Kommentar von Dennis Riehle
Nein, unsere Demokratie hat in diesen Tagen mehr als nur Schlagseite. Sie steht unter Dauerbeschuss von denjenigen, die die Volksherrschaft nach deren Interessen und Bedürfnissen formen wollen. Der vernunftorientierte Bürger sieht sich einigermaßen brüskiert angesichts der immer weiteren Entfremdung der selbsternannten Elite im Berliner Wolkenkuckucksheim. Denn in unserem repräsentativen System hat er nur bedingt die Möglichkeit, auf Entscheidungen und Richtungspfade Einfluss zu nehmen. Ein wesentliches Instrument zur Artikulation von politischen Forderungen ist in diesem Gefüge das verfassungsmäßig verankerte Recht auf Gehör in Art. 17 GG. Es befugt den einfache Mann zum Appell an die Parlamente, bestimmte Themen, Probleme und Nöte anzupacken.
Dass Bundes- und Landtage dabei nur selten grünes Licht für die Eingabe des Souveräns geben, bringt ihnen bisweilen wenig Vertrauen und Glaubwürdigkeit ein. In einer großen Überzahl werden die Zuschriften vom einfachen Mann verworfen – und das häufig sogar ohne nähere Begründung. Wie wohltuend ist in dieser Situation das Wissen, dass es auch Abgeordnete gibt, die sich die Nähe zur Basis auf die Fahnen schreiben. Zu ihnen gehört auch Dirk Brandes als Obmann der AfD im hauptstädtischen Petitionsausschuss. Ein couragierter, engagierter und standhafter Fels in der Brandung von Zeitgeist und Unbestimmtheit, der sich nicht zu schade ist, in die Untiefen des Pöbels hinabzusteigen.
Mit seinem Einsatz verleiht er dem Wähler eine Stimme gegenüber der hauptberuflichen Arroganz im Elfenbeinturm. Und er hat sich zum Garanten dafür gemacht, nicht etwa nur den Finger in die Wunde des Versagens eines Einheitskartells von CDU bis Grünen zu legen. Stattdessen erkennt er mit einer großen Sensibilität und Empathie den drückenden Schuh der Republik, indem er den Sorgen der Gesellschaft Aufmerksamkeit und Rampenlicht verschafft. Er steht nahe bei den Menschen, die sich häufig in Verzweiflung über die Missstände im Land an das Gremium wenden. Mit seiner Beharrlichkeit lässt er nicht locker, wenn es um den Abbau von Ungerechtigkeit, von Unverhältnismäßigkeit und Unfreiheit geht.
Mit einer dezidiert patriotischen Ausrichtung, aber vor allem auch einem rationalen Kompass, ist der in Langenhagen geborene Industriekaufmann ein Brennglas, das die Ärgernisse aus der Bevölkerung sammelt, um sie dann der Regentschaft in ihrer ganzen Fülle vor Augen zu führen. Der darüber hinaus in den Themen Mittelstandsförderung und Finanzen kompetente Mandatar der Alternative für Deutschland ist das Rückgrat für das oftmals hilf- und hoffnungslose Individuum. Schließlich weiß der desorientierte Deutsche mittlerweile gar nicht mehr, wo er all den Ballast abladen soll, welcher beispielsweise noch immer als Folge der Corona-Maßnahmen auf den Schultern des Kollektivs liegen.
Gerade auch die Legislaturperiode der Ampel hat eine Menge an Schäden und Scherben hinterlassen, die sich nur durch Ehrlichkeit und Transparenz wieder regulieren lassen. Seine Berufserfahrung aus der Lagerlogistik dürfte den 50-Jährigen befähigen, möglichst praxisorientiert die Steine aus dem Weg zu räumen, welche unter anderem auch die sogenannte Energiewende als Knüppel zwischen die Beine der Unternehmen und des Einzelnen wirft. Brandes kritisiert die Transformation und die damit einhergehende Fokussierung auf festgezurrte Technologien, die zum Standortrisiko werden können, sollte uns das internationale Parkett weiterhin mit Pragmatismus überholen.
Wer sich ein Stück weit mit der Biografie und Karriere des Betriebswirts auseinandersetzt, wird auf Tugenden stoßen, die manch einer machtbesessenen Mentalität widersprechen. Immer wieder zeigt er sich demütig gegenüber jenen, welche ihm bei den Abstimmungen ihr Kreuz schenken. Er sieht es als Privileg, sich für seine Heimat einsetzen zu dürfen – und bleibt deshalb auch fern von Allüren oder Hochmut. Diese angenehme Erscheinung hat ihn zuletzt auf Listenplatz 1 der niedersächsischen Kandidaten für den 23.02.2025 gehievt. Und dieses Votum war nachvollziehbar und klug. Denn damit ist die Aussicht groß, dass er auch künftig Verantwortung an der Schnittstelle zwischen dem von der Obrigkeit degradierten Untertan und der Herzkammer unserer liberalen Ordnung wird übernehmen können.