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Der katholische Sozialverband und die hässliche Fratze des Richtens: Gott gefällt es nicht, nach politischem Ansehen zu urteilen!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Wegen der Werte: Kolping-Verband schließt AfD-Mitglieder künftig aus“ (aus: „Junge Freiheit“ vom 10.11.2025)

„Politisch differenziert mit Oppositionellen umzugehen ist Mielkes Sache nicht. Er sieht nur die eine Möglichkeit, sie konsequent zu bekämpfen“, so heißt es in den Memoiren über einen SED-Mann, der mit eiserner Hand „Dissidenten“ und „feindliche Elemente“ innerhalb und außerhalb der Partei „unschädlich“ machen wollte. Ausgrenzung, Isolation und Brandmarkung der gegnerischen Seite sind in einer Diktatur systematische und umfassende Methoden, Andersdenkende bloßzustellen und zum Schweigen zu bringen, weil jegliche Gefahr für die Machtmonopolstellung „mit Schild und Schwert“ im Keim erstickt werden müsse. Einst waren es Bürgerrechtler, Kirchenmitglieder, Intellektuelle oder Ausreisewillige, die an den Rand gedrängt wurden. Heute sind es Wähler und Unterstützer der AfD, die man von der gesellschaftlichen Partizipation fernhält. Gerade die beiden großen Konfessionen agitieren in schändlicher Weise, hat nun auch der katholische Sozialverband Kolping beschlossen, Mitglieder der Alternative für Deutschland nicht länger zu dulden.

„Ich will heute durch deine Herden gehen und aussondern alle schwarzen Schafe…“

Auf der Bundesversammlung am 9. November 2025 wurde die Satzung mit einem Unvereinbarkeitsbeschluss versehen, sollten sie „in Wort und Tat zum Ausdruck bringen“, an Überzeugungen festzuhalten, die mit den Werten der Institution außer Einklang stehen. Doch wieder einmal fragt man sich, welche Positionen genau es sein sollen, die sich nicht mit den Prinzipien von Solidarität, Gerechtigkeit und Menschenwürde vertragen? Wo verstößt die Alternative für Deutschland explizit gegen Artikel 1 unseres Grundgesetzes, wenn sie lediglich einfordert, nach rechtsstaatlichen Möglichkeiten Abschiebungen durchzusetzen, den Missbrauch des Asylwesens auf den Prüfstand zu stellen oder Einbürgerungen im Eiltempo zu stoppen? Laut Bundesverfassungsgericht widerspricht es dem Gedanken der Gleichheit keinesfalls, differenziert die Politik bestimmte Formen der Teilhabe und des Leistungserhalts entlang der Grenze zwischen In- und Ausländern. Eine Herabwürdigung des Einzelnen ist nicht dadurch gegeben, dass man seine Herkunft benennt.

Wer in hehrer Absicht Milch und Honig für jeden verspricht, ist schlichtweg ein Heuchler!

Gottes Liebe ist universell, weil sie nicht an materielle Ressourcen gebunden ist. Vielfalt und Toleranz müssen allerdings schon zwangsläufig Grenzen kennen, leben wir nicht im Paradies, sondern in einer Realität, die Regeln und Ordnung braucht, um nicht im Chaos unterzugehen. Wir sind laut Gleichnis des Barmherzigen Samariters zur Unterstützung des Nahen aufgefordert, also der Schwachen aus unseren eigenen Reihen. Die Nächsten aus anderen Kulturen können nur dann einen Anspruch auf unsere Hilfe erheben, finden sie weder beim Nachbarn Schutz, sind sie noch dazu fähig, sich bei einer diffusen Gemengelage in der Heimat selbst zu versorgen. Die Utopie, wir müssten für alle Schicksalsgeplagten auf dieser Welt einstehen, erweist sich nicht nur als töricht und naiv, sondern kollidiert mit der biblischen Vorstellung, die Schöpfung habe die Völker in Souveränität angesiedelt, um sich unabhängig von der Alimentierung Dritter zu entfalten. Entsprechend fahrlässig ist die Erzählung, ein Gottesbekenntnis erfordere Hingabe bis in den Exzess.

Die Forderungen der AfD stehen in ihrer überwiegenden Mehrheit im Einklang mit dem Gesetz!

Nur wer auf sich achtet, wird auch Anker für Dritte sein können. Sankt Martin hat den Mantel geteilt, gleichermaßen verlangen sowohl Dogmatik wie Schrift von keinem von uns, das letzte Hemd zu geben. Kaltherzig wäre es stattdessen, sich von einer trügerischen Ideologie moralisieren zu lassen, um am Ende nicht nur mit leeren Händen vor dem Gegenüber zu stehen, sondern selbst nackt zu sein. Unredlich erweist sich, wer mit Ansehen der Person über dessen politische Orientierung urteilt, um ihn von der Gemeinschaft zu separieren. Nicht umsonst mahnt uns die Geschichte von schwarzen Schafen, wie brutal es in den Augen des Herrn ist, sich zum Rächer über Tugendhaftigkeit aufzuspielen. Was mittlerweile zahlreiche Vereine und Organisationen praktizieren, wie sie desavouieren, tadeln und geißeln, das erinnert an die geifernde Menge vor Pontius Pilatus, der auf Geschrei hin ächtet, sich von Ressentiments leiten ließ. Kaum weniger sündhaft handeln jene, die aktuell spalten und polarisieren. Sie machen sich schuldig, gefällig geurteilt zu haben.