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Auch die Südwest-AfD ist im Aufschwung: Blaue Forderungen zu Migration, Bildung und Standort treffen den Nerv der Wählerschaft!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Union fürchtet ‚Landesverrat‘ bei Russland-Reise von AfD-Mann Markus Frohnmaier – der verweist auf Trump“ (aus: WELT vom 14.10.2025)

2026 gilt als Superwahljahr, wird beispielsweise auch in Baden-Württemberg die Zusammensetzung des Landesparlamentes neu bestimmt. Und wie in allen anderen Fällen findet sich auch im Südwesten eine eindeutige Tendenz in den Umfragen. Laut INSA hätte die AfD die Grünen überholt, käme nunmehr auf 19 Prozent. Zwar liegt die CDU mit 31 Prozent weiterhin deutlich vorne. Doch dass die Regierungskraft von Winfried Kretschmann jetzt an dritter Stelle rangiert, ist ein herber Rückschlag für das etablierte Kartell. Gleichzeitig macht sich Spitzenkandidat Markus Frohnmaier von der Alternative für Deutschland auf den Weg, in zahlreichen Bürgergesprächen für sich und seine Mannschaft zu werben. Der versierte Außenexperte hatte sich nicht nur zu einem Schlagabtausch mit Boris Palmer getroffen, sondern gibt sich insgesamt als eine nahbare Persönlichkeit mit viel Erfahrung, Kompetenz und Ausgeglichenheit in den Perspektiven. Zwar werden ihm Kontakte nach Russland und eine rechtsextremistische Gesinnung nachgesagt. Bei näherer Betrachtung und einem gewissen Abstand lassen sich anrüchige Positionen jedoch kaum entdecken, wohl eher Pragmatismus und das Eingeständnis zur Dehysterisierung.

Abschiebungen, Ideologiefreiheit und Deregulierung sind Schlagworte im Wahlkampf…

Denn was soll an einem geforderten Volksentscheid über eine verschärfte Migrationspolitik verwerflich sein? Was spricht gegen eine deutliche Aufstockung der Sicherheitsbehörden, um insbesondere die wachsende Kriminalität unter Ausländern stärker zu bekämpfen? Welche Gegenargumente soll es zu einem Ende der Willkommenskultur, zu konsequenten Abschiebungen und einem Stopp des Familiennachzugs subsidiär Schutzberechtigter geben? Man wird diesen Überzeugungen nur dann mit Argwohn begegnen können, hat man auch zwischen Konstanz und Mannheim, Lörrach und Ulm den Ernst der Lage nicht verstanden. Der 34-Jährige hat sich nicht nur in einem Buch mit linken Lügen und korrupten Eliten auseinandergesetzt, bezeichnet seine eigene politische Heimat als die einzig patriotische, freiheitsliebende und konservative. Dass ihm aktuell eine beabsichtigte Reise nach Moskau zur Last gelegt wird, macht unter anderem auch deutlich, wie wenig Interesse die Bundesrepublik an Diplomatie zeigt. Gesprächskanäle müssten offengehalten werden, um auch an die Zeit nach dem Ende des Krieges zu denken, sagt der in Rumänien geborene „Scharfmacher“, wie ihn Medien titulieren.

Die AfD zwischen Rhein und Donau widersetzt sich der Rechtsextremismuskeule…

Für das Plenum in Stuttgart nimmt er sich vor, auf eine Rückkehr des Leistungsprinzips in die Schulen zu drängen, sich in der Bildung von Ideologie zu verabschieden. Er möchte eine strikte Grenzsicherung in Richtung Schweiz und Frankreich realisieren, Steuern senken und Bürokratie abbauen. Der Mittelstand soll von Regulierungen, die zugunsten des Klimaschutzes getroffen wurden, entfesselt werden. Direktdemokratische Elemente könnten das repräsentative System ergänzen, der Naturzerstörung will der Mandatar durch Windkraft- und Solaranlagen in die Kandare fahren. Marktwirtschaft wird Vorrang gewährt, Vorgaben aus der EU dürften nicht länger zu Gängelung führen. Flexiblere Rentenmodelle und die Finanzierung der Krankenversicherung für Bürgergeldempfänger aus dem laufenden Haushalt sind vorgesehen. Effizientere Strukturen, weniger Fallpauschalen und mehr Investitionen in die ambulante Versorgung sollen das Gesundheitswesen prägen. Die Automobilindustrie vermag man nicht länger auf Elektroautos allein fokussieren, Subventionierungen für die Erneuerbaren möchte man einstellen. Alles in allem also ein Programm, dass das Prädikat der Vernunft verdient.