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Ein erzwungenes Bekenntnis zur Moral: Nicht nur Konstanz zeigt bunte Flagge, um Gesellschaftskritik und Migrationsskepsis im Keim zu ersticken!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „AfD will ‚Vielfaltspropaganda‘ an Schulen durch ‚heterosexuelle Normalität‘ ersetzen“ (aus: „Queer.de“ vom 09.10.2025)

Diversität und Toleranz gegen Hass und Hetze: Es klingt auf den ersten Anschein wie eine einfache Entscheidung. Das Gute gegen das Böse, das Richtige gegen das Falsche. Eine Gesellschaft des Jahres 2025 wirkt auch deshalb gespaltener denn je, weil Menschen politisch wie ideologisch ausgespielt werden. Rechts gilt als verpönt und elendig, links als hehr und andächtig. Ein buntes Morgen unter dem Regenbogen soll einer bewahrenden Zukunft in Schwarz-Rot-Gold Paroli bieten. Eingeebnet auf die Denkweise, dass wir allein durch größtmöglichen Pluralismus das schöpferische Ideal erreichen, befinden derzeit auch Gremien und Räte am Bodensee über eine Zustimmung zur sogenannten „Konstanzer Erklärung“, mit der sich die Initiatoren für Vielfalt und gegen Diskriminierung engagieren. Im Namen der künftigen Generationen soll sich die Stadt dauerhaft als weltoffen und chancengleich präsentieren, konkret geht es um Aktivismus zu Lasten von „Ausgrenzung, Benachteiligung oder Herabsetzung von Personen oder Gruppen aufgrund von bestimmten Merkmalen und Lebensumständen“. Was nach Vernunft und Trivialität klingt, wird jedoch schnell zur moralinsauren Keule.

Mit grenzenloser Vielfalt gehen Nämlichkeit und Verlässlichkeit einer Gesellschaft verloren!

Volksvertreter zahlreicher Couleur solidarisieren sich mit einer Ideologie, die sämtliche Kritik am Multikulturalismus im Keim ersticken soll. Doch nicht nur Skepsis wegen einer erfahrbaren Polarisierung, durch das krampfhafte Zusammensein verschiedener Ursprünge und Sozialisationen auf einem geografisch begrenzten Raum, wird nahezu verunmöglicht. Explizit nennt das Manifest darüber hinaus Geschlecht, Herkunft, Religion und Weltanschauung, aber auch die sexuelle Orientierung als No-Go, über deren Willkürlichkeit kein Stab gebrochen werden soll. Jedes Individuum kann sich in einer liberalen Ordnung zwar nach Belieben entfalten. Doch es kommt mit diesem Freiheitsempfinden dort an Grenzen, wo eine Gemeinschaft legitimerweise Verbindlichkeit, Substanz und Orientierung einfordert. Ein Miteinander dürfte dann nicht funktionieren, vegetieren wir ohne jedes Gerüst – wie die Binarität als feststehende Rahmenbedingung der Zweigliedrigkeit aus männlich und weiblich, welche uns biologisch wie evolutionär anheimgestellt wurde – vor uns hin. Schließlich wirkt das Negieren von jahrhundertelangen Selbstverständlichkeiten allzu bizarr.

Respekt vor dem Andersartigen kann nicht erzwungen oder diktiert werden!

Die Vorstellung, dass sich jeder Bürger nach subjektiven Gesichtspunkten definiert, um vom Gegenüber abzuverlangen, ein täglich wandelndes Dasein ohne Festlegung respektieren zu müssen, dürfte schon allein deshalb scheitern, weil ein Mindestmaß an Klarheit und Bestimmung für den wechselseitigen Umgang unerlässlich ist. Natürlich klingt es zunächst philanthropisch und paradiesisch zugleich, sich „Wir hinterfragen eventuelle Vorurteile gegenüber anderen Menschen und Gruppen und versuchen, uns in unser Gegenüber hineinzuversetzen“ auf die Fahnen zu schreiben. Durch die Hintertür kann ein derartiger Appell als Tabuisierung kollektiver Meinungsdifferenzen betrachtet werden. Es ist allzu folgerichtig, durch sich verfestigende Trend Ressentiments zu hegen. Denn man wird Assoziationen, exemplarisch entlang der mittlerweile täglich in den Nachrichten berichteten Kollateralschäden der illegalen Migration beschrieben, nur dann unterbinden können, sieht man über Messerattentate, Sozialleistungsmissbrauch oder Islamisierung als sich häufende Phänomene unter bestimmten Bevölkerungsteilen mit fremdländischen Wurzeln hinweg.

Populismus erwächst aus dem Stillschweigen über Missstände im Land!

Doch das Aussparen von Wahrheiten, das Totschweigen von Schiefständen ist prosperierender Nährboden für Populismus. Extreme reifen nicht dadurch, dass man zu unangenehmen Realitäten steht. Sondern sie in einer falsch verstandenen Rücksichtnahme aus dem Blick und aus dem Sinn zu drängen bemüht ist. Wer wünscht sich nicht eine Gegenwart aus Milch und Honig, in der wir uns alle friedvoll in den Armen liegen? Doch Utopismus und Träumerei sind keine tragfähigen Leuchttürme, die uns den Weg durch Krisen weisen. Stattdessen ist das Konfrontieren mit der Bitterlichkeit von Schwärmerei ein allzu notwendiges Übel, um angesichts des erodierenden Fundaments und der wegbrechenden Prägung eines ganzen Kontinents, der trotz dunkler Kapitel in der Geschichte auf ein Existenzrecht der autochthonen Mehrheit bestehen darf, Perspektiven gegen die Verdrängung zu entwickeln. Wer abweichend darauf besteht, sich einer polymorphen Mentalität zu unterwerfen und ein Bekenntnis zu ethnischer Spannbreite abzulegen, erwartet die  Hinnahme von Identitätslosigkeit. Sie ist Gift für ein Gefüge, das ohnehin mit Stolz, Patriotismus und Werten hadert.