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Zwischen Seelenwanderung und Körper-Gehirn-Diskongruenz: Die verzweifelten Versuche, Selbstbestimmung zu verwissenschaftlichen!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Seit November 2024: 8.000 Personen ließen ihren Geschlechtseintrag ändern“ (aus: „Apollo News“ vom 23.10.2025)

Selten hat ein Regelwerk derart skurrile Blüten getrieben wie das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel-Regierung. Durchsucht man das Internet nach eigentümlichen Beispielen, wie sehr die Paragrafen ihr Ziel verfehlt haben, wird man rasch fündig. In einem Forum beschreibt sich ein Nutzer als „polytherian“, er definiere sich wechselhaft als Katze, Wolf, Schmetterling und Archeopteryx. Er fühle sich im Rudel geborgen, beschreibt sogar sein „Coming-Out“. Eine andere Userin erklärt, sie habe eine Reise in die Identität des Drachen hinter sich gebracht, verstehe sich heute als „Dragonkin“. Und wiederum in einem anderen Netzwerk berichtet ein Teilnehmer von seiner „Wandlung in einen Schrank“. Wer denkt, abstruser geht es nicht mehr, stößt sogleich auf einen Fall, in dem sich der Betroffene „leichter als Luft“ wahrnimmt, er habe sich „mit dem Wetter in Einklang begeben“. Da sind andere Konstellationen, in denen sich Straftäter vor dem Haftantritt kurzerhand zur Frau umschreiben lassen, oder als maskulin Geborener für den Besuch einer getrennten Sauna das weibliche Geschlecht auf dem Standesamt annehmen, fast schon harmlos.

Die Psyche ist ein weites Feld – und führt so manches Mal direkt ins Absurde…

Warum fällt es offenbar schwer, heutzutage eine biologische Gegebenheit zu akzeptieren, nicht nur eine soziale Rolle auszufüllen, sondern sich zu dem zu bekennen, wofür sich die Evolution im Einzelfall entschieden hat? Experten sprechen häufig von einer Selbsttranszendenz, bringen auch eine Neigung zu Autismus ins Spiel, um die Veränderung in eine andere Wesenseinheit mit dem Verlangen nach einem sicheren sozialen Partner zu begründen. Wenn sich die Sensorik überlagert und kindliche Bedürfnisse nicht abgelegt werden, resultiert häufig eine innere Logik, die zwar nicht mit einem psychotischen Geschehen gleichzusetzen ist, aber durchaus den Charakter einer Seelenwanderung aufweist. Der Überzeugung, zwischen unterschiedlichen Kongruenzen wandeln zu können, widerspricht Experte Prof. Dr. Milton Diamond: „Geschlechtsidentität ist keine Entscheidung – sie entsteht früh, tief und meist unbewusst“. Der Prozess der Findung endet weit vor dem Abschluss der Pubertät, betont auch Dr. Kristina Olson: „Kinder wissen mit drei Jahren, wer sie sind – und das ist keine Phase“. Und sie tritt damit jedweder Beliebigkeit und Willkür entgegen.

Die Unfähigkeit, in einer komplexen Welt Rolle und Position zu finden…

Schließlich wird in der Wissenschaft das konsequente Ablehnen einer Verortung im Rahmengerüst der Binarität nicht zuletzt mit einer pränatalen Gehirn-Körper-Diskongruenz untermauert, Prof. Dr. Dan P. McAdams beschreibt die ständige Suche nach dem Ich als „Antwort auf eine Welt ohne festen Anker“. Dass unsere Gesellschaften komplexer geworden sind, das wird niemand bestreiten. Doch wenn alle von uns subjektive Realitäten für verbindlich erklären, fehlt es dem Gemeinwohl an verbindlichen und verlässlichen Normen. Orientierungspunkte sind aber gerade dann von entscheidender Bedeutung, wenn die Tendenz zur Flucht aus angestammten und abgesteckten Spielräumen überhandnimmt. Nicht zuletzt fehlt es an Justiziabilität, entziehen wir uns der Erprobtheit über Jahrtausende alter Konsense nur deshalb, weil die Annahme der eigenen Homogenität und Ebenmäßigkeit schlichtweg auch mit Anstrengung verbunden ist. Immerhin erfordern Korrespondenz und Analogie das Auseinandersetzen mit biografischen, natürlichen und erworbenen Merkmalen, Kompetenzen, Defiziten, Erfolgen und Rückschlägen. Und sie ist nicht jeder*manns Sache.