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Vor aufgebrachten Bauern flüchten, aber Kanzler werden wollen: Die Hybris eines Robert Habeck!

Kommentar von Dennis Riehle

Die Psyche ist ein weites Feld! – So, oder ähnlich, stellte bereits der Tiefenforscher Arthur Schnitzler fest, dass unsere Seele zu schier undenkbaren Verrenkungen bereit ist, um sie vor allzu vielen negativen Einflüssen zu schützen. Eines ihrer klassischen Mechanismen ist dabei das oder weniger gesteuerte Verdrängen von Realitäten, die für uns schmerzlich, belastend und erdrückend sein können. Das Wegschieben der offensichtlichen, erkennbaren und authentischen Wirklichkeit ist allerdings auch ein Instrument, um genug Platz dafür zu haben, eine bislang recht platte Brust des fehlenden Selbstbewusstseins mit heißer Luft zum Schwellen zu bringen. So eignet sich das Ausblenden von Tatsachen auch für einen wenig belastbaren Hochmut, der keinesfalls eine Tugend ist – sondern bereits nach dem gängigen Sprichwort oftmals vor dem möglichen Fall kommt. Dass sich das Stolpern über die persönliche Anmaßung allerdings eine ganze Weile hinauszögern kann, das macht im Augenblick Robert Habeck deutlich. Da hat er nicht nur das Land mit einem kurzsichtigen, verkopften und ideologischen Transformationsprozess wirtschaftlich an die Wand gefahren – weil bei ihm vor allem die Zahlen schlecht sind und Unternehmen ihre Produktion einstellen, damit aber kein Abschwung oder gar reihenweise Insolvenzen verbunden sind. Sondern er gebärdet sich als Fachmann, der seine eigenen Schaubilder auf den Pressekonferenzen nicht versteht. „Schuster, bleib bei deinem Leisten!“ ist eine ebenso geflügelte Redewendung, die man in diesen Tagen auch gerne einem Bundesminister entgegenwerfen möchte, der seinem philosophischen Doktorgrad durch schwurbelnde Märchenerzählungen alle Ehre macht – aber die Republik in einem immensen Tempo vom Exportweltmeister zum Schlusslicht sämtlicher Prosperität degradiert. Der Grünen-Politiker ist allein darauf aus, seine sich oftmals mit einem süffisanten Grinsen entlarvende Überheblichkeit schamlos dafür zu nutzen, die ihm durch den Wähler 2021 zugestandenen Vorschlusslorbeeren dreist und unverfroren zu verspielen. Er kann sich dies in einem repräsentativen System leisten, das nur alle vier Jahre eine Neubestimmung seiner politischen Repräsentanten vorsieht.

Es muss ein ernüchterndes Zeugnis für das individuelle Ego sein, mit seinem Hiersein auch deshalb nicht wirklich etwas anfangen zu können, weil man Patriotismus für den Standort nur dann empfindet, wenn es die mediale Aufmerksamkeit erfordert. Verwurzelt scheint der bei vielen älteren Frauen noch immer als norddeutscher Sunnyboy durchgehende Fährenflüchtling von Schüttsiel vor allem in seiner verblendeten und obsessiven Ideologie der brachialen Umwälzung bestehender Verhältnisse. Wem Heimat und Identität fehlen, wird sich im Zweifel alternative Denkmäler und Einträge im Geschichtsbuch suchen, die eine verkorkste Leistungsbilanz kompensieren. Dass sich die letztgenannten Huldigungen bereits verwirklicht haben, belegt das Eingehen dieser Ampel als die unbeliebteste, inkompetenteste und boshafteste Regierung in die Annalen des Nachkriegsdeutschlands. Darüber hinaus wird der Lübecker mit jedem einzelnen Windrad, mit all den Wärmepumpen vor unseren Häusern und den Photovoltaikparks in unseren Landschaften in Erinnerung bleiben. Er gilt daneben als Vorreiter in Sachen Doppelmoral, nachdem er die Atomkraft in der Ukraine als wegweisende Zukunftstechnologie preist – und den Ausstieg bei uns unter Ausblendung jeglicher fachlichen Expertise über den Zaun brach. Schlussendlich hat es nichts mehr mit Umweltschutz zu tun, wenn man massenhaft Wälder dafür rodet, wetterabhängige Propeller wie Wildwuchs aus dem Boden zu stampfen – die die Artenvielfalt in der Luft zerreißen und darüber hinaus nicht selten in Brand geraten. Ihre Fundamente zerstören das Erdreich – und ihr Lärm macht die Menschen krank. Nicht anders verhält es sich bei den Wüsten an Solarpanelen, die mittlerweile anstelle von fruchtbaren Äckern über die gesamte Fläche verteilt werden. Dass es an jeder konzeptionellen Struktur mangelt, zeigt aber auch das reflexartige Lösen aus der Abhängigkeit von Russland – bei einem gleichzeitigen Anbiederungsknicks vor den Scheichs.

Mittlerweile stehen wir in einer Interdependenz zu LNG-Gas – und können auch noch nicht sicher ausschließen, ob das Aus für die Kohle tatsächlich halten wird. Die Mentalität des Thermondoismus gerät ebenfalls an ihre Grenzen, weil die neuartigen Heizungssysteme derart viel Strom verbrauchen, dass die ersten Kommunen aus Angst vor einem Kollaps der Netze den Einbau kurzerhand verbieten. In dieser Gemengelage ist es keine Überraschung, dass es zu einer die ohnehin schon existenzgefährdende Teuerung nochmals verschärfenden Kostendruckinflation kommt – welche ausschließlich künstlich herbeigeführt wurde. Denn die Verknappung der Ressourcen musste zwangsläufig mit einer gestiegenen Nachfrage durch diejenigen Industriezweige einhergehen, die sich eben nicht von einem Tag auf den anderen der energetischen Autonomie verschreiben können. Die deshalb galoppierenden Preise machen uns im internationalen Wettbewerb zu einem äußerst unattraktiven Konkurrenten mit Blick auf mögliche Investoren. Berücksichtigt man ganz abseits davon die massive Subventionierung für die Erneuerbaren-Sparte, so ist das völlige Ungleichgewicht in unserer Geschäftswelt schnell erklärt. Jeder Mensch, der bei PISA nicht vollkommen versagt hat, demaskiert die Manier einer klimaneutralen Politik als ein ökosozialistisches Versuchsprojekt, welches der nun auf die Kanzlerkandidatur schielende Habeck bereits selbst als einen Testlauf eingeordnet hat. Die nepotistische Kumpanei um sich herum ist ein Ausdruck von Verhöhnung, Verdummung und Verachtung gegenüber dem Souverän. Wer sich nach dem aktuellen Wahlergebnis auf europäischer Ebene durch die Leitmedien tatsächlich noch als potenzieller Regierungschef feiern lässt, hat sämtliche Bodenhaftung verloren – und zeigt sein histrionisches Gesicht aus Spott und Häme, das nur derjenige dem Bürger entgegenstrecken kann, der sich auch mit Blick auf seine Charakterlichkeit als vollkommen ungeeignet für sein Amt erweist. Dieses Land hat etwas Besseres verdient als einen Egomanen, die für seine Inszenierung auf TikTok 800.000 Euro an Steuergeld aus dem Fenster wirft.