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Rechts wird, wer Links kennengelernt hat: Die Berührung mit der Realität befreit aus so mancher Gutgläubigkeit!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Mein Sohn, der Neonazi – woran Eltern erkennen, ob ihr Kind nach rechts driftet“ (aus: „Stern“ vom 30.05.2025)

Warum wird man rechts, wenn man es nicht schon das ganze Leben lang war? Die einfachste Antwort hierauf wäre wohl, dass man einschlägige Erfahrungen mit dem Linkssein gemacht hat, um früher oder später zu erkennen, dass eine Philosophie aus Pluralismus und Sozialismus, von Multikulturalismus und Kommunismus, in Globalismus und Utopismus am Ende nicht nur dysfunktional sein muss, sondern stets zum Scheitern verurteilt ist. Auch in meinem Fall war es ähnlich. Einst verortete ich mich im sogenannten progressiven Spektrum, weil ich auf die Themen Solidarität, Nachhaltigkeit, Pazifismus und Freiheit setzte. Doch was dann kam, hatte mit all diesen Idealen nichts mehr zu tun. Einmal ganz abgesehen davon, dass ich nie auf den Gedanken gekommen wäre, die zweigliedrige Binarität aus Mann und Frau für Geschlechtervielfalt in Frage zu stellen. Oder die schwarz-rot-goldene Flagge auf dem Parlament gegen den Regenbogen auszutauschen. Für das Klima Wärmepumpen einzubauen. Zur Verteidigung von Frieden Waffen in die Ukraine zu schicken. Aus einem Weihnachtsmarkt ein Winterfest zu machen. Den Ramadan zu beleuchten und das Kalifat zu einer möglichen Normvariante der Demokratie zu erklären. Für kühlere Temperaturen zu streiken.

Viel eher spuckte mir als Integrationsberater manch eine bereichernde Fachkraft aus aller Herren Ländern vor die Füße und ins Gesicht. Bezieher einer Grundsicherungsleistung machten überhaupt keine Anstalten, eine konkret auf dem Tisch liegende Arbeitsgelegenheit anzunehmen. Hartz-IV-Anwärter mit deutschem Pass, aber ohne hiesige Wurzeln, suhlten sich in der Hängematte des Nichtstuns. Kriegsopfer möchten keinen Hehl daraus, dass sie mit ihrer üppigen monetären Ausstattung durch unsere Steuerzahler vor allem die Familie in der Heimat versorgen wollten. Nein, all das sind keine populistischen Märchenerzählungen, sondern es ist die Konfrontation mit der Realität, die einen Leuten den Charakter haben kann, lässt man sich auf den Vorwurf ein, ziemlich lange in Naivität geglaubt zu haben, wir hätten irgendeine Bringschuld für die Gesellschaft. Stattdessen wird unsere Gesellschaft wird für ihre Toleranz spöttisch und höhnisch ausgenutzt. Denn die Zahl der Bedürftigen, welche tatsächlich aus einer individuellen, nachweisbaren Verfolgung zu uns flüchten, tendiert fast gegen Null. Der wirklich engagierte Bürgergeldempfänger, der sich aktiv um Eingliederung in einen Job bemüht, mutiert derweil zur absoluten Ausnahme.

Doch es darf keinen Respekt für Betrug, für Trittbrettfahrer, für den nach einer besseren wirtschaftlichen Existenz suchenden Fremden geben. Es muss Schluss sein mit dem Sozialamt der Welt. Jede Anziehungsfaktoren sollten auf das Niveau von Bett, Brot und Seife reduziert werden. Sanktionen jene hart treffen, die sich trotz Erwerbsfähigkeit nur fördern statt fordern lassen. Damit könnte man die prekäre Finanzlage von Bund und Kommunen entschärfen – und den Staatshaushalt sanieren. Darüber hinaus zöge Gerechtigkeit ein. Und auch Sicherheit und Ordnung würden profitieren. Schon die Verfassungsrichter in Karlsruhe hatten deutlich gemacht, dass wir niemanden durchfüttern müssen, dem es an jeglicher Bereitschaft zur Teilgabe mit Blick auf Prosperität und Wachstum mangelt. Denn Netz und doppelter Boden sind ausschließlich für Menschen vorgesehen, die unverschuldet in Bedrängnis geraten sind. Wer sich dagegen auf unsere Kosten sanieren möchte oder in der Erkenntnis sonnt, Geld wachse auf Bäumen und werde im Zweifel durch den Nachbarn verdient, schadet nicht nur den tatsächlichen Notleidenden, sondern bringt ein gesamtes Gefüge in Schiefstand, das ohnehin durch kulturelle Unterwerfung vor dem normativen Bankrott steht.