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Während der Klingelbeutel nach Kabul fliegt, muss auch der barmherzige Samariter eingestehen: Hilf dir erst selbst, bevor du anderen hilfst!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „192 Afghanen eingeflogen – Evangelische Kirche verspricht massive Spende für Aufnahme-Klagen“ (aus: „Apollo News“ vom 03.12.2025)

Es ist für mich zu einer wirklichen Horrorvorstellung geworden, hätte ich tatsächlich den Weg beschritten, welcher mir als Jugendlicher mit Blick auf die berufliche Zukunft vorschwebte. Denn eigentlich wollte ich nie die Karriere eines Journalisten anstreben, sondern sah mich eher auf der Kanzel. Schon meine Lehrer rieten mir, dem Studium der Theologie nachzugehen. Doch wie dankbar bin ich heute, dass mir die Kirche frühzeitig einen Wink mit dem Zaunpfahl gab, wonach meine Glaubensvorstellung nicht mit jenem Protestantismus vereinbar wäre, der aktuell in den Kathedralen dieser Republik gepredigt wird. Gleichsam empfinde ich keine Genugtuung dafür, in welche Krise sich das Schiff manövriert, erhebt man Klimaaktivisten in den Stand des Götzen, trägt den Regenbogen wie eine Monstranz vor sich her. Und nun auch noch das: Ohne die Gemeindeglieder ausreichend informiert zu haben, wurden 100.000 Euro der Kollekte für die „Kabul Luftbrücke“ gespendet. Hiermit sollen Klageverfahren von Afghanen gegen die hiesige Regierung finanziert werden, weil sich Deutschland bisher unzureichend bemühe, als „Ortskräfte“ betitelte Migranten einreisen zu lassen.

Das riecht nach Untreue und Zweckentfremdung unter dem Segens des Herrn…

Wie sittlich korrekt die Zusagen waren, jenen entsprechende Visa zu erteilen, die angeblich einen besonderen Schutzstatus haben, bleibt ebenso fraglich wie das Vorgehen der EKD. Verfassungsrechtler sehen es als grenzwertig an, wenn der Sammlungszweck nicht derart klar umschrieben wird, dass letztlich nur erahnt werden könne, wohin Gelder aus dem Klingelbeutel genau fließen. Von der Gegenseite wird ausgeführt, man unterstütze lediglich „zivile Konfliktbearbeitung und lebensrettende Nothilfe“. Doch lässt sich eine akut bedrohte Existenz aus dem Anliegen juristischer Schritte ableiten? Der Flüchtlingsbeauftragte unterstreicht, dass die Verantwortung nicht mit dem Truppenabzug ende. Doch Gläubige zeigen sich entrüstet, fühlen sich getäuscht. Politische Beschlüsse würden unterlaufen, unter dem Segen des Herrn. Da prosperiert der Aktivismus, könnte man fast meinen, das himmlische Bodenpersonal erweise sich als dubioser Helfershelfer für eine Art von Handeltreiben. Dabei ist doch auch die Bibel einigermaßen klar, unterscheidet sie unmissverständlich zwischen dem Nahen und dem Nächsten, dem Bedürftigen in der eigenen Gruppe und dem Verfolgten aus der Fremde.

Der vornehmliche Auftrag der Kirche ist die Nothilfe für die Bedürftigen im eigenen Volk!

Schon im Alten Testament wird der Mitmensch vor allem im Nachbarn gesehen, eine Abstufung nimmt auch der Galaterbrief vor. Ludger Schwienhorst-Schönberger, seines Zeichens emeritierter Professor der katholischen Seite, sprach in diesem Zusammenhang von der sogenannten „Zwei-Stockwerk-Ethik“. Die Liebe als Gesinnung stelle sich zwar universell und grenzenlos dar, sie priorisiert jedoch, um Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Uneingeschränkt könne lediglich Hilfsbereitschaft sein, aber nicht die tatsächliche Hilfe. Integration nach innen, Abgrenzung nach außen, eine Balance des Heils, wie sie schon Jesaja im 56. Kapitel festhält, bleibt Ausdruck von Vernunft. Die „geringsten Brüder“ aus Matthäus erweisen sich als die Benachteiligten im Volk. Maßlosigkeit führt letztlich dazu, niemandem mehr beiseite stehen zu können. Obergrenzen sind daher nicht nur moralisch erlaubt, sondern pragmatisch notwendig. Und an einer solchen sind wir ausdrücklich angelangt, bringt die Massenzuwanderung das gesellschaftliche, soziale und kulturelle Gleichgewicht spätestens seit dem Tabubruch der Angela Merkel aus 2015 derart ins Wanken, dass es nunmehr heißen muss: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.