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Ein ernsthaftes Schielen auf die Villa Reitzenstein: Auch in Baden-Württemberg greift die AfD an, um die CDU ins Schwitzen zu bringen…

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „AfD-Mann und CDU-Politiker: Frohnmaier liefert sich Schlagabtausch mit Röttgen wegen Putin“ (aus: WELT vom 11.11.2025)

Spätestens nach seinem Aufeinandertreffen mit Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und der Debatte mit Norbert Röttgen bei „Maischberger“ hat sich der Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Baden-Württemberg der AfD, Markus Frohnmaier, einen Namen gemacht. Vor allem dank seiner Expertise hinsichtlich der Außenpolitik gilt er als wichtiges Standbein der Partei, verfügt jedoch auch bei Bundes- und regionalen Themen über profundes Fachwissen. Mit selbigem fordert er Manuel Hagel von der CDU heraus, hat die Alternative für Deutschland in Umfragen mittlerweile auf Platz zwei vor die Grünen geschoben. Seine Standpunkte lassen sich klar umreißen: Mit Blick auf die Zuwanderung fordert er sichere Grenzen, konsequente Abschiebungen und einen Stopp der Massenmigration. Er kritisiert eine „Entwicklungshelferindustrie“. will sich auf wirtschaftliche Kooperationen mit Ländern wie China einlassen. Zentral sollen die nationalen Interessen sein, für seine Heimat legte er ein Programm zur Bekämpfung von Kriminalität vor. Im Krieg mit der Ukraine will der verheiratete Protestant aus Weil der Stadt eine seriöse Friedensinitiative, sieht Russland nicht als Bedrohung, sondern plädiert für offene Gesprächskanäle nach Moskau.

Frohnmaier kann nicht nur Außenpolitik, sondern hat Visionen für das „blaue“ Ländle…

Diese Nähe hat ihm zahlreiche Kritik der etablierten Medien eingebracht, doch sein Pragmatismus wird gerade bei der eigenen Anhängerschaft gefeiert. Er profiliert sich als Brückenbauer, hätte mit seiner Nuanciertheit sogar Diplomat werden können. Der in Rumänien geborene 34-Jährige moniert das Verbrenner-Aus, will mit den USA über Zölle verhandeln, die Automobilindustrie schützen. Energie soll bezahlbar sein und aus hiesigen Quellen kommen. Sein Stil ist patriotisch und antielitär, sein Wesen nahbar und zugewandt. Ihm macht es nichts aus, als die „fünfte Kolonne“ Putins bezeichnet zu werden, er ist souverän genug, um im Friedenswillen weder etwas Anrüchiges noch Illusorisches zu sehen. Wer ihn als bloßen Transporteur von „Propaganda“ attackiert und ihm mangelnde Qualifikation in Sachfragen vorwirft, begibt sich auf eine Stufe mit den Demagogen, die letztlich auch zu verantworten haben, dass sein vierjähriger Sohn wegen der AfD-Mitgliedschaft des Vaters aus einem Kindergarten gedrängt werden soll. Für eine etwaige Komplizenschaft mit dem Kreml gibt es auch nach langer Recherche keine substanziellen Hinweise. Dass er extremistische Kräfte als Mitarbeiter beschäftigt haben soll, bleibt subjektiver Pranger.

Die Mannschaft rund um den Spitzenkandidaten überzeugt mit Klarheit, Stil und Prägnanz…

Ähnlich lautende Anwürfe gegen den Listenzweiten, Martin Rothweiler, verpuffen ebenfalls als heiße Luft, präsentiert er sich nicht nur in den sozialen Medien überaus couragiert und mit klarer Kante. Der aus Schorndorf stammende 47-Jährige ist in Villingen-Schwenningen verwurzelt, will Entlastung für den Mittelstand und Familien erreichen, warnt vor einem „grünen Untergang“ der hiesigen Betriebe, bemängelt überbordende Regulierung. Seine Beharrlichkeit für strikte Remigration und die Einordnung der Flüchtlingsströme als Bedrohung für die öffentliche Sicherheit markieren Geradlinigkeit und Verlass. Rigoros wettert er gegen die Energiewende zugunsten des „Klimawahns“, möchte für seine Kinder eine Zukunft in Wohlstand erreichen. Der gelernte Betriebswirt betrachtet die Überwachung der AfD durch den Verfassungsschutz als eine demokratische „Schweinerei“, sieht in der Beobachtung eine „unwürdige Demokratie“. Seine kommunale Erfahrenheit zeichnet ihn als versierten Strategen aus. Manch überspitzte Rhetorik im satirischen Gewand bringt ihm bisweilen Widerspruch ein, rüttelt aber in keiner Weise an seiner Integrität, die sich auch in einstimmigen Nominierungen eindrücklich wie vertrauensvoll beweist.