Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „AfD fordert Wiederholung von gestörtem Weidel-Interview – Linnemann kritisiert Aktivisten (aus: „Deutschlandfunk“ vom 21.07.2025)
Nach den skandalösen Zuständen während des Sommerinterviews der ARD mit Alice Weidel diskutiert Deutschland mehr denn je darüber, inwieweit eine freie und mündige Gesellschaft diesen öffentlich-rechtlichen Rundfunk noch länger braucht – oder ob er nicht besten Gewissens in die Tonne getreten werden kann. Schließlich hat er mit seinem Unterlassen von Maßnahmen, die sichergestellt hätten, dass beim Auftritt der AfD-Chefin vergleichbare Bedingungen herrschen, welche es der Partei – wie allen anderen Wettbewerbern – ermöglichen, die inhaltlichen Standpunkte und sachlichen Positionierungen darzubringen, nochmals eindeutig offenbart, in welcher Tendenziösität dieser Haltungsjournalismus gefangen ist, macht er sich hämisch lustig darüber, wie die Alternative für Deutschland von „Omas gegen Rechts“ und einem „Zentrum für politische Schönheit“ ausgepfiffen wird. Weder hat man einen Wechsel in das ruhige Gebäudeinnere in Erwägung gezogen, noch wurden augenscheinlich sämtliche technische Errungenschaften genutzt, um die Rufe der Störer und Krawallmacher durch Toningenieure in den Hintergrund zu drängen.
Ein Haltungsjournalismus, der aus seiner publizistischen Verrohung keinen Hehl mehr macht!
Moderator Markus Preiß ließ einem Gespräch freien Lauf, dessen Substanz niemand verstehen konnte, überwucherte der Radau von linksradikalen NGOs sämtliche Äußerungen von beiden Seiten. Wieder einmal bleibt es der Allgemeinheit verwehrt, sich mit Programmatik und Überzeugungen der kritischen Opposition auseinanderzusetzen, die wiederum von der kostenlosen Werbung profitieren dürfte, haben die Verantwortlichen im Hauptstadtstudio von „Das Erste“ sich selbst einen Bärendienst erwiesen, um ein neuerliches Argument an das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zu liefern, warum man dem verfassungsmäßigen Auftrag, Meinungsvielfalt abzubilden und in der Berichterstattung größtmögliche Diversität an ideologischen Gesinnungen zu gewährleisten, schon längst nicht mehr nachkommt. Stattdessen ist man Teil einer sich dreist und fälschlicherweise auf Zivilcourage berufenden Maschinerie geworden, die sich krampfhaft darum bemüht, ein Viertel der Wähler unberücksichtigt zu lassen und deren Motive für ihre „blaue“ Präferenz auszublenden. Dass hierfür weiterhin Gebühren fällig werden, ist eine Zumutung und Farce gleichermaßen.
Maßnahmen der Schikane von Opposition und Wählern schienen eigentlich überwunden…
Denn hier wird kein Beitrag für die Demokratie geliefert, sondern ein zusätzlicher Anhalt dafür, wie sehr sich der zwangsfinanzierte Apparat zum hörigen und monotonen Staatsfernsehen emanzipierte, das ohne Probleme und Not eingeebneten Leierkästen aus denkwürdigen Totalitarismen wie jenen der DDR oder Nordkoreas bravouröse Konkurrenz machen könnte, redet man der Obrigkeit nach dem Mund, um behördlich gebrandmarkte Dissidenten per Richtmikrofon in die Ecke der Schmuddelkinder zu stellen. Wenn sich die sogenannte vierte Gewalt zum Handlanger eines autoritär mutierenden Systems macht, lädt sie schwere Schuld auf sich, verrät man nicht nur Prinzipien und Tugenden der eigenen Berufssparte, sondern gibt einen Ethos preis, der als Ideal über jeden Zweifel der Subjektivität und Voreingenommenheit erhaben sein sollte. Schließlich gibt es bereits genügend Pressesprecher, die Kanzler und Minister verteidigen, um jeglicher Gegenbewegung zum Zeitgeist den Kampf anzusagen, kann man weder bei der „Tagesschau“ prosperierende Kontakte zu den Grünen in Abrede stellen, noch eine Mentalität auf dem Mainzer Lerchenberg leugnen, die Banaszak, Klingbeil oder Haßelmann gefällt.