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„Ich werde bestimmt noch mal auffallen“: Jette Nietzard sprach, tat es und dankte ab – weil „rechte Medienhäuser fucking viel Macht haben“!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „‚Nicht immer auf Gegenliebe gestoßen‘ – Grüne-Jugend-Chefin Jette Nietzard tritt nicht mehr an“ (aus: WELT vom 30.07.2025)

Sie hatte angekündigt, weiterhin Schlagzeilen machen zu wollen. Und sie hat Wort gehalten. Jette Nietzard erklärte am 30.05.2025 im „Stern“: „Ich werde bestimmt noch mal auffallen im nächsten halben Jahr“. So kam es dann auch. Im gemeinsamen Podcast von RBB und der Zeitschrift „Freitag“, formulierte die geborene Leverkusenerin mit Blick auf eine mögliche Regierungsbeteiligung der AfD im Jahr 2029 jüngst ohne Satire und Ironie: „Ist der [Widerstand] dann intellektuell, ist der dann vielleicht mit Waffen?“. Die Empörung war nicht nur in der verbreiteten Medienlandschaft groß, sondern auch die eigene Partei nahm zunehmend Abstand von einem Charakter, der fortwährend polarisiert. Kurz darauf ließ die studierte Erziehungswissenschaftlerin verlautbaren, dass sie beim nächsten Bundeskongress nicht mehr für den Posten als Co-Chefin der „Grünen Jugend“ kandidieren wolle. Dass sie ohnehin nahe an die Altersgrenze des Nachwuchsverbandes von 28 rücken würde, ließe sich auf eine neue Amtszeit ein, bleibt indes unerwähnt, kann sich eine dramatische und theatralische Inszenierung über einen durch rechte Hetze verursachten Rückzug deutlich besser verkaufen als die Erkenntnis, dass sich ein erneutes Antreten möglicherweise aufgrund einer eingeschränkten Legislaturperiode überhaupt nicht lohnen würde.

Polizisten seine „Bastarde“, der Antikapitalismus möge „die Reichen fressen“…

Und so holte die 26-Jährige in einem Video zum Gegenschlag aus, machte unbequeme Presseportal für ihre Entscheidung ebenso verantwortlich wie das Mutterschiff selbst. Schuld sind also wieder einmal alle Anderen, diese Taktik kennt man von ihr, sah sie sich beständig als Opfer, als sie beispielsweise mit einem T-Shirt und der Aufschrift „All Cops are Bastards“ für Aufregung sorgte. Lediglich von der „taz“ wurde sie damals in Schutz genommen, erklärten die dortigen Berichterstatter: „Mehrere Menschen verlieren jeden Monat in Deutschland ihr Leben aufgrund von Polizei Gewalt die theoretisch alle treffen kann besonders aber psychischer Kranke von Rassismus Betroffene und Schutzsuchende“. Sie selbst wollte im Nachgang nichts von alledem relativieren, sondern untermauerte ihre Position mit der an Perfidität kaum zu überbietenden Einlassung: „Viele Menschen, die nicht weiß sind, haben Angst, wenn ein Polizeiwagen vorbeifährt; und nicht mal jede zehnte Frau, die sexuelle Gewalt erfährt, erstattet Anzeige, weil sie Angst hat, dass ihr nicht geglaubt wird“. Ähnliches Entsetzen löste sie gleichzeitig mit einer Kappe aus, auf der die Raupe Nimmersatt mit der Aufschrift „Eat the rich“ („Friss die Reichen“) abgebildet war. Und so reiht sich ein Affront an den nächsten, kommt man aus dem Kopfschütteln kaum heraus.

Eine Mentalität von Hass auf Männer, Beamte und alle Unschuldsvermuteten…

An die Präsidentin des Bundestages, Julia Klöckner, richtete sie im Anschluss an die beiden Eklats die skurrile Frage, welche der Parolen sie als schlimmer empfinde. Einsichtsvermögen herrscht bei der Expertin für frühkindliche Bildung also keinesfalls. Stattdessen eskaliert sie nahezu mit Bravour fast wöchentlich neu, veröffentlichte am 31. Dezember 2024 auf der Plattform X exemplarisch einen ernst gemeinten Tweet, in dem sie schrieb: „Männer die ihre Hand beim Böllern verlieren können zumindest keine Frauen mehr schlagen“. Eine Affinität zu Gewalt, Schadenfreude, Pietätlosigkeit und Spott wird man der einstigen Schülersprecherin also zweifelsohne nachsagen können. Dem in sämtlichen Aspekten rehabilitierten Stefan Gelbhaar brachte sie auch nach Bekanntwerden des offensichtlich als Verleumdungskampagne gefahrenen Prangers gegen ihn größtes Misstrauen entgegen – und behaarte darauf, dass er „nicht der einzige Mann [ist], der in dieser Partei und in anderen Parteien Fehler begangen hat“. Man müsste Frauen weiterhin Glauben schenken, denn eine feministische Politik lasse vermeintlichen Tätern gegenüber keine „Unschuldsvermutung“ zu. Mit dieser Bewertung hatte sie damals sogar FDP-Justizminister Buschmann auf den Plan gerufen, der von einem bedenklichen Verhältnis ihrerseits zu demokratischen Grundordnung ausging.

Zwischen Sozialismus und Antisemitismus ließ es sich gemütlich hetzen…

Zwar entgegnete sie im Nachgang, dass sie den Rechtsstaat achte, aber „moralisch und juristisch“ unterscheide, weil die allermeisten Vorwürfe in diesem Zusammenhang „nicht falsch“ seien. Hinsichtlich des Sozialstaates schlug sie hinsichtlich der Debatte, Bürgergeldempfänger zur Arbeit zu verpflichten, kurzerhand vor, „die größte Gruppe der Arbeitslosen“, nämlich „800.000 Privatiers in Deutschland“, zu gemeinnützigen Jobs heranzuziehen, seien sie doch auch „die größte Gruppe der Steuerhinterzieher“. Ähnlich dreist waren ihre Kommentare zum Rückzug von Christian Lindner: „Ich freue mich, dass der Mann von Franca Lehfeldt jetzt kürzer tritt um ihr Karriere und Kind zu ermöglichen“. Sogar Renate Künast empfand diese Worte als unsouverän, gab ihr zu bedenken, dass sie sich damit „klein macht“. Doch auch hiervon ließ sich die Flüchtlingshelferin nicht beeindrucken. In der ARD-Sendung KLAR verkündete sie kurzerhand, dass „Kinder nicht mehr von afghanischen Attentätern ermordet [werden] als von deutschen Vätern“. Und wäre all das nicht zu toppen, verharmloste sie den terroristischen Überfall der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 demagogisch als „militärische Operation“. Fasst man die Gemengelage zusammen, kann Deutschland nunmehr dankbar sein, dass diese Person ihren Senf künftig nicht mehr der Debatte beigibt.