Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Fleischersatzprodukte und Streit um Veggie-Burger: EU-Parlament stimmt für Namensverbot“ (aus: MDR vom 08.10.2025)
Was ist denn nun so schlimm daran, panierten Kohlrabi als Veggie-Steak zu verkaufen? Diese Frage stellten insbesondere Grüne in den vergangenen Tagen auf sozialen Plattformen, um nunmehr vom EU-Parlament die unmissverständliche Antwort zu erhalten, dass ein panierter Sojawürfel eben kein Schnitzel sei. Man könnte von einer unnötigen Aufregung der Fleischesser sprechen, wenn sie darauf beharren, dass in einem Burger auch tatsächlich Rind oder Schwein stecken muss. Natürlich lässt sich in der heutigen Zeit erwidern, dass wir bedauerlicherweise so weit gekommen sind, Frauen zu Männern zu machen – und Männer als Frauen zu etikettieren. Ist es dann nicht eigentlich völlig egal, was nun hinter einer wohlklingenden und fiktiven Verpackung mit kaum unterscheidbaren Bildchen steckt, die dem Außenstehenden tierische Proteine suggerieren?
Einem Kollektiv, das Transparenz und Verbindlichkeit entbehrt, ist zum Scheitern verurteilt!
Es geht um die Normalisierung von Irreführung, Schein und Betrug, welche die Empörung aufrechterhalten lässt. Es gibt kein Genderverbot, sondern lediglich ein Beharren auf Einhaltung gültiger Richtlinien der deutschen Sprache. Es gibt keine Menschenfeindlichkeit, wenn wir auf biologische und evolutionäre Zweigeschlechtlichkeit verweisen. Es gibt keine Benachteiligung von Tofu und Brokkoli, wenn einer Minderheit abverlangt wird, für ihre Produkte eigene Titel zu entwickeln, um die Gesellschaft weniger zu verwirren, sondern nur das anzupreisen, was sich auch tatsächlich hinter der Außenschale verbirgt. Es ist das Konzept der kollektiven Volksverdummung, wenn aus Perspektive der Transformatorischen Normen und Verlässlichkeiten, Tugenden und Fakten, Wahrheiten und Konsense um der Orientierungslosigkeit willen offenbart werden sollen.
Wenn sich die Grünen über Verbote beschweren, wird es allzu peinlich und trügerisch…
Wenn Grenzen und Definitionen verschwinden, der Neid augenscheinlich derart riesig ist, dass bei Karnivoren abgeschrieben wird, statt auf innovative Ideen zu setzen und alternative wie authentische Bezeichnungen für eine Wurst aus Seitan oder Hühnereiweiß zutage zu fördern, dann sind wir weiterhin auf Kurs der Identitätsleere ganzer Gesellschaftsschichten, die aus fehlender Konkurrenz zu sich selbst Konventionen aufzukündigen fordern. Da macht man es sich als Trittbrettfahrer gemütlich, profitiert vor allem davon, gegnerische Markennamen für sich zu beanspruchen, um bestmögliche Zerstreutheit zu erreichen. Es dreht sich viel um Originalität und den Verbraucherschutz, um Transparenz und Ebenmäßigkeit. Wer echte Gängelung und Tabuisierung erfahren will, wird hingegen beim Verbrennermotor, der Atomkraft oder seiner Ölheizung fündig.