Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „AfD macht Angst: Mehrheit der Deutschen fürchtet sich vor Partei“ (aus: „DerWesten“ vom 29.05.2025)
Nun sag, wie hast du’s mit der AfD? In Anlehnung an die berühmte Gretchenfrage, fühlen derzeit Demoskopen im Land den Unterstützern der Alternative für Deutschland auf den Zahn, um in Erfahrung zu bringen, was die Menschen dazu verleitet, eine vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch gebrandmarkte Partei zu wählen. Und wie es heutzutage bei solchen Meinungserhebungen nahezu schon gängige Praxis ist, nähert man sich dem Klientel mit suggestiven Positionen, die nicht etwa darauf abzielen, in erster Linie ein repräsentatives Ergebnis zu ermitteln, sondern in Einreihung auf den kanalisierten Konsens unter „uns Demokraten“ ein Schreckgespenst an die Wand zu malen. So hat man nun innerhalb und außerhalb des Anhängerkreises von Alice Weidel und Tino Chrupalla die selbstredend völlig unverfängliche und ergebnisoffene These in den Raum geworfen, dass sich manch einer in der Bevölkerung vor einer durch die öffentliche Deutungshoheit über das Gut und Böse gegängelten Kraft ängstigt – und antwortet im Zweifel auch umgehend, warum das so sein soll. Dass es hierbei zu kaum authentischen Resultaten kommen kann, liegt in der Natur von Manipulation und Irritation.
Und so soll es deutlich mehr als die Hälfte der Interviewten sein, die nicht etwa in Furcht vor dem nächsten Messerattentäter auf die Straße geht. Sondern weil sie scheinbar in Sorge ist, von einem blau gekleideten Neonazi mit Springerstiefeln und Baseballschläger die schwarz-rot-goldene Identität eingehämmert zu bekommen. Kann man solche Befunde also tatsächlich ernst nehmen – und ist die Mehrheit durch eingeebnete Presse und auf Linie gebrachte Medien von so vielen Nebelkerzen umhüllt, dass sie am Ende im festen Glauben daran sind, Hitler und Goebbels könnten noch einmal auferstehen? Zumindest soll es um den maßgeblichen Vorwurf gehen, Höcke plane den Umsturz der freiheitlichen Ordnung, während sich andere Protagonisten an die „Deportation“ von Millionen Migranten wagen. Man traut einer Opposition mit 25 % an Zustimmungswerten, die bei einer ehrlichen Betrachtung des durch den Inlandsgeheimdienst zusammengestellten Gutachtens nur in Argwohn und Missgunst der Feindseligkeit gegenüber dem Grundgesetz überführt werden kann, einen Systemwechsel in Richtung jener herrschsüchtigen Diktatur zu, in der wir eigentlich längst angekommen sind.
Denn was ist aus der unbehelligten Rede, der Gleichberechtigung oder der Menschenwürde geworden, wenn Jan Böhmermann Rechtsextreme „keulen“ möchte, der Bundespräsident jagt auf Rattenfänger macht, Lars Klingbeil den „Dreck“ aus dem Parlament kehren will und Zensur zum Alltag zählt, wird man wegen Grünen-Kritik zu horrenden Tagessätzen oder ein paar Monaten Knast verurteilt. Wer ohne Not davon ausgeht, irgendjemand werde in Lager gesteckt, sobald der beste Chancen auf den ersten Platz in Sachsen-Anhalt besitzende Ulrich Siegmund an die Schalthebel der Macht kommt, sollte nicht etwa an der Integrität des ungeliebten Konkurrenten zweifeln, sondern am eigenen Geisteszustand. Denn während die NSDAP in ihrer Programmatik klar angekündigt hatte, was mit Minderheiten geschehen wird, ist sie im Besitz von Einfluss und Absolutheit, durchforstet man die Statuten derjenigen ohne brauchbare Belege, die vor allem deshalb am Pranger stehen, weil sie den Finger in die Wunde einer gescheiterten Linksideologie legen, deren Konsequenzen wir mittlerweile täglich auf Schulhöfen, in den Fußgängerzonen, den Schwimmbädern oder in Parks ertragen müssen.
Ich selbst bin als Privatperson vom Genossen zum Patrioten mutiert, weil ich nicht etwa den Fremden um seiner Ethnie und Herkunft willen herabwürdige. Sondern es für mich zur Vernunft dieser Schöpfung gehört, dass jedes Volk seinen angestammten Platz hat, um nicht aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen in die Sicherungssysteme anderer Nationen einzuwandern – oder deren Kultur aus der Motivation von Fanatismus und Expansionismus an die Seite drängen zu wollen. Für mich gehört meine Präferenz daher zu den einzig nennenswerten Hoffnungsträgern, denen ich ein echtes Bestreben abnehme, nicht nur an Stellschrauben drehen zu wollen, sondern das Schiff wieder in eine Richtung zu lenken, die uns Souveränität und Unversehrtheit garantiert. Ich gebe mich nicht mehr zufrieden mit Grenzkontrollen oder einem Aussetzen des Familiennachzugs. Stattdessen müssen Anziehungsfaktoren auf null gesetzt, Rückweisungen im großen Stil praktiziert, Abschiebungen konsequent verwirklicht und eine Schließung des europäischen Kontinents durchgesetzt werden. All das ist nicht anrüchig oder verwerflich, sondern Ausdruck eines natürlichen, zulässigen und allzu hehren Überlebenswillens.