Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Antisemitismus – Bildungsministerin erwägt für den Fall eines AfD-Bundeskanzlers Auswanderung nach Israel“ (aus: Deutschlandfunk vom 09.10.2025)
Erst war es die SPD-Vizevorsitzende, Serpil Midyatli, die eine Vertreibung durch die AfD fürchtete. Nun will Familienministerin Karin Prien auswandern, sollte die Alternative für Deutschland den Regierungschef stellen. Als Tochter jüdisch abstammender Eltern ist ihre Sorge vor dem wachsenden Antisemitismus auf unseren Straßen groß, doch die kognitive Dissonanz scheint es ebenfalls. Denn es braucht schon arges Bemühen, sich krampfhaft daran festzuhalten, dass die Gefahr für die Demokratie von rechts ausgeht, statt sich endlich realistisch einzugestehen, wonach die einzig angstvolle und horrormäßige Assoziation sein kann, dass Juden allein unter einer etwaigen Kanzlerschaft von Allah um ihre Sicherheit, Existenz und Unversehrtheit bangen müssten.
Weiß die Bildungsministerin überhaupt, welchen Antisemitismus ihr Haus fördert?
Diese Wahrheit passt allerdings nicht in das Weltbild jener Politikerin, deren Haus zumindest auf indirekten Wegen Fördermittel für den Verein Inssan e.V. bereitstellt(e), offiziell für einen Projektwegweiser in Berlin, doch im Wissen um Verfassungsschutzberichte, wonach es von dort aus enge Verbindungen und Kontakte zur Hamas-nahen Muslimbruderschaft (MB) gibt. Also zu jener islamistischen Organisation, dessen Gründer schon in den 1930er-Jahren mit den Worten „Der Kampf gegen die Kinder von Israel ist eine Pflicht jedes Muslims“ den Dschihad gegen die „globalen Verschwörer“, „die Juden“ rechtfertigte, um Anschläge bis in das Hier und Jetzt zu dulden.
Ganz aktuell gibt es Vorwürfe, dass das von der CDU-Frau stets beschworene Prestigevorhaben „Demokratie leben!“ zwischen 2020 und 2024 das Bündnis CLAIM, im Untertitel als „Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit“ bezeichnet, mit 2,8 Millionen Euro unterstützt haben soll. Der zugehörige Trägerverein „Teilseiend e.V.“ ist immer wieder durch Skandale aufgefallen. Dessen Initiator hatte „Zionisten“ als „Krankheit“ bezeichnet. Und auch ihm wird eine Nähe zur MB nachgesagt, über den „Rat muslimischer Studierender und Akademiker“ (RAMSA) als eine Schlüsselfigur in Sachen religiösen Fanatismus, strukturierten Extremismus und konsistenten Antizionismus.
Während man gegen die AfD hetzt, dürfen Muslimbrüder weiter ihr Unwesen treiben…
Aber Hauptsache, Alice Weidel zieht nicht in die Berliner Willy-Brandt-Straße ein, könnte man angesichts dieser immanent dreisten Ignoranz formulieren, die im Narrativ einer heilen und bunten Welt Toleranz gegenüber dem Koran, aber nicht mit Blick auf ein blaues Parteiprogramm frönt. Wie peinlich kann man sich der Naivität entlarven, Minderheiten durch halluzinierte Nazis bedroht zu sehen, aber nicht durch jene, die mit dem Ausrufen eines Kalifats jeden monotheistischen Konkurrenten ausschalten wollen? Das Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Problemen und tatsächlichen Ursachen ist durchschaubar, doch gleichsam frustrierend.
Der Davidstern ist in der Gegenwart allzu selten in den Fokus der Aufmerksamkeit von den oftmals als Faschisten degradierten Wählern und Anhängern Björn Höckes, Tino Chrupallas oder Ulrich Siegmunds gerückt. Unter dem Deckmantel von Anti-Rassismus-Workshops müssen Empfänger staatlicher Zuwendungen zwar beteuern, sich dem Grundgesetz verpflichtet zu fühlen. Doch was ist eine solche Zusage wert, wenn in Wahrheit nicht gegen Radikalisierung unter dem Halbmond, sondern für den Traum der Scharia geworben wird? Es ist ernüchternd, wie tief „die Guten“ im Dornröschenschlaf schlummern. Möge sie ihr Erwachen desillusionieren.
[…] „Auswandern bei AfD-Kanzlerschaft“, sprach Karin Prien – um auf Umwegen die antisemitische Mus… […]