Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „‚Ich bin biodeutsch – es gibt nichts Schöneres‘: Wie ein Augsburger zum Anführer von Rechtsextremisten wurde“ (aus: „Allgäuer Zeitung“ vom 02.08.2025)
Lese ich heutzutage Beiträge meiner werten Haltungskollegen, so ertappe ich mich auch im Jahr 2025 noch immer bei manch einem Kopfschütteln, obwohl ich doch eigentlich wissen müsste, dass die eingeebnete Propaganda einstiger Leitmedien mit Journalismus nur noch wenig zu tun hat, agitieren Redakteure nicht nur pro Zeitgeist, sondern vor allem kontra rechts. Dass wir so viele Verkehrsunfälle verzeichnen, könnte also nicht zuletzt am Credo liegen, prinzipiell nur noch links zu blinken, um im Zweifel extrem progressiv abzubiegen, wollen uns Ideologen das Denken vorgeben. Doch mit Fortschritt hat die Berichterstattung all jener eigentlich nichts mehr zu tun, die in einem bestimmten Auftrag handeln, statt sich Objektivität und Unabhängigkeit als Berufstugenden zu verschreiben. Und so verwundert mich auch ein Artikel der „Augsburger Allgemeinen“ kaum, passt er doch nur allzu gut in Wahrnehmung und Konzept, welches von Publizisten mit einem dezidierten Ansporn zur Rettung „ihrer“ Demokratie auf die Spitze getrieben wird. Man hat sich den örtlichen Aktivisten der Identitären Bewegung, Maximilian Märkl, wohl nicht ganz zufällig ausgesucht, um ihn in einem porträtierenden Beitrag an den Pranger zu stellen, welcher vor Vorurteilen, Demagogie und plumper Rufschädigung nur so strotzt.
Wenn Journalisten linksideologische Schnappatmung bekommen, ist viel gewonnen!
Da gipfeln die Autoren in der Fragestellung, ob ein über die Region hinaus bekannter Verteidiger von heimatlichen, kulturellen und nationalen Werten tatsächlich eine Gefahr für Gesellschaft und öffentliche Ordnung darstellen könne, bewege er sich doch in einer Szene, die der vom Verfassungsschutz beeindruckte Beobachter kurzerhand als extremistisch einstufen würde. Seine enge Bindung an den österreichischen Influencer und Freund Martin Sellner kommt ebenso zur Sprache wie sein Auftreten bei zahlreichen Demonstrationen eines couragierten und rebellischen Nachwuchses, der zwar im Gegensatz zu einigen Mitstreitern die Ausreisesperre anlässlich des sogenannten „Remigration Summits“ in Mailand als Ausdruck staatlicher Schikane umgehen konnte, war Märkl nicht selbst betroffen, als man mehreren Patrioten den Abflug aus München deshalb verwehrte, weil die Sicherheitsbehörden einen Nachteil für den Leumund der Bundesrepublik befürchteten, sollten sich „Neonazis“ aus Bayern und andernorts im Herzen von Italien vernetzen. Trotzdem spürt auch er Formen der Einschränkung bürgerlicher Freizügigkeit, unterstreicht er mit Mut und Entschlossenheit sein vehementes Ziel einer besseren Zukunft, strikter Abschiebungen und der rigorosen Kontrolle unserer Grenzen.
Remigration ist nicht das Problem, sondern die Lösung für unser Land!
Die Repression gegen den Bundessprecher der hiesigen IB ist allerdings weitergehend. Der sächsische Inlandsgeheimdienst hat ihn in seinem Monatsbericht für Mai erwähnt, weil er auf einer Eröffnungsveranstaltung zum sogenannten „Stolzmonat“ in Chemnitz teilnahm. Was die Absurdität der Schlapphüte angeht, so ist es die Aufnahme eines Zitats des sich selbst als „Biodeutschen“ bezeichnenden Bajuwaren, welches einmal mehr deutlich macht, wie skurril die Behörden vom Weg des Pragmatismus abgekommen sind. Sie empfinden es als anstößig und für unsere Grundordnung potenziell riskant, dass sich unsere Jugend für ein „Konzept im Internet im ersten Jahr amateurhaft, im zweiten Jahr professionell und jetzt im echten Leben“ zusammengefunden hat, um damit nicht weniger als die Systemfrage zu stellen: Wollen wir uns weiterhin duckmäuserisch bieten lassen, was auf den hiesigen Straßen an Kriminalität und Gewaltbereitschaft durch ein klar um umrissenes Klientel an fanatischen Zuwanderern geschieht? Die Antwort des Skizzierten ist diesbezüglich deutlich. In einem Post vom 17. Februar schrieb er: „Egal, wie schwer es ist – wir dürfen uns niemals an diese Zustände gewöhnen und die Opfer vergessen! Wir werden jeden einzelnen Gefährder abschieben!“.
Mit Totschlagargumenten wird man die Identitäre Bewegung – zum Glück – nicht beeindrucken!
Dass ihn sogar das Hetzportal „Endstation rechts“ in die Nähe von Rassismus rückt – und damit zu mehr Aufmerksamkeit verhilft, ist eine besondere Form der Adelung, attestiert man ihm eine ausdrückliche Fähigkeit zum Knüpfen von Verbindungen, nicht zuletzt auch in Schwaben, wo er nach Auffassung der sogenannten Antifa mit „politisierten Freizeitaktivitäten“ für die Gewinnung zusätzlicher Ressourcen, Mitstreiter und Unterstützer sorgt. Man zählt ihn zum „Kader“ und dem Umfeld der AfD. Das „Dokunetzwerk Rhein-Main“ tituliert ihn sogar indirekt als Neofaschisten, der sich in einem „aggressiven“ Dunstkreis tummele, um fremdenfeindliche Parolen zu skandieren. Dass sich in all seinen Veröffentlichungen und Reden aber keine Anhaltspunkte für eine pauschale Herabwürdigung von Ausländern finden, lässt man im Zweifel unerwähnt. Gleichzeitig kursieren im Netz noch immer Berichte über eine erstinstanzliche Verurteilung am Amtsgericht Stuttgart nach einer Aktion am Inselbad in Untertürkheim vom 23.07.2023 wegen Volksverhetzung, Hausfriedensbruch und Vermummung, hilft wohl nichts Anderes als der Griff in die Mottenkiste, um einen erfolgreichen Charakter stoppen zu wollen, der allerdings zu gewieft ist, um seinen Gegnern auf den Leim zu gehen.