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Der Empörungsjournalismus am Beispiel des politisch korrekten „Main-Echos“: Zu Hilfe, da stand ein Räääächtsextremer auf der AfD-Liste!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Wenn ein Reservist der Kreisgruppe Aschaffenburg mit Rechtsextremen marschiert“ (aus: „Main-Echo“ vom 17.12.2025)

Es gibt heutzutage viele Kategorien des publizistischen Arbeitens, auf deren Gedanke und Motivation wäre man noch während meiner Ausbildung gar nicht gekommen. Unter anderem zählt der Empörungsjournalismus dazu, welchen der Pressekodex etwas sachlicher mit dem Begriff der „Sensationsberichterstattung“ umschreibt, der aktuell mehr denn je blüht und gedeiht. Wer Skandale oder Affären um der bloßen Aufmerksamkeit willen stilisiert, ohne dabei einen nennenswerten Nachrichtengehalt zu übermitteln, stellt in der Regel seine persönlichen Interessen über den Informationsanspruch der Allgemeinheit. Und so scheint es auch bei einem jüngsten Artikel in dem für seine Linkslastigkeit bekannten „Main-Echo“, das wieder einmal etwas ganz Großem auf der Spur ist. Da hat man in enger Kooperation mit dem Portal „Rhein Main Rechtsaußen“ doch tatsächlich in einer recherchierenden Meisterleistung zu Tage gefördert, dass ein Mitglied der Kreisgruppe Aschaffenburg des Reservistenverbandes nicht nur mit „Neonazis“ marschieren soll, sondern gleichzeitig sogar auf der Wahlliste der AfD gestanden hat. Potzblitz aber auch!

Die Denke des Mistkratzers: Alles, was bei Fünf nicht auf den Bäumen ist, muss ein Nazi sein…

Der zumindest in zweitgenannter Quelle mit vollem Namen an den Pranger gestellte Michael B. wird auf einem Fackelmarsch zum Denkmal in Staufenberg bei Gießen am 15. November 2025 gezeigt, wenigstens in erstgenannter Darstellung ließ man ihn verpixelt. Denn das identifizierende Brandmarken ist nicht nur verpönt, sondern wäre mit berufsethischen Leitlinien schlicht unvereinbar. Das interessiert wiederum jene nicht, die sich dazu aufschwingen, einen Menschen sozial zu ächten, dessen Verbindungen die antifaschistische Szene minutiös in alle Einzelteile zerlegt, um am Ende vor einem Porträt zu stehen, bei dem man sich fragt: Na und? Denn hat sich irgendjemand die Mühe gemacht, den Geschmähten tatsächlich kennenzulernen, statt ihm vorzuwerfen, Verbindungen zu Personen zu pflegen, die der politisch Korrekte als „igitt“ abstempelt? Die Alternative für Deutschland war so frei, sich nicht von Ressentiments leiten zu lassen. Der Ortsvorsitzende von Haibach, Jörg Baumann, gleichzeitig Landtagsabgeordneter in München, meldete sich in einem Video zu Wort, mit dem passenden Tenor.

Darf ein Reservist nicht rechts sein? Der Gehalt manch einer Meldung tendiert gegen Null!

In spitzfindiger Ironie und angemessenem Sarkasmus rät er allen Grünroten, zunächst vor ihrer Haustüre zu kehren. Schließlich hat sich dort eine Menge Dreck angesammelt. Hingegen kein Anzeichen von Distanzierung, glücklicherweise. Man stellt sich hinter B., weil man offenbar einen gänzlich anderen Eindruck von ihm hat als die aufgescheuchte Meute der Doppelmoralisten, die den erhobenen Zeigefinger wohl eher in die eigene Nase stecken sollte, statt zu belehren, wer bei wem Kontaktschuld empfinden muss. Da wurde in der Vergangenheit ein Mensch für sein Engagement und die Verdienste um die Bundesrepublik geehrt, erhielt die Schützenschnur in Silber, um nunmehr von Möchtegern-Investigativen durch den Kakao gezogen zu werden. Ob er sich mit Repräsentanten von „Die Heimat“, der Nachfolgeorganisation der NPD, unterhalten oder ausgetauscht hat, muss nur dann zu bedenken geben, hegt er tatsächlich eine verfassungsfeindliche Gesinnung in sich. Hierüber gibt es keine Erkenntnisse, hat sich doch niemand angestrengt, ihn fair und unvoreingenommen auf seine Ideologie abzuklopfen.

Statt sich ein Bild über einen Menschen zu machen, wird ein Vorurteil gefällt…

Und genau darin liegt die Krux in unseren Zeiten: Da werden Vorurteile gefällt, allein wegen Annahmen. Beweise braucht es dort nicht mehr, wo man mit schlichten Behauptungen bei einer unkritischen Leserschaft punkten kann. Wir vertrauen auf das Hörensagen, statt uns auf Augenhöhe ein eigenes Bild zu machen. Jörg Baumann stellt sich für die Alternative für Deutschland vor Ort ausdrücklich hinter B., springt weder über ein Stöckchen, noch tappt die Partei in eine ausgelegte Falle, sich zu rechtfertigen. Sie hat es deshalb nicht nötig, weil ihr Zeugnis auf ehrlicher Begegnung fußt. Eine Mentalität des Illoyalen erzwingen zu wollen, darin sind jene gut, die zunächst einmal fragen sollten, wer sich denn in ihrem Dunstkreis tummelt. Welch Abgründe wären zu befürchten, begibt man sich in die Untiefen von Schwarzem Block oder Autonomen, von Militanten und Protestkulturalisten. Dass sich eine Regionalzeitung für reißerische Schlagzeilen mit solch einem Milieu gemeinmacht, ist bezeichnend genug. Da braucht es keine weiteren Erklärungen mehr, warum man auf ihren miefenden Ausfluss verzichten kann.