Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Nach Drohungen von Linksextremen: Kontrafunk sagt Bodensee-Schifffahrt ab“ (aus: „Tichys Einblick“ vom 04.07.2025)
Eigentlich hätte es eine gemütliche Ausflugsfahrt des alternativen Radiosenders Kontrafunk werden sollen. Mit dem Schiff über den Bodensee, war eine „Kaffeetafel mit Sandwiches und Pâtisserie“ sowie der „Aufzeichnung der ‚Sonntagsrunde‘ mit Burkhard Müller-Ullrich und prominenten Gästen aus Politik und Publizistik“ geplant. Mit an Bord sollten neben Gerald Grosz, Peter Hahne, Markus Krall auch Klaus-Rüdiger Mai, Matthias Matussek, Uwe Steimle, Erika Steinbach, Markus Vahlefeld, Ulrich Vosgerau und Achim Winter sein. Doch das Vorhaben für den 5. Juli 2025 musste kurzfristig abgesagt werden. Grund dafür ist eine Andeutung des linksradikalen Bündnisses „Konstanz für Demokratie – Klare Kante gegen rechts“ in einem Newsletter, das mit folgenden, interpretierbaren Zeilen auf sich aufmerksam machte: „Auch wenn eine*n die geplante braune Bootstour leicht auf fiese andere Gedanken bringen könnte: Wir wünschen natürlich selbst diesen Leuten, dass ihnen jemand hilft, sollte ihr Kahn kentern. Menschen nicht ersaufen zu lassen, gebietet die Humanität“.
Linksradikale Bedrohung als Ausdruck eines ideologischen Hoheitsanspruchs
Zwar könnte man bei dieser schwammigen Formulierung von bloßem Wunschdenken ausgehen. Doch auch die zuständige Reederei sah sich nicht mehr in der Lage, für einen ordnungsgemäßen Ablauf zu sorgen. Man fasste das direkte Zugehen auf die Veranstalter als eine Bedrohung auf, die zwar nicht offen ausgesprochen wurde, allerdings aus den nötigenden Worten schon allein deshalb abzulesen ist, macht die Initiative bereits auf der eigenen Homepage deutlich, dass ihr eine inhaltliche Einflussnahme auf die Gesellschaft keinesfalls auszureichen scheint: „Unser Ziel ist es, Rechtsextremismus nicht nur im Wahlkampf, sondern dauerhaft entgegenzuwirken“, so heißt es dort. Man möchte abseits von Aufklärung und Bildungsarbeit durch „Aktionen“ für „Menschenrechte, Toleranz und eine gerechte Zukunft“ stehen. Derartige Ideale auf Unversehrtheit gelten aber offenbar nicht jenen gegenüber, welche eine abweichende Meinung vertreten. „Wir wollen nicht tatenlos zusehen“, dass „Hetze“ durch die unliebsame Opposition im Parlament „verbreitet“ wird, betont man.
Vokabular aus den dunklen Zeiten unserer Geschichte entlarvt die „Guten“
Und so gibt man unumwunden zu, dass es augenscheinlich um mehr als Silben geht. Welches Geistes Kind man ist, zeigt sich an anderer Stelle bei der Auswahl von Begrifflichkeiten: „Angriff auf Deutschland. Die schleichende Machtergreifung der AfD“, liest man als Überschrift eines Beitrages. Entsprechend war es eine folgerichtige Entscheidung, den zwar mit einem enorm hohen wirtschaftlichen Schaden verbundenen Schritt des Rücktritts vom Vertrag für den Rundkurs auf dem Wasser einzugehen. Schließlich bekam das im schweizerischen Steckborn ansässige Unternehmen, welches beispielsweise Formate wie „Der Rechtsstaat“ oder „Fernruf“ für das Web produziert und ein fulminantes Hörerecho verzeichnet, von Polizei und Behörden offenbar nur unzureichend Unterstützung, konnte die angespannte Sicherheitslage nicht entschärft werden, genießt im Gegensatz dazu die Gruppierung der streit- und kampfeslustigen Rächer von Diversität und Vielfalt in der Region ein eigentümlich Ansehen, obwohl man mit billigem Populismus und schlichten Narrativen hantiert.
Schutz für die Vielfältigen, Preisgabe der Bewahrer: Das zweierlei Maß des Staates!
Stets hochgejubelt von der für ihre Einseitigkeit umstrittenen Tageszeitung „Südkurier“, sprechen den Moralisten auch Polizei und Verwaltung ein hohes Ansehen zu. Publizisten hingegen, die sich nicht in eine zeitgeistige Gesinnung drängen lassen, sondern sich als „die Stimme der Vernunft“ bezeichnen, scheinen es schwer zu haben, sich auf ihre verfassungsmäßigen Entfaltungsmöglichkeiten berufen zu können. Namhafte Charaktere aus TV und Literatur wollten nichts anderes, als unbehelligt zu diskutieren und zu schippern. Doch in einer Epoche der Doppelmoral lässt man nur jene über das Schwäbische Meer pendeln, die im Zweifel ein grünes oder dunkelrotes Parteibuch in Händen halten. Dass die Deutungshoheit bei denen liegen soll, die spalten und Andersdenkende tyrannisieren, ist ein Warnsignal. Schenken wir den öffentlichen Raum an Fundamentalisten her, unter der ständig geschwungenen „Nazi“-Keule? Oder treten wir dafür ein, dass sich Überzeugungen nicht in einem Zuspruch für Massenmigration, Wokeness und Beliebigkeit erschöpfen dürfen?
Es muss der erste und letzte Sieg von Scheindemokraten bleiben!
Am Ende kann man weder in den Kopf derjenigen blicken, die sich eine friedliche Fassade geben, um es nicht unbedingt bei Floskeln belassen zu müssen. Noch wollte man das Risiko eingehen, dass eine Gegendemonstration aufmarschiert, die den gesamten Hafenbereich lahmlegt. Nach Auskunft des Gründers Burkhard Müller-Ullrich war es der dunkelste Tag in der Geschichte des Medienbetriebs. Und das nicht nur aufgrund der monetären Konsequenzen, die entstanden sind. Stattdessen hat die gesamte Volksherrschaft bittere Stunden erlebt, wird die Gleichbehandlung aller Bürger zurückgedrängt, um Platz zu schaffen für eine Bildfläche, die nur noch gezeichnet ist von einer backbordigen Doktrin des Trotzkistischen, Globalistischen und Multiethnischen. Harmonie um des Einheitsbreis willen, der sich auf den Abriss von Schwarz-Rot-Gold verständigt hat, dreht sich nicht etwa um die Verteidigung des Liberalismus, sondern das Implementieren einer Anarchie, die den Einheimischen benachteiligt, um den Fremden gewähren zu lassen. Wie armselig diese Entwicklung doch ist!