Quelle: Clipdealer.de, 9824391, erworbene Standardlizenz.

Eine fünf, zwei Stellen nach dem Komma: Wie das deutsche Heizungsgesetz den weltweiten CO2-Ausstoß um ein paar hundertstel Prozent senkt…

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Alice Weidel (AfD) sieht in Stilllegung von Gasnetzen Zerstörung der Energieinfrastruktur“ (aus: „Deutschland Kurier“ vom 23.10.2025)

Eigentlich sollte das Gebäudeenergiegesetz der Ampel-Regierung der Vergangenheit angehören, vertraute man manch einer Versprechung aus der Union. Doch im Augenblick scheint das Vorhaben zu ruhen, an wichtigen Stellen nachzubessern. Vorschläge für eine Reform sollten bis Jahre Schluss vorliegen. Und so sind Eigenheimbesitzer weiterhin angehalten, bei neu errichteten Häusern und Wohnungen nur noch Heizungen mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren-Energie-Betrieb einzubauen. Der Bestand von mit Öl oder Gas befeuerten Öfen darf zwar bis 2044 grundsätzlich erhalten bleiben, bei Defekt oder Austausch müssen spätestens ab 2028 aber ebenfalls Alternativen erwogen werden. Dies gilt insbesondere auch für Kessel, die älter als 30 Jahre sind. Fortan sind nur noch Konstant- und Niedertemperaturverfahren zulässig. In Betracht kommen Wärmepumpen, Biomasse oder Solarthermie. Seit 2025 gilt zudem die Pflicht zu einem regelmäßigen hydraulischen Abgleich und der Prüfung durch den Kaminfeger. Ab 2045 ist dann ein vollständiges Verbot fossiler Geräte vorgesehen, Übergangsfristen und Ausnahmen gelten ab diesem Moment nicht mehr. Insgesamt kann man von einem planwirtschaftlichen Prozess sprechen, der nicht mehr den freien Markt, sondern das Reißbrett regeln lässt.

Damit sich die Wärmepumpe im Altbau rechnet, muss man sehr, sehr alt werden…

Inwieweit Friedrich Merz doch noch dazu übergeht, die Handhabung technologieoffener, flexibler und einfacher zu gestalten, um zwar die CO2-Reduktion anzutreiben, aber auf bloße Vorgaben, mehr Bürokratie und weniger Effizienz zu verzichten, bleibt abzuwarten. Richtlinien der EU müssen umgesetzt werden, auch die verfassungsmäßige Einhaltung der Klimaziele drängt offenbar. Auf welchen Weg des Ökosozialismus haben wir uns begeben, in der ideologischen wie utopischen Überzeugung, Deutschland könne die globalen Durchschnittstemperaturen retten, den Einzelnen wie die Betriebe zu gängeln, um sie insbesondere arm zu machen? Denn die Amortisationszeit bei der Anschaffung von Umwälzsystemen beträgt gerade in Altbauten nicht selten mehrere Jahrzehnte, die einerseits die Altersvorsorge kosten können, andererseits in einem völligen Ungleichgewicht zwischen Aufwand und Ertrag stehen. Denn auch langfristig bleiben die Einsparungen für den einzelnen Haushalt mit rund 200 Euro pro Jahr durch weniger Energiekosten hinter dem kontinuierlichen Abzahlen der Anschaffung von durchschnittlich 230 Euro pro Jahr zurück. Es ist also in Summe ein wohl dauerhaftes Verlustgeschäft, bei dem wir uns dumm und dämlich dafür zahlen, dass es vielleicht kühler wird.

Mit Faktor 5 mal 10 hoch minus 4 will Deutschland das weltweite Klima retten…

Entsprechend groß sind die Widerstände, beispielsweise auch aus der AfD. Denn wie verkopft bleibt ein Konzept, das uns zwar 25 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr einsparen lässt, um damit aber nur 0,05 Prozent (= Faktor 0,0005) des weltweiten Ausstoßes zu reduzieren? Wieder einmal begeben wir uns in die Rolle der Hybris, überschätzen unseren Einfluss grandios. Bis jetzt fehlt es am unmittelbaren Wirkungsnachweis für das Bemühen, das perspektivische Wetter durch Verzicht und Kasteiung zu ändern. Wir riskieren Prosperität und Wohlstand, um mit unserer Ideologie kaum einen der Global Player überzeugen zu können. Dabei wären sie die wichtigsten Stellschrauben, würde man tatsächlich davon ausgehen, Spurengase hätten ernsthafte Konsequenzen für die Zusammensetzung der Atmosphäre, um die Lichtreflexion so sehr zu beeindrucken, dass unter dem Strich weniger Erhitzung steht. Eine Rechnung mit unzähligen Variablen, Prämissen und Hypothesen, die natürliche Erklärungsmuster wie die Sonnenaktivität, Meeresströmungen oder die Erdachse vollkommen ausblenden. Stattdessen subventionieren wir eine Nischenindustrie bis ins Unermessliche. Und so vermuten nicht nur Verschwörungstheoretiker hinter allem Zwang zur Neutralität gigantische Umverteilung und lapidaren Lobbyismus.