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Das vernichtende Urteil internationaler Analysten über Deutschland: Berlin gilt als „wirtschaftliches und demokratisches Auslaufmodell“!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „China-Strategie von Schwarz-Rot: Härte oder Dialog mit Peking? Kommt darauf an, wen man fragt“ (aus: „SPIEGEL“ vom 27.10.2025)

Außenminister Wadephul sagt seine China-Reise ab, weil ihn in Peking niemand empfangen will. Welch ein diplomatischer Affront gegen die Bundesrepublik, der als Mahnung dienen soll, dass Berlin endlich in den Spiegel schaut, um sich nicht länger egomanisch auf die Schulter zu klopfen. Schließlich gewinnt man mit Hybris und Arroganz auf internationalem Parkett keinen Blumentopf. Doch der CDU-Politiker schert sich nicht um die Atmosphäre, stapft mit manch einer Belehrung dagegen eher in die Fußstapfen von Annalena Baerbock, die vielerorts durch ihren erhobenen Zeigefinger in Missgunst geraten war. Entsprechend passend ist ein derzeit zirkulierendes Video eines taiwanesischen Analysten, das auch deshalb auf viel Zustimmung stößt, weil in ihm eine zentrale Frage gestellt wird: „Was glaubt Deutschland eigentlich, wer es ist?“. Man trete auf wie ein „Schuljunge“, der große Reden schwingt, aber keine militärische oder wirtschaftliche Macht hat, um sie auch tatsächlich untermauern zu können. Der Vorhalt einer völligen Fehleinschätzung der eigenen Position ist gravierend, offenbart er klar und in aller Direktheit, wie hochmütig, dreist und ziellos wir wahrgenommen werden.

Die von Baerbock initiierte Hochnäsigkeit der Bundesrepublik setzt Wadephul einfach fort..

Mit Naivität und Engstirnigkeit blamiere man sich redlich, unrealistische Rhetorik ohne ein Bekenntnis zur Demokratie bleibe insbesondere bei der Auseinandersetzung, inwieweit sich das sozialistische Regime im Reich der Mitte durch seine Expansionsbestrebungen auf Kurs zur Vereinnahmung souveräner Staaten mache, ein zahnloser Tiger, der weder zu Verständigung noch Frieden tauge. Solange man sich in völlige Abhängigkeit zu den USA begebe, allein um der wirtschaftlichen Interessen willen, werde Europa als Vasall wahrgenommen. Die Erwartung, als moralische Instanz im Indopazifik auftreten zu können, verkenne die Belanglosigkeit von Merz‘ Regierung bei weitem, heißt es mittlerweile von vielen Seiten. Unsere Gebundenheit an den Export und das prinzipielle Geltungsbedürfnis des Westens beklagte einst schon Helmut Schmidt, der zu „fairer Konkurrenz“ als ebenbürtiger, aber nicht ich-zentrierter Wettbewerber aufrief, statt sich in einseitige Fänge zu begeben. Der unilateralistische Sonderweg führt letztlich in die Sackgasse, weil wir darüber hinaus auch unter der Fuchtel von Brüssels Bürokratenapparat stehen, sind wir diesbezüglich im demütigen Schuldnarrativ aus der Geschichte verfangen.

Auch aus den eigenen Reihen kommt zunehmend Kritik an Deutschlands Ambivalenz…

Wie will man uns noch als emanzipiert und autonom begreifen, wenn wir selbst im Nahen Osten keine Rolle mehr spielen? Aus den Reihen der SPD kommen reflektierende Worte über „eine weinerliche Melange aus Rechthaberei, Geschichtsklitterung und intellektueller Wohlstandsverwahrlosung“. Und was den ökonomischen Rang angeht, so haben sich britische wie amerikanische Think Tanks bereits eine Meinung zu uns gebildet: „Deutschlands Wirtschaft hat sich vom Motor zum Anker gewandelt. […] Strukturelle Schwächen wie hohe Energiekosten, geringe öffentliche Investitionen und eine zu starke Exportabhängigkeit haben die Stagnation verfestigt“. Auch die österreichische Geopolitik-Strategin Velina Tchakarova weist darauf hin, dass unser „Industriemodell […] zunehmend brüchig“ wirkt, um „neu erfunden werden zu müssen“. Denn „der Mythos der deutschen Effizienz […] ist zusammengebrochen“, meint Frankreich-Polen-Experte Daniel Foubert. Und in den US-Medien heißt es unumwunden: „Wenn Berlin diese [führende] Rolle nicht übernimmt, läuft die EU Gefahr, zu einem rechtsfreien Raum zu verkommen. […] Deutschlands Wirtschaftsmodell der Nachkriegszeit hat ausgedient“. Welch ein Armutszeugnis!