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„Keine Solidarität mit Hungermördern“, sagte einst noch Jan van Aken, um in Heuchelei sein Beileid für die Opfer von Manchester zu bekunden!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Manchester: Große Anteilnahme nach tödlichem Anschlag vor Synagoge in England“ (aus: „ZDF heute“ vom 03.10.2025)

Nach dem terroristischen Attentat auf jüdische Gläubige in England ist das weltweite Entsetzen groß. Doch wie glaubwürdig sind all die Krokodilstränen jener, die doch selbst einen Beitrag dafür leisten, dass Menschen mit einer Kippa nicht nur bei uns zunehmend in Angst und Sorge existieren? Besonders bezeichnend in diesem Zusammenhang waren gleichlautende Beileidsbekundungen aus den Reihen der deutschen Linkspartei. Jan van Aken tat auf X stellvertretend kund: „Meine Gedanken sind heute bei den Opfern des antisemitischen Anschlags in Manchester. So ein Verbrechen an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, ist perfide und aufs Schärfste zu verurteilen“. Also ausgerechnet ein Politiker, der einst noch für „Keine Solidarität mit Hungermördern“ warb. Was also tatsächlich heuchlerisch ist: Die Doppelmoral jener, die noch heute in der Tradition von Karl Marx stehen, welcher doch einst verlautbarte: „Was ist der weltliche Kultus des Juden? Das Geldhändeln. Was ist sein weltlicher Gott? Das Geld.“. Offener können Desavouierung und Xenophobie kaum zu Tage treten.

Antizionistische Ressentiments sind dem Sozialismus seit jeher immanent!

In noch viel gravierenderem Duktus war es der anarchische Sozialist Pierre-Joseph Proudhon, der Juden als „eine verächtliche, schmutzige, verfluchte Rasse“ bezeichnete und ihre Ausweisung aus Frankreich in der Zeit vor 1865 forderte. Joseph Stalin sah den Zionismus als „unassimilierbar“ an. Die KPD veröffentlichte wiederholt Karikaturen über „jüdische Spekulanten“, der Utopist Charles Fourier nannte Juden „Parasiten“. Doch man muss nicht einmal bis ins 19. Jahrhundert zurückblicken, um auf Antisemitismus von links zu stoßen. „Die konsequente Benennung Israels als Apartheidstaat. Die konsequente Benennung des Zionismus als reaktionäre, bürgerliche Ideologie“ schreibt die Linksjugend „solid“ Berlin in der Gegenwart. „Wir müssen leider enttäuschen: Der Rauswurf [einer jüdischen Schülergruppe, Anm. d. A.] fand nicht statt, während das Flugzeug in der Luft war“, so lautete ein Social-Media-Beitrag der Frankfurter Linksjugend 2025, der nicht nur für medialen Wirbel sorgte, sondern entlarvend angesichts purer Verachtung und Menschenfeindlichkeit ist.

Die Vielzüngigkeit hinsichtlich eines unterschiedlichen Rassismus ist bezeichnend!

Da wird hinsichtlich von pauschaler Missbilligung gegenüber Ausländern gehetzt, aber plumper Hass mit Blick auf den Davidstern toleriert. „Die Jahrzehnte der Besatzung in der Westbank, der fortgesetzte Siedlungsbau, die Blockade des Gazastreifens, die Entrechtung und die damit einhergehende Perspektivlosigkeit bilden den Nährboden für radikale und islamistische Gruppen. […] Alle drei Hamas-Führer wurden mittlerweile von israelischen Militärkommandos außergerichtlich hingerichtet“, ergab ein Antrag zum Bundesparteitag von DIE LINKE in Halle, um sämtliche Reflexion, historische Kontexte und komplexe Ursachen des Nahostkonflikts in blinder Einseitigkeit nahezu vollständig auszublenden. Gravierende Vorwürfe brachte zudem die Annahme der sogenannten „Jerusalemer Erklärung“, die man bei der Mitgliedervertretung in Chemnitz beschloss. Die Delegierten hatten sich mehrheitlich auf ein Dokument verständigt, das die Diskriminierung jüdischen Lebens gänzlich anders definierte als bislang bekannt. Und damit Einfallstore für schlichte Hetzrhetorik bildete.

Grotesk wie demaskierend zugleich: Antisemitismus per neuer Antisemitismus-Definition!

„Es ist nicht antisemitisch, Regelungen zu unterstützen, die allen Bewohnern ‚zwischen Fluss und Meer‘ volle Gleichberechtigung zusichern. […] Es ist nicht antisemitisch, auf systematische Rassendiskriminierung hinzuweisen. […] Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen sind alltägliche, gewaltfreie Formen des politischen Protests gegen Staaten. Im Falle Israels sind sie an sich nicht antisemitisch“, heißt es dort beispielsweise. Unter dem Deckmantel der Legitimierung von Kritik am Vorgehen Netanjahus Regierung im Westjordanland und Gazastreifen versteckt sich in Wahrheit eine ethnisch-religiöse Aversion, die in sich das Potenzial für Stigmata besitzt, welche aus dunklen Kapiteln der Vergangenheit schmerzlich bewusst sind. Was wollen also jene urteilen und moralisieren, die in ihren Reihen strukturelle Ressentiments dulden? Vorurteile, die einst zu grausamen Verbrechen führten, die Holocaust und Schoa rechtfertigen sollten. Deshalb muss man sich im Klaren sein: Die Gefahr für die Demokratie geht im Zweifel von allen Extremen aus.

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