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Nach dem Eklat um Tapioka in Stuttgarts Krippe: Wenn die Kirche im Fernsehgottesdienst ihren letzten Sargnagel der Moderne einschlägt!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Bizarre Krippe in ARD-Christmette: Schleimiger Erwachsener statt Jesuskind sorgt für Empörung“ (aus: NiUS vom 26.12.2025)

Es ist nicht das erste Mal, dass der Fernsehzuschauer mit offenem Mund staunt, wenn er einen Gottesdienst im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verfolgt. Die Auswahl jener Gemeinden, welche sich zur besten Sendezeit präsentieren dürfen, scheint mittlerweile streng bedacht auf einen linksprogressiven Kurs, auf den Pfarrer des Aufstandes. Welche zeitgeistige Symbolik durfte man auf den Kanzeln von ARD und ZDF genießen, kam im Zweifel vom Glauben ab, was heute an Verachtung eigener Überzeugungen inmitten sakraler Gebäude möglich ist. Und so war es ein Ausdruck von Blasphemie, was sich an Heiligabend 2025 in der Übertragung aus der Sankt-Maria-Kirche in Stuttgart abspielte.

Das traditionelle Kind in der Krippe wurde durch eine erwachsene Person dargestellt, eingewickelt in feuchte, geschmacksneutrale Tapioka, für den Betrachter wie eine schleimige Figur wirkend, wie das Neugeborene eines Tieres im Stall. Auf einem Strohhaufen liegend, wand es sich schwach, als ein frisch geborenes Kalb, als ein atmendes und fleischiges Bündel, ohne Gesicht, Haar und Finger. Wie kann man auf eine solche Idee kommen, wenn man noch alle Latten am Zaun hat? Irgendwann ist Schluss mit Kunst, die Kulturfreiheit endet bei einer derartigen Schmähung der Religion, denn von Verletzlichkeit, die wohl eigentlich verbildlicht werden sollte, kam beim Zuseher nichts mehr an.

Ein bewusster Angriff auf religiöse Gefühle, eine Provokation um der Schlagzeilen willen…

Man wollte einen Moment der Unsicherheit darstellen, ließ aber mit dem Vokabular des „Wurfes“ keinen Zweifel daran, sich irgendwo im animalischen Bereich verirrt zu haben. Nein, die Interpretation ist völlig fehlgeschlagen, die Abstrahierung des „O du fröhliche“ wurde zu einem denkwürdigen Tiefpunkt der Exegese, die sich längst entfernt hat von der biblischen Realität, für Provokation eingetaucht ist in die Sphäre des Ekels. Kaum jemand dürfte die Liebe gespürt haben, den Frieden und die Versöhnung, welche von Bethlehem ausgehen sollen. Stattdessen mussten viele Betrachter abschalten, konnten die Verächtlichmachung von Gefühlen kaum noch ertragen.

Wer Jesus entmenschlicht, der betreibt Lästerung par excellence. Da ist kein Rest geblieben vom Respekt gegenüber Schöpfer und Sohn, hier will man sich auf Kosten der Evangelien Sensation verschaffen. Die Atmosphäre von Weihnachten war dahin, der letzte Sargnagel für die Konfession eingehämmert. Kein Wunder, dass die Austrittszahlen sprießen, halten Klimaaktivisten die Predigt, spannt sich der Regenbogen über das Kreuz, wird die Kollekte für den Einflug von Afghanen missbraucht. Man ist völlig abgekommen vom Weg, den das Neue Testament zeichnet. Natürlich war man um Entstellung bedacht, um Provokation und Inszenierung. Jede Rechtfertigung läuft ins Nichts.

Wenn die Kunst- gegen die Religionsfreiheit ausgespielt wird, kann es nur Verlierer geben…

Die Verantwortlichen sind getrieben von der Pflicht zur Modernisierung, von der Erwartung des Andersmachens. Bloß kein Bewahren, sondern ein Rebellieren. Die Aufmüpfigkeit gegenüber dem Konservativismus ist spürbar, der fehlende Bezug zur Heiligen Schrift ebenso. Man kann das Wunder Christi in Worte packen, muss dafür kein Reispapier verwenden. Es scheint fast so, als habe man den Teufel an den Abendmahlstisch geladen. Welch ein Angriff auf die Fundamente der Trinität, wie wenig schreckt man davor zurück, sich für eine schlicht zu übermittelnde Aussage von Elend und Exposition, ohne Luxus und Schönfärberei, auf die Ebene des Sakrilegs, der Ketzerei und der Entweihung zu begeben.

Auf den Druck eines die Tradition okkupierenden Säkularismus, einer die Rituale brechenden Verjüngung, riskiert man die performative Installation, die Schockeffekte nutzt, um Aufmerksamkeit zu erregen, Grenzen zu überschreiten, Diskussionen auszulösen. Man fühlt sich erinnert an die Body-Art, die Körperlichkeit thematisiert, doch zur Entheiligung, Entmystifizierung und Profanisierung beiträgt. Man darf auch dunklere Motive nicht außer Betracht lassen, wird gar eine Dämonisierung denkbar, kolorierte sich das Publikum in bunter Manier, als Anspielung darauf, die Überlieferung als kolonial und unterdrückend zu diffamieren. Welch ein Frevel um der Manipulation willen!