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Die AfD Südwest setzt auch beim Zweitplatzierten auf Erfahrung und Expertise: Martin Rothweiler wird zum Dirigenten der blauen Welle!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Landtagswahl im März: Die AfD in Baden-Württemberg glaubt an Platz eins“ (aus: FAZ vom 23.11.2025)

Ein blaues Wunder ist auch im Südwesten der Republik nicht ausgeschlossen. Mit bis zu 25 Prozent rückt die AfD in den Umfragen nahe an die CDU heran, hat die Grünen längst überholt. Nun duellieren sich also Manuel Hagel und Markus Frohnmaier um das Ministerpräsidentenamt in Baden-Württemberg, um den Einzug in die Villa Reitzenstein. Doch bei den „Blauen“ steht ein ganz anderer Mann in den Startlöchern, mit einer beachtlichen Karriere durchzustarten. Der stellvertretende Spitzenkandidat Martin Rothweiler wird als designierter Fraktionschef im Stuttgarter Parlament gehandelt, dürfte er als Listenzweiter doch sicher ins Plenum einziehen. Besonders erfahren in den Themen innere Sicherheit und Wirtschaft, bringt der 1978 geborene Familienvater genügend Erfahrung aus der kommunalen Arbeit mit. Er hat sich durch Fleiß und Leistung ausgezeichnet, stieg die Karriereleiter nicht etwa durch Vitamin B hoch. In den sozialen Medien zeigt er sich rege, soll insbesondere auch die Basis mitnehmen. Er reist durchs Ländle, wirbt vom Bodensee bis Hohenlohe für ein Konzept der Veränderung, äußert sich thematisch breit, aber durchaus provozierend, zugespitzt und emotionalisiert. Mit rhetorischer Versiertheit und sachlicher Routine gewinnt er die Massen gleichermaßen.

Ein Zweitplatzierter mit Heimatliebe, Privatleben und Mut zu geschliffen scharfer Rhetorik…

Besonders virale Posts seinerseits gab es im November mit „Über 70 Mrd. Euro in die Ukraine gepumpt – Ergebnis? Hunderttausende Tote, Gold-Toiletten und Dollar-Bündel bei ukrainischen Ministern, Schuldenorgie und ausgequetschte Bürger in Deutschland. Sieht nach einem Erfolgsrezept aus, nur für wen?“ oder im Oktober mit „Wenn die Pinocchio-Partei einen Psychologen zur Klausurtagung einberuft, nur um die Auswirkungen der eigenen ‚Pseudologia phantastica‘ zu deuten, dann ist klar: Die bräuchten eigentlich einen Psychiater“. Insgesamt zeigt sich der Schorndorfer als Patriot, sieht die Liebe zu Volk und Heimat als Verfassungsauftrag, nicht als Grund zur Schnappatmung. Gott, Familie und der freie, mündige Bürger stünden als Wegweiser. Der Staat habe die Aufgabe, den Menschen zu dienen, sie nicht zu bevormunden oder auszuquetschen. Das Engagement für konsequente Grenzkontrollen und strikte Abschiebungen beruht auf der Annahme einer Überfremdung, dem Verlust von Kultur und Ordnung. Asylbewerber sollten künftig nur noch mit Sachleistungen versorgt werden. Die Betriebe müssten entlastet werden, es brauche eine Rückkehr zu Kernkraft, eine Senkung der Energiekosten, umfassende Technologieoffenheit und Investitionen in die hiesige Infrastruktur.

Martin Rothweiler verkörpert die inhaltlichen Forderungen der AfD mit Glaubwürdigkeit…

Die unbehelligte Meinungsäußerung dürfe keine Verhandlungssache sein, ein Bekenntnis zur nationalen Identität will der Betriebswirt in den Vordergrund rücken. Ideologische Klimaregulierung und eine Zentralisierung in Brüssel lehnt er ab, besinnt sich stattdessen auf Steuersenkungen, eine Streichung der EEG-Umlage und den Abbau von Bürokratie. Er fördert das traditionelle Familienbild, widersetzt sich der Geschlechtervielfalt. Zensur aus dem Beamtenapparat der EU gehöre gestoppt, der öffentlich-rechtliche Rundfunk solle auf den Prüfstand. Die Deutschlandflagge müsse selbstverständlich vor Behörden wehen, die Bildung vermehrt auf Sprachförderung setzen. International favorisiert er Neutralität, neue Beziehungen nach Ost und West erscheinen ihm notwendig. Der persönliche Referent des Bundestagsabgeordneten Marc Bernhard zeigt sich insgesamt als nahbar und zugewandt, auch wenn er über sein Privatleben schweigt. Die regionalen Medien reduzieren ihn auf einen „Strippenzieher“, betonen allerdings nur sehr allgemein die Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz. Zwar liest man zwischen den Zeilen die Forderung, Rothweiler solle sich vom vermeintlichen „Extremismus“ distanzieren. Doch Illoyalität ist nicht seine Stärke, Pragmatismus und Zusammenhalt sind es hingegen schon.