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Nicht einmal die Bibel kennt Multikulti: Der Vielvölkerstaat ist eine Utopie der Orientierungslosen!

Kommentar von Dennis Riehle

Es gibt Totschlagargumente, die entlarven sich ihrer Profanität bereits aus der Wortgewalt heraus, welcher es an jeglichem inhaltlichen und substanziellen Unterbau fehlt. Denn sie sind derart geschichtsvergessen, dreist und billig, dass nur derjenige auf sie hereinfallen kann, dem es entweder an Bildung oder dem Schrank für die Tassen fehlt, in dem man als erwachsener Mensch doch wenigstens einen Gros noch beisammen haben sollte. Aber da braucht es nicht einmal die „Omas gegen rechts“, um zu der nüchternen Erkenntnis zu gelangen, dass Lebenserfahrung und Altersweisheit nicht unbedingt etwas mit Rationalität und Pragmatismus zu tun haben müssen. Es sind auch die vielen Demonstranten vor dem Brandenburger Tor oder dem Willy-Brandt-Haus, die mit ihrem Krakeelen von „Nazis töten“, „Nie wieder“ oder „So hat es damals auch angefangen“ plumpe Schlichtheit zur Schau stellen. Und bisweilen hat man den Eindruck, dass unser Verfassungsschutz ausgerechnet in diesem Dunstkreis nach neuen Mitarbeitern sucht, für die eine ziemlich übersichtliche Jobbeschreibung gilt. Grünenliebe und Heimathass sind hinreichende Eigenschaften, um sich in den Dienst der Regierung zu stellen, zu observieren wie spionieren – und volksherrschaftliche Prinzipien aus den Angeln zu heben. „Big Brother“ wird zum Entscheider und Richter gleichermaßen, obwohl man doch weder der ersten noch dritten Gewalt in unserem System angehört.

Und so begeben sich die Schlapphüte immer wieder neu auf ein ziemlich instabiles Terrain, wenn sie mit ihren Prädikaten und Stempeln um sich werfen – und mittlerweile wohl jeden als rechtsextremistisch brandmarken, der im mit Öl geheizten Esszimmer sein Schweineschnitzel zelebriert, die Inhalte als russisch unterwandert geltender Medien inhaliert, seinen SUV regelmäßig poliert, den Balkon mit Schwarz-Rot-Gold dekoriert, seine Männlichkeit nicht kaschiert, an der Wahlurne die AfD honoriert, Annalena Baerbock mit exzellentem Englisch brüskiert, Robert Habeck in der Prozentrechnung düpiert, mit Eigenleistung statt Bürgergeld brilliert, Werbung für Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen ignoriert, allen Schwindel von Olaf Scholz demaskiert, Alice Weidel hofiert, den ÖRR kaum noch konsumiert, die Junge Freiheit abonniert, seine Nachbarn nicht mit toleranter Ideologie infiltriert und darüber hinaus insistiert, sobald in einer Diskussion die Moralkeule schikaniert. Standhaft zu bleiben und Rückgrat zu zeigen, das fällt in einer Zeit nicht leicht, in der man mittlerweile ohne schlechtes Gewissen und in völliger Inbrunst attestieren muss, dass die Ideale des dieses Landes vor allem noch auf dem Papier existieren. Letztlich scheint mehr als ein Minimalkonsens aktuell nicht möglich zu sein. Das hat der zurückliegende Tag der Einheit noch einmal eindrücklich bewiesen. Und so bleibt eine anmaßende und übergriffige Skepsis von Seiten der Mächtigen gegenüber dem Pöbel, dem man bedarfsweise mit Repression untermauert.

Beobachtung und Gängelung durch Horch und Kuck waren die Bürger in der DDR gewohnt. Dass dreieinhalb Dekaden nach der Wende ein sich als liberal schimpfendes Staatsgefüge keine anderen Instrumente zur Stabilisierung des gesellschaftlichen Zusammenhalts vorweisen kann, als mit Meldestellen die Denunziation anzuheizen, Polizei und Behörden mit Anzeigen wegen Bagatellen zu überhäufen, in Schlumpfhausen bei Bedarf die Kavallerie von Faeser vorbeizuzuschicken, ungeliebte Presse und gegnerische Wettbewerber zu verbieten, Verfassung und Gesetze durch das Befördern der illegalen Migration praktisch zu negieren, mit einer Märchenerzählung über die Desinformation des Kreml jeglichen Widerspruch gegen die Ampel anzuprangern, Witze über die Regierung zur Todsünde zu erklären, rechtes Gedankengut als faschistoid zu verunglimpfen, Meinungsäußerung unterhalb der Strafbarkeit Grenze zu sanktionieren, im Zweifel unbefugt in die Wohnungen von Bürgern eindringen zu wollen oder das Parlament durch eine Räterepublik zu ersetzen, das ist nicht nur despotisch und absolutistisch, sondern ein Verbrechen an der mühsam erarbeiteten Demokratie. Ansichten, die nicht in das vielfältige und bunte Konzept eines multikulturellen Sammelbeckens passen – in dem sich am Ende alles wiederfindet, was bei einem Hauch an Vernunft für jeden einsichtig von der Evolution nicht ohne Grund mit unterschiedlichen Merkmalen ausgestattet wurde -, gelten umgehend als nationalistisches Gedankengut, das die gutmenschliche Seele anekeln muss.

Dabei ist die Ideologie des Ethnopluralismus nur dann eine Empörung wert, folgte aus ihr die pauschale und generelle Abneigung, Benachteiligung und Hetze gegenüber dem Fremden ausschließlich aufgrund dessen Herkunft. Doch man wird rund acht Jahrzehnte nach dem Ende der Hitler-Diktatur mit einem Vergrößerungsglas nach jenen Ausschau halten müssen, die aus Prinzip das Unbekannte verachten. Dagegen ist es eine völlig legitime Auffassung, die zunächst separierten Gruppen auf diesem Globus zumindest überwiegend in diesen Verbünden zu belassen – weil sie sich dort am ehesten identifizieren und akklimatisieren. Das obsessive verordnete Zusammenleben von Spezien aus sämtlichen Himmelsrichtungen auf einem geografisch begrenzten Raum stellt einen widernatürlichen Eingriff in die Schöpfungsordnung dar. Denn bereits in Jeremia 31,10 in der Bibel wird am Beispiel der Auserwählten klargestellt, dass die Versprengung von Stämmen nicht ihrem Sinne entspricht: „Höret, ihr Völker, des HERRN Wort und verkündet’s fern auf den Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird’s auch wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde“ (LUT). Wir können uns also weiterhin krampfhaft auf die paradiesische Utopie verlassen, dass sich irgendwann auch der Messermann und die Transfrau in den Armen liegen. Besonders verantwortungsvoll und weitsichtig ist solch eine Manier allerdings nicht. Ihre Nebenwirkungen sind klingenscharf. Und der Mehrwert für Individuum und Kollektiv bleibt so lange marginal, wie Naivität den Verstand aushebelt.

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