Da ist es einerseits die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die dazu auffordert, sich in den Schulen kritisch mit der AfD auseinanderzusetzen. Andererseits wird aus Baden-Württemberg berichtet, dass Dirk Spaniel als Politiker der Alternative für Deutschland von einer Diskussionsrunde der Parteien mit Schülern an einem Gymnasium wieder ausgeladen wurde. Das zuständige Ministerium erklärte ausdrücklich sein Wohlwollen für diesen Schritt. Und man begründet ihn ähnlich wie die von Rot und Grün durchzogene GEW. Demnach soll unser Nachwuchs vor der Berührung mit extremistischen Tendenzen bewahrt werden. In einer typischen Manier heutiger Helikopter-Eltern sollen die Kleinsten also möglichst von sämtlichen Auseinandersetzungen ferngehalten werden – natürlich nur um das Beste willen. Doch anstatt sie gerade durch Konfrontation, Erfahrung und Erkenntnis selbst zu einem Urteil finden zu lassen – und gegebenenfalls die passenden Lehren daraus zu ziehen -, werden sie wohlbehütet in Watte gepackt. Und wie es mittlerweile auch in der Welt der Erwachsenen in Deutschland gängig ist, hilft man ihnen gegebenenfalls durch ein betreutes Denken dabei, auf den richtigen und linken Pfad zu gelangen. Dass in unseren Bildungseinrichtungen generell eine Neutralitätspflicht herrscht, die unter anderem auch einfordert, entsprechende Chancengleichheit und Meinungspluralismus zuzulassen, um das Wesen der Demokratie kennen und schätzen zu lernen, ist den Verantwortlichen wohlbewusst, die nun auch in einen weiteren Bereich unseres Gemeinwesens vordringen, um durch Denunziation, Zensur und Unterdrückung eine Partei mundtot zu machen.
Die Regierung scheint also täglich neu einen mehr oder weniger Prominenten an die Front zu schicken, der sodann die Verfassungsfeindlichkeit der AfD predigen soll. Doch was sind es nun an Forderungen oder Positionen, welche gegen unser Grundgesetz verstoßen? Belastbare Belege oder Nachweise gibt es ebenso wenig wie eine gesellschaftliche Debatte oder gar einen öffentlichen Konsens über die Definition dessen, was wir als unvereinbar mit den Werten der freiheitlichen Ordnung verstehen. Immer wieder wird die völkische Ideologie angeführt, die gegen unsere Prinzipien gerichtet sei. Doch im Gegensatz zu einem nationalistischen Denken, welches eben nicht nur in einer patriotischen Mentalität die Heimatliebe für das eigene Land hervorhebt und die Wesenseinheit des Volkes als singulär und exklusiv betrachtet – wie es jedes andere auf diesem Globus auch tut -, sondern Menschen aus anderen Kulturen pauschal und allein aufgrund ihrer Ethnie herabwürdigt, ausgrenzt oder drangsaliert, bleibt eine Anschauung so lange legitim und mit all unseren Gesetzen in Einklang, wie sie auf die Integrität und Souveränität des Miteinanders aus Staatsbürgern gemäß Art. 116 GG abhebt. Hierbei gibt es keine Kollision mit der Menschenwürde oder anderen unverhandelbaren Normen unserer Herrschaftsform. Es ist weder anstößig noch unzulässig, sondern gar geboten und eine uns auferlegte Aufgabe, die generelle Unversehrtheit der Bundesrepublik, ihrer Rituale, Brauchtümer, Sprache, Religion, Geschichte, Sozialisation oder Wurzeln zu gewährleisten. Hingegen ist das utopische Ideal des Pluralismus im Gewand einer hypertoleranten Weltoffenheit nicht verbrieft.
Und es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass die Alternative für Deutschland in der Breite, Struktur oder Konsistenz eine Auffassung vertreten würde, die wesentlichen Charaktermerkmale unseres Staatswesens zu überwinden. Allenfalls kann man das hehre und nur allzu verständliche Ansinnen ausmachen, die derzeitigen Verhältnisse faktischer Regellosigkeit, totalitär anmutender Entwicklungen und des Machtsmissbrauchs zu beenden und für eine Stärkung unseres repräsentativen Systems zu sorgen, indem beispielsweise durch weitere direktdemokratische Elemente eine bessere Beteiligung der Bürger an der Ausrichtung der Politik sichergestellt wird. Die AfD möchte nicht ins Mittelalter zurück, sondern sie will das Funktionierende, Anerkannte und Gebräuchliche bewahren – und sich nicht einem obsessiven Drang zur beständigen Erneuerung, einem dauerhaften Wandel und einem befremdlichen Abstoßen des Alten, des Früheren und des Sittlichen hingeben. Sie ist für Fortschritt mit Vernunft statt für Transformation mit der Brechstange. Sie setzt auf Natürlichkeit statt auf Befindlichkeit. Sie würdigt eine den Zusammenhalt herausstellende Tradition statt eine immer weiter ins Individuelle und Beliebige getriebene Emanzipation. Sie steht für Grundrechte und Redefreiheit, aber nicht für willkürlichen Liberalismus und grenzenlose Selbstbestimmung. Sie erinnert sich an unsere Historie, verneint aber eine kollektive Schuld. Sie zeigt Genderismus und Queerismus die Rote Karte, rüttelt aber nicht an Gleichberechtigung oder Antidiskriminierung. Sie fordert eine konsequente Remigration von negativ beschiedenen Personen ohne Aufenthaltsberechtigung oder mit verwirktem Gaststatus, bekennt sich aber zur grundsätzlichen Bereitschaft, tatsächlich Verfolgten Schutz zu gewähren.
Und all diese Tugenden werden von unserer heutigen Jugend offenbar wieder begrüßt. Sie sind attraktiv und ansprechend, wie es beispielsweise auch die Erfolge von rechten Influencern in den sozialen Medien zeigen. Denn dieser Generation ist glücklicherweise ein gesundes Selbstbewusstsein gegeben, in dem sie Vergangenes als Mahnung und Verantwortung begreifen, sich aber nicht länger moralisieren oder gar unterjochen lassen. Ihr Stolz auf die Herkunft ist ein Ausdruck der Vitalität unserer Nation, die sich kaum mehr als ewiger Büßer versteht, sondern zu dem steht, was die Boomer im Nachkriegsdeutschland auf die Beine gestellt, an Wohlstand erwirtschaftet und an Prosperität geschaffen haben. Sie verfängt nicht im Credo, dass damals alles schlecht war. Stattdessen ehrt sie all das, was uns einst zu einem wertebasierten Paradebeispiel und unangefochtenen Exportweltmeister gemacht hat. Gerade deshalb entwickelt sich zunehmender Argwohn und Missgunst der Etablierten, die genau wissen, dass die Umfragen zwischen den 16- und 25-Jährigen eindeutig zutage geführt haben, wonach die Alternative für Deutschland in diesem Altersspektrum bei kommenden Wahlen präferiert würde. Und da wir kurz vor einer Reihe an Abstimmungen stehen, laufen die Bemühungen auf Hochtouren, unsere Sprösslinge wieder auf Linie zu bringen und sie dem Informationsmonopol des Staates und seiner Demagogie zu unterwerfen. Doch so einfach ist das heute nicht mehr, wenn viele Kanäle und Plattformen zur Verfügung stehen, um sich zu bilden. Die Sorge, dass die Schüler allzu mündig werden und der Obrigkeit entgleiten, wächst beständig und berechtigt. Daher brauchen gerade auch die Vorfeldorganisationen wie die Junge Alternative, Junge WerteUnion oder identitäre Strömungen Rückhalt, um der Einflussnahme geschickt und gewieft entgegenzuhalten.