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Ein Himmelreich für den Sozialismus: Wie Linke von der Herrschaft der Guten träumen, um ein Deutschland der toleranten Anarchie zu schaffen!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Hinter den Kulissen der Heidi-Society: Kann der Hype die Linke weiter wachsen lassen?“ (aus: DER SPIEGEL vom 03.08.2025)

Ja, Linken ist die Utopie als Tugend und Ziel nahezu immanent. Da ich selbst dem grün-roten Lager entstamme, weil ich mich über einen langen Zeitraum für verantwortungsvolle Solidarität im eigenen Volk und einen pragmatischen Umweltschutz ohne Ideologisierung und Hysterie eingesetzt habe, kann ich nur allzu gut bestätigen, dass in der Vision von manch einem Genossen die fixe Idee von Goldeseln existiert, die jene Dukaten ausspucken, welche im Paradies auf Erden nicht ohnehin schon an den Bäumen wachsen. Normalerweise müsste Deutschland schon jetzt allen Wunschvorstellungen jener entsprechen, die eine Gesellschaft auf dem Reißbrett vorzeichnen – und sich eine Wirtschaft nach Plan zusammenschustern, die nicht frei atmen kann, aber Wohlstand für alle produzieren soll. In dieser Mentalität ist es auch keine Überraschung, dass Jan van Aken für seine Partei ein Wählerpotenzial in Größen von 20 Prozent sieht. Offenbar vom Aufschwung durch Social-Media-Influencerin Heidi Reichinnek befeuert, wagt man sich in der Projektion zu Umfragewerten vor, von denen Erich Honecker unter den Umständen einer zumindest noch in Teilen funktionierenden Demokratie, ohne Zwang zur Einheitswahl, wohl nur hätte träumen können.

Die schöne, bunte Welt aus Enteignung, Vielfalt und Wohlstand für alle…

Noch vor ein paar Jahren hätte man gelächelt über manch eine Imagination und Spinnerei aus dem Karl-Liebknecht-Haus. Doch die Aufholjagd einer schon in der Bedeutungslosigkeit gesehenen Kraft ist einigermaßen beeindruckend, schafft man es offenbar durch eine professionelle Präsenz auf Tiktok, Instagram oder Facebook, vor allem die Jugend von einer subtilen wie schnöden Programmatik ohne Inhalt zu überzeugen, die sich lediglich der trügerischen Schlagworten Umverteilung, Enteignung und Verboten auf der einen Seite, Respekt, Buntheit und Untertänigkeit andererseits bedient. Denn geht es nach den Vorstellungen von modernen, trendwokigen Che Guevaranern, herrscht Gerechtigkeit erst dann, wenn der Reiche 99 % seines Vermögens durch Steuern abgegeben hat. Der Bürgergeldempfänger mehr besitzt als der vier Jobs gleichzeitig verrichtende Familienvater. Das sich männlich lesende Windrad mit seinem ganzen Fundament dafür einsetzt, dass Wälder gerodet und die Artenvielfalt in der Luft zerstört wird. Und der Islamist, unter Berücksichtigung seiner Menschenwürde, im gemeinsamen Gebet mit dem transbinären Wärmepumpenfanatiker gen Mekka appelliert, dass Allah die queere Liebe unter 72 Jungfrau*innen segnen möge.

Der Aufprall auf dem Boden der Realität naht, ist auch der letzte Leistungsträger geschröpft!

Der Fantasie ist im sozialistischen Denken genauso wenig eine Grenze gesetzt wie der illegalen Migration, die als Bereicherung vor allem dann gilt, führt sie zum Sturz von Nationalstolz und Heimatliebe. Gerade in den Hochburgen Hamburg oder Berlin muss sich der pragmatische Beobachter an den Kopf fassen, kann er die Verwahrlosung ganzer Innenstädte in Kriminalität und Drogenrausch als Tourist mit eigenen Augen bestaunen, wenn er sich im selben Atemzug darüber bewusst wird, dass derartige Zustände offenbar jene als Erfolg anpreisen, die auch das letzte Fleckchen Erde unserer Republik im Chaos der zum Extrem getriebenen Toleranz unterzugehen bestreben. Dass die Ideologie einer mit Anwürfen des propalästinensischen Antisemitismus und Antifa-Extremismus konfrontierten Truppe nur allzu kurzsichtig ist, reitet man auf dem Paradoxon von Popper, das in der Konsequenz voraussagt, mit Vielfalt den Weg zur Autokratie der Akzeptierten zu ebnen, beeindruckt einen manifesten Unterstützerkreis offenbar nicht. Dieser denkt allenfalls bis morgen, macht sich der Folgen seiner anarchischen Hirngespinste kaum bewusst. Und so wird es ein böses Erwachen dort geben, so sich Marxismus und Leninismus im Augenblick noch glücklich in den Armen liegen.