„Schwachkopf-Affäre“: Dokumentarfilm feiert Premiere in Los Angeles – und erscheint zeitgleich in Deutschland!

Pressemitteilung von www.alexander-tuschinski.de (09.05.2025)

Am Freitag, den 16. Mai 2025, feiert der Dokumentarfilm Schwachkopf-Affäre unter dem englischen Titel Tale of a Meme seine Weltpremiere beim Independent Filmmakers Showcase Film Festival in Los Angeles. Regie führte der vielfach ausgezeichnete deutsche Filmemacher Alexander Tuschinski, dessen Dokumentarkurzfilm Caligari in the Desert 2019 für die Oscars qualifiziert war. Schwachkopf-Affäre ist ein 43-minütiges, poetisch erzähltes Porträt, das in Franken in der Gegend um Haßfurt entstand. Am Premierentag wird es zudem kostenlos auf dem YouTube-Kanal des Regisseurs veröffentlicht.

Schwachkopf-Affäre begleitet die Familie Niehoff aus dem fränkischen Ort Ibind. Im November 2024 geriet Stefan Niehoff, ein 64-jähriger Rentner, bundesweit und auch international in die Schlagzeilen: Auf X (ehemals Twitter) hatte er eine Karikatur geteilt, die Wirtschaftsminister Robert Habeck mit dem Schriftzug „Schwachkopf Professionell“ zeigte – eine Anspielung auf das Logo der Marke Schwarzkopf. Es wurde Anzeige erstattet, bei einer anschließenden Hausdurchsuchung beschlagnahmte die Polizei einen Tablet-PC. Im April 2025 folgte ein Strafbefehl – jedoch nicht wegen der Karikatur, sondern wegen anderer Beiträge, die Niehoff auf X veröffentlicht bzw. geteilt hatte. Der Fall wurde in zahlreichen Medien diskutiert.

Regisseur Alexander Tuschinski reiste im April 2025 nach Ibind, um die Familie Niehoff mehrere Tage lang zu begleiten und ein Porträt über sie sowie den laufenden Fall zu drehen. Schwachkopf-Affäre, vom Regisseur – der auch Kamera und Schnitt übernahm – vollständig unabhängig produziert, verknüpft einfühlsam die Lebensgeschichten von Stefan Niehoff, seiner Frau Daniela und Tochter Alexandra mit der Landschaft und Geschichte der Region um Haßfurt. Der Film beleuchtet den Fall aus Niehoffs Perspektive und dokumentiert die aktuellen Entwicklungen.

Die Premiere findet am 16. Mai 2025 um 14 Uhr in den Regal Cinemas at L.A. LIVE in Downtown Los Angeles statt – einem hochmodernen Multiplex-Kino, in dem bereits mehrere Filme Tuschinskis ihre US-Premiere feierten, darunter Timeless (2016) mit Helmut Berger und Harry Lennix. Angesichts des großen öffentlichen Interesses – erste Ankündigungen zum Film wurden auf X binnen weniger Tage mehrere zehntausend Mal aufgerufen – erscheint der Film unmittelbar nach der Premiere auf dem YouTube-Kanal des Regisseurs.

Rezension von Dennis Riehle:

Eine so empathische authentische, nahbare, feinfühlige, zugewandte, lebensnahe und vertrauensvolle Dokumentation habe ich bisher selten gesehen. Für mich ist das ein Glanzstück an filmischer Reportage, die sämtliche Voraussetzungen erfüllt, das Bild einer Familie zu zeichnen, zu der der Regisseur, Macher und vor allem Mensch ein in jeglicher Szene spürbares Verhältnis aufgebaut hat.

Ich erkenne über die gesamte Darstellung einen Spannungsbogen im besten Sinne der Erwartung, nahezu gierig noch mehr erfahren zu wollen. Denn es ist gelungen, unter anderem auch durch den Schnitt, eine derartige Bandbreite von Facetten der Protagonisten zu zeichnen, dass man schon nach kurzer Betrachtung tief einsteigt in eine Geschichte, die einerseits betroffen macht, aber andererseits vor Mut, Courage und Durchhaltevermögen strotzt.

Man kann mitgehen, Anteil nehmen und möchte sich auf die Seite dieser zu Unrecht gebrandtmarkten Mitbürger stellen, denen Tuschinski nicht nur eine Stimme gegeben hat, sondern die es durch ihre Natürlichkeit, ihre Bodenständigkeit und ihre Gastfreundschaft vermögen, Brücken zum Zuschauer zu schlagen. 

All das war nur möglich, indem ein Drehbuch aufeinander abgestimmter Perspektiven zugrunde liegt, das man als roten Faden wiedererkennt, aber doch überrascht wird von jeder neuen Einstellung, mit der nicht zu rechnen war. Diese Effekte des Ineinandergreifens unterschiedlicher Verlaufslinien summieren sich zu einer wohligen Solidarität, die auch seitens des Produzenten wahrzunehmen ist. 

Aber gleichzeitig bewahrt er doch eine professionelle Distanz, die sich nicht zuletzt an der enormen Routine ablesen lässt, in der diese Collage aus der Mitte unserer Gesellschaft entstanden scheint.

Trailer (2 min): https://www.youtube.com/watch?v=4WooKWtMl0U
IMDb-Eintrag zu Schwachkopf-Affäre: https://www.imdb.com/title/tt36817270/
Festivalprogramm (IFS Film Festival, 16. Mai): https://ifsfilm.com/Schedule2025/may16.php#TaleofaMeme