Kommentar von Dennis Riehle
Lange Zeit prägte vor allem die Union den Begriff der Leitkultur, um diese als ein Feigenblatt zu verwenden, das die schwere Schuld kaschieren sollte, welche man spätestens durch den Tabubruch von Angela Merkel 2015 mit der Preisgabe unserer Grenzen auf sich geladen hatte. Was nicht nur bei Katrin Göring-Eckardt auf eine große Aversion stoßen dürfte, ist wiederum für jeden Patrioten in diesem Land nur ein erster Schritt auf dem Weg in Richtung radikaler Trendumkehr. Die von Heimatliebe und Nationalstolz getragene Hinwendung in Richtung eines gemeinsamen Fundamentes, das sich mit Blick auf das Grundgesetz als Einheit der deutschen Volkszugehörigkeit beschreiben lässt, wird im 21. Jahrhundert durch Vielfaltsfetischisten, Hypermoralisten und Multipluralisten nicht nur mit dem erhobenen Zeigefinger zu blockieren versucht. Stattdessen ist es ein ziemlich dumpfbackiger Verweis, dass der erste und dritte Artikel unserer Verfassung es nahezu gebieten würden, unser Territorium durch geweitete Scheunentore für jeden Schicksalsgeplagten zugänglich zu machen. Eine in dieser Dekade von Pseudo-Philanthropen geäußerte Überzeugung, mit endloser Weltoffenheit all das kompensieren zu können, was unsere Vorfahren in der Vergangenheit an bestialischen Verbrechen verübt haben, ist schon allein aus dem einfachen Grund einigermaßen stupide, dass nicht einmal auf internationalem Parkett eingefordert wird, uns bis ans Ende der Tage mit der Last von Kollektivschuld abmühen zu müssen. Die Loslösung von einer Gemeinschaftshaftung und der Übergang in eine verantwortungsvolle Mahnung und Erinnerung an das, was nur noch die wenigsten von uns in Realität miterlebt haben, ist ein Gebot der Stunde, in der die Germanophobiker unsere Identität verhökern möchten.
Dass der Kitt in unserer Gemeinschaft nicht erst verloren gegangen ist, als jene in Macht und Verantwortung kamen, die nicht nur von einer ständigen Veränderung träumen, sondern unsere Fußballmannschaft nur deshalb auf einem erfolgreichen Kurs sehen, weil sie nicht ausschließlich von Weißen besetzt ist, machen die Anstrengungen der Großkoalitionäre in der Mitte der zurückliegenden Dekade klar. Äußerst plakativ wird die Erosion der autochthonen Mehrheit beim Blick an die öffentlichen Gebäude sichtbar. Da wehen mittlerweile der Regenbogen, die Ukraine-Flagge oder der europäische Sternenkreis. Von Schwarz-Rot-Gold ist allerdings nichts mehr übrig. Es ist der Verachtung eines bereits in der Bibel verankerten Vorrangigkeitsgebots zu verdanken, dass insbesondere Grünsozialisten den christlichen Gedanken der Nächstenliebe ad absurdum führen. Zwar mag die Agape Gottes für jeden wirtschaftlich oder sozial Geknebelten gleichermaßen gelten. Auf einem irdischen Globus ohne Milch und Honig, wohl aber mit begrenzten Ressourcen kann sie allerdings nicht verwirklicht werden. Selbst das Prinzip der liberalen Demokratie, Menschen aufgrund diverser Eigenschaften nicht benachteiligen zu dürfen, geht keinesfalls mit der wirklichkeitsfernen Maßgabe einher, uns als belehrender, erziehender, aber vor allem versorgender Retter und Rächer der Gerechten aufspielen zu müssen. Viel eher sagt bereits das Gleichnis des barmherzigen Samariters, dass wir unsere Aufmerksamkeit zunächst dem Ausgegrenzten in der eigenen Gruppe zuwenden sollen, ehe wir anschließend mit den verbliebenen Kapazitäten auch demjenigen helfen, der aus der unmittelbaren Nachbarschaft infolge einer existenziellen Bedrohung durch Verfolgung geflohen ist.
Nicht einmal auf der Arche Noah war Platz für jeden. Es mag herzlos klingen, aber ein Paradies auf Erden wird es kaum geben können. Internationale Konventionen haben keinesfalls grundlos, aber dafür in unmissverständlicher Formulierung festgelegt, unter welchen Bedingungen wir Obdach und Schutz gegenüber dem Fremden bereitstellen sollen. Dass Paragrafen und Vorgaben in einer vom woken Mainstream geprägten Epoche generell überbewertet sind, unterstreicht der völlige Kontrollverlust und die Bankrotterklärung eines Staates, der nicht einmal mehr fähig und willens scheint, für alle hier Lebenden Sicherheit zu gewährleisten und verbindliche Regeln wie Ordnungen durchzusetzen. Die Offenbarung von Werten, Traditionen, Brauchtümern, der Sprache, der Sittlichkeit, Normativität und Konformität, von Idealismen, Ursprüngen, Gepflogenheiten, Ansprüchen und Tugenden hat den Untergang des Abendlandes eingeläutet. Wir befinden uns inmitten eines Kampfes um die Deutungshoheit der Zukunft unserer Gesellschaft, die in der Vorstellung der selbsternannten Progressiven nicht mehr von einer Überzahl ethnisch Verwurzelter dominiert wird, sondern als harmonisches Miteinander der unterschiedlichsten Gruppen von Anfang an der Unmöglichkeit geweiht war. Dabei waren es Evolution und Schöpfung, die durch das Anlegen von phänotypischen Merkmalen an die verschiedenen Verbünde einigermaßen unmissverständlich dafür gesorgt hatten, dass wir uns in erster Linie unter Unseresgleichen definieren und identifizieren.
Man kann sich in dieser Logik kaum an den Gedanken gewöhnen, dass eine vollständige Durchmischung sämtlicher Spezien auf diesem Planeten angedacht war. Denn ein etwas gesunder Verstand wird nur allzu gut vergegenwärtigen, dass das obsessiv verordnete Zusammenleben äußerst divergierender Stämme auf geografisch begrenztem Raum zu Spannungen und Gewalt führen muss. Denn wo es tatsächlich an einem Minimalkonsens über indiskutable Orientierungspunkte mangelt, herrschen im Zweifel Willkür, Anarchie und Unterjochung durch diejenigen vor, welche sich beispielsweise aufgrund ihrer religiösen Meinung zur Verdrängung von Andersdenkenden beauftragt fühlen. Und so ist es weder eine Übertreibung noch eine Zuspitzung, wenn wir attestieren, dass das Ringen darüber mitten im Gange ist, ob wir uns perspektivisch unter die Fuchtel einer durch die Suren des Koran motivierten Diktatur fanatisierter mohammedanischer Glaubensbrüder stellen wollen. Tatsächlich ist die Zerrüttung unserer Gefüges mittlerweile schon derart fortgeschritten, dass es sogar Messermorde braucht, um manch einen Deutschen aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken. Wer sich nicht der vollkommenen Verblendung und Naivität hingegeben hat, der sollte spätestens seit Solingen um die Ernsthaftigkeit der Lage wissen. Ein kritischer, unnachgiebiger und ehrlicher Diskurs ist ebenso wie eine politische Entscheidung des Souveräns unabdingbar, damit die Separierung nicht nur in der Equipe auf dem Rasen mittelfristig in die komplette Negierung der Daseinsberechtigung unseres Genres führt.