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Zwischen McCarty-Revival und „Kauft nicht bei…“: Wie „Campact“ mit aggressiver Einschüchterung von Familienunternehmen Totalitarismus wagt…

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Wegen Haltung zur AfD: Rossmann und Vorwerk verlassen Familienunternehmer-Verband“ (aus: „Tagesschau“ vom 27.11.2025)

Wer im Geschichtsunterricht nicht nur körperlich anwesend war, der weiß um die Strategie von Autokraten. Es muss nicht zwingend der Blick auf 1933 sein, als die Nationalsozialisten mit einer hochorganisierten, zentral gesteuerten und äußerst aggressiven Propagandamaschinerie Druck auf Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Forschung, Medien und Kirchen ausübten, um sie ideologisch wie organisatorisch gleichzuschalten, will man Tendenzen gewichten und erörtern, die Sprengkraft besitzen. Ob mit Sprachregelungen und Plakaten, mit der Drohung von Boykott und Berufsverboten, mit der Parole von „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!“, forderte man Linientreue ab. Wer sich anpasste, wurde gefeiert. Wer sich der Weltanschauung verschloss, galt als Aussätziger. Wie also ist die momentane Mentalität zu werten, agitiert die sogenannte „Bürgerrechtsorganisation“ Campact im Einklang mit Linken und Grünen gegen Mitglieder des Verbandes „Die Familienunternehmer“, weil dieser sich dafür einsetzt, die Brandmauer zur AfD aufzuweichen? Schattierungen von damals sind wiederzuerkennen, gleichsam gebietet es die Singularität, nicht zu schmälern.

Es erinnert viel an früher, als zur Linientreue gedrängt und „Wir gegen sie“ skandiert wurde…

So sollte man mit historischen Vergleichen stets vorsichtig sein, denn Vergangenes relativiert sich allzu schnell. Doch das Entlarven von Mustern und Strukturen, die sich zweifelsohne wiederholen können, sind Bedingungen und Voraussetzungen des Revivals geschaffen, erweist sich angesichts derzeitiger Entwicklungen als dringender denn je. Es ist ein Affront gegen jede Ursprungsform der Demokratie, in der das Volk – unbehelligt von Demagogie und Einflussnahme – im freien Wettbewerb um die besten Lösungen und Antworten auf die Probleme der Gegenwart den Weg für eine Gemeinschaft bestimmt. Was nunmehr geschieht, reicht deutlich weiter als die euphemistisch dargestellte „Cancel Culture“. Das Zwingen zu einer klaren Positionierung, zur Abgrenzung von einer bislang nicht verbotenen Partei, nimmt moralisch verwerfliche Dimensionen an. Wer sich nicht bekennen möchte, geht laut den Sittenwächtern ein Schuldgeständnis ein. Erpressung und Einschüchterung streifen in ihrer Wuchtigkeit die Grenze zur Nötigung. In vielfacher Hinsicht begibt man sich auf das Terrain von Totalitarismus, Potenz und Repression – ohne Skrupel und Scham.

Die Kampagne ist zielgerichtet, sie gleicht der Situation während der McCarthy-Ära, den Prinzipien der DDR. Spaltung und Polarisierung werden auf eine neue Ebene der Perfektion gehoben, die Gängelung führt langfristig in eine „Kauft-nicht-bei“-Spirale. Statt eines breiteren Dialogs mit offenen Debatten betont man den sozialen Beweis, will mehr als vier Millionen Menschen hinter sich wissen, um sie als Teil einer großen und erfolgreichen Bewegung zu feiern. Das Gefühl von Nonkornformität soll geschaffen werden, psychologisch basiert dieses Vorgehen auf Robert Cialdinis Prinzipien der Überzeugung, wonach das Individuum in einer unsicheren Situation potenziell eher dazu neigt, der Masse zu folgen. Kollektive Empörung und das neudeutsche „Framing“ rahmen das Handeln in emotionale Appelle von Gerechtigkeit, Fairness und Bedrohung. Mit einer einfachen Beteiligung will man suggerieren, rasch Kontrolle und Wirksamkeit zu erzielen, Gruppenidentität zu schaffen und eine „Wir-gegen-Sie“-Stimmung zu etablieren. Diese Mobilisierung nutzt affektive Intelligenz, um rationale Barrieren zu überwinden.

„Campact“ als lobbyistisches Propagandaetzwerk mit fadenscheinigen Querverbindungen…

Man fühlt sich wahrlich erinnert an Konflikte in der Weimarer Republik, die aristotelische Tugendethik scheint schon allein deshalb verletzt, weil Nuancen ignoriert und eine Opfer-Täter-Umkehr implementiert werden. Da gebärdet sich also wieder einmal eine NGO, Unfrieden – gänzlich losgelöst von staatlichen Geldern – zu stiften. Eine Staatsnähe lässt sich trotzdem nicht verneinen, gibt es Beteiligungen an, durch das Bundesfamilienministerium geförderten, Organisationen wie „HateAid“ – oder Sympathien zu den Soros-nahen „Open Society Foundations“. Auch wenn man finanziell autark dastehen will, sind lobbyistische Verstrickungen anzunehmen. Immerhin scheint die politische Nähe zu Linken, Grünen und SPD unübersehbar. Das gesamte Team besteht aus über 100 Mitarbeitern, man agiert professionell. Durch vermeintliche Spenden an Kandidaten, die sich gegen die Alternative für Deutschland einsetzen, hat man sich den Vorwurf einer Wahlmanipulation eingebracht. Mit dem Heraufbeschwören von Skandalen erlitt man kläglich Schiffbruch, beispielsweise mit Hinblick auf zwei Falschaussagen zum vermeintlichen „Geheimtreffen“ von Potsdam.

Schon während Corona gewannen die Verantwortlichen der Forderung eines „harten Lockdowns“ das autoritäre Etikett, Kritiker werfen sogar „linken Terror“ vor. Die Veröffentlichungen über Geldströme lassen nur bedingt Transparenz zu, die Einflussnahme auf EU-Themen oder das Subventionieren von Volksentscheidungen – wie beim Hamburger Klimabegehren – werfen einen Schatten auf jene, die sich in der Hybris des Altruistischen in der Homogenität ihrer Echokammern zu Idealisierung einerseits, Entwürdigung andererseits aufschwingen. Das Schablonisieren in „die Guten“ und „die Bösen“, in „Wir wissen, was richtig und falsch ist“, wurzelt nicht zuletzt in der Tradition des avantgardistischen Bias, in einer Darstellung der Unfehlbarkeit. Statt Progressivität offenbart man nicht zuletzt die eigene Nervenkrise, der Verlust von Gemeinnützigkeit verstärkt das Image von Dehorspolizei. Die gesündere Alternative zum echauffierten Geifern und dem apostolischen Aufmarschieren der Menge wäre die sachthematische Auseinandersetzung. Doch dafür bräuchte es Inhalte und Argumente. Sie aber fehlen in Zeiten des Populären.