondern der ungeniert die größte Volksverdummung seit Beginn der Aufzeichnungen – mindestens aber seit den blühenden Landschaften der Deutschen Demokratischen Republik – betreibt. Schlussendlich wissen wir dank seiner Expertise mittlerweile nicht nur, dass der Storch die Kinder bringt, der Osterhase die Geschenke versteckt und die Schokolade im Supermarktregal direkt von den lila Kühen auf der Alm entstammt. Sondern auch, dass der Strom in der Steckdose entsteht, ein Unternehmen nicht deshalb allein insolvent ist, weil es nichts mehr produzieren kann – und die wirtschaftliche Lage im Land nicht schlecht ist, sondern es lediglich die Zahlen sind. Wer sich von einem Autor, der keine Kinderbücher geschrieben haben will, Sand in die Augen streuen und Märchen erzählen lässt, der muss in 16 Jahren Merkel schon ziemlich tief eingeschlummert sein. Und erstaunlicherweise fallen die Verheißungen über eine prächtige Zukunft bei denen auf fruchtbaren Boden, die noch immer daran glauben, dass der Klimawandel allein anthropogen verursacht wurde, die Schutzmaßnahmen in der Pandemie verhältnismäßig waren und unsere Freiheit am Donbass verteidigt wird. Doch es war bereits das Bundesverfassungsgericht, das im Rahmen seines Urteils zum grundgesetzwidrigen Nachtragshaushalt 2021 in der Begründung festgestellt hat, dass die von unserem Schüttsiel-Flüchtigen ergriffenen Maßnahmen zum Ankurbeln der Konjunktur nicht nur ungeeignet erscheinen, sondern Milliarden verschlingen – ohne einen konkreten Anhalt auf ihre Wirksamkeit.
Schließlich pumpen wir immer mehr in ein Schwarzes Loch der sogenannten Erneuerbaren, von denen manch ein Greengewashter tatsächlich noch immer erhofft, dass sich unter ihrer Mitwirkung das perspektivische Geschehen am Himmel durch eine Veränderung der Zusammensetzung unserer Atmosphäre im Promillebereich beeindrucken lässt. Immer mehr Staaten erkennen mittlerweile, dass das Narrativ über die wesentliche Bedeutung des CO2 in unseren Luftschichten lediglich durch ein Kartell von Medien und Forschung zu einem allgemeingültigen Konsens erklärt wurde – obwohl er bei kritischer Betrachtung den Anforderungen an Ergebnisoffenheit, Untendenziösität und wissenschaftliche Schlusstechniken nicht gerecht wird. Stattdessen setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass es insbesondere in den demokratischen Staaten dieser Welt einer Argumentationsgrundlage und Rechtfertigung bedurfte, um die Gesellschaften zu disziplinieren, regulieren und tyrannisieren. Um Macht zu sichern, brauchte es eine Moralkeule und ein Totschlagargument, welches als Druckmittel dazu geeignet war, den Bürger im Zweifel von Einschnitten in seine Freiheiten überzeugen zu können. Ein ähnliches Muster wurde bereits während Corona angewandt – und auch mit Blick auf die Erderhitzung scheint es noch immer bei einer Minderheit verfangen zu können, die sich offenbar nichts sehnlicher wünscht als den Übergang von Demokratie in Oligarchie, von Volksherrschaft in Totalitarismus. Es fehlt weiterhin an jedem Nachweis dafür, dass die Anstrengungen der Menschheit zur Einflussnahme auf eine hinsichtlich der Planetengeschichte sich ständig wiederholende Entwicklung des Aufs und Abs von Durchschnittstemperaturen durch Verzicht, Kasteiung und Verbote bei der Natürlichkeit Eindruck hinterlassen. Dagegen sind die Folgen einer Politik, die auf den völligen Umbau unserer Ökonomie in Richtung einer zentralgelenkten und bis zum Abwinken durch Subventionen lobbyierten Homogenität der Industrie setzt, mittlerweile nicht nur beim Blick auf das Bruttoinlandsprodukt drastisch sichtbar.
Nahezu täglich braucht die Ampel neue Milliarden, um die Löcher zu stopfen, die eine engstirnige, verbohrte und infantile Ideologie der Entbehrung hinterlässt. Und der Bürger hierzulande muss hilflos mit ansehen, wie eine ohnehin durch künstliche Verknappung eingetretene Kostendruckinflation auch weiterhin kaum in Grenzen gehalten werden kann. Denn allein die steigenden Energiepreise wirken weiterhin mit einer enormen Kraft auf die Produktionskosten von Lebensmittel und anderen Dingen unseres alltäglichen Bedarfs und Gebrauchs ein. Und wäre all das noch nicht genug, werden wir unserer Ölheizungen, Verbrennermotoren und der Altersvorsorge enteignet, um die Traumwelt einer Koalition zu realisieren, deren Handeln mittlerweile nicht mehr nur idiokratisch daherkommt, sondern als arglistig und böswillig gegenüber dem Volke bezeichnet werden muss. Dass sich sogar der Bundesrechnungshof einschaltete und ein verheerendes Zeugnis für die herrschende Obrigkeit ausstellt, sollte vielleicht auch bei denjenigen als ein Alarmsignal ankommen, die noch immer in der lethargischen Manier der deutschen Couch Potato darauf vertrauen, dass es Robert schon richten wird. Man wird die Kommunismusjünger nicht erreichen können, die sich danach sehnen, von Honecker 2.0 in ihrem Schlafwandel auf das Dach geführt zu werden, um sich dort im Zweifel alleingelassen zu sehen. Und auch die wohlbetuchten Stammwähler der Grünen, die im Zweifel ihren veganen Swimmingpool für die Errettung der von Sintfluten, Feuersbrünsten und Langzeitdürren bedrohten Republik zu opfern bereit sind, dürfte man mit Rationalität nicht mehr erreichen. Doch wenn es gelingt, Parteien in Verantwortung zu bringen, die dem Ökologismuswahn ein Ende setzen wollen, dann bleiben wir vor dem tatsächlichen Untergang unseres Landes im Meer der Es-darf-nie-wieder-schönes-Wetter-geben-Apologeten doch noch bewahrt.