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Ein politischer Pontifex der Herzen als erster AfD-Landesvater? Ulrich Siegmund verkörpert das Antonym zum klassischen Berufspolitiker!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Beerdigt Ulrich Siegmund die Brandmauer? Warum man sogar in der CDU auf diesen AfD-Kandidaten hofft“ (aus: „Nius“ vom 25.09.2025)

Er gilt als Hoffnungsträger in der AfD: Der Spitzenkandidat für die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, ist nicht nur aufstrebender Influencer in zahlreichen sozialen Medien. Sondern er gilt innerhalb seiner Partei als ein Heilsbringer, der die Massen mitreißen kann, weil er rhetorisch geschliffen und charakterlich stark von sich und seinen Positionen überzeugt. Es ist wohl auch ihm zu verdanken, dass die Alternative für Deutschland in den Umfragen vor Ort an die Marke von 40 Prozent heranrückt, um damit der absoluten Mandatsmehrheit nahe zu kommen. Die ausgegebene Prämisse, einerseits erster Ministerpräsident der Blauen werden zu wollen, andererseits aber auch eine Alleinregierung zu stellen, ist somit keine bloße Utopie. Viel eher könnte sich, ähnlich zu Mecklenburg-Vorpommern, ein solches Szenario als realistisch erweisen. Und selbst wenn es nicht dazu kommt, stehen die Chancen auf mehr Einfluss auch deshalb nicht schlecht, weil der 34-Jährige als Brückenbauer gilt.

Der „Shootingstar“ der Blauen kann lagerübergreifende Kooperation ermöglichen…

Smart, lächelnd und ebenbürtig geht er auf Andere zu, wird sogar von der Union als ein verlässlicher Verhandlungspartner geschätzt. Mit ihm kann man witzeln, über vernünftige Dinge Gespräch führen. Obwohl als „rechtsextremistisch“ verschrien, hatte er am sogenannten Geheimtreffen von Potsdam teilgenommen, um auch ein Verfechter des Remigrationskonzeptes des österreichischen Aktivisten Martin Sellner zu sein, gelingt ihm, das Verbindende herauszustellen, um auf inhaltlicher Ebene Kompromiss und Konsens über die Lager hinweg zu schaffen. Konsequent in seinen Forderungen und glaubwürdig in seinen Positionen, schottet er sich nicht ideologisch ab. Sondern ist sich der Tragweite dessen bewusst, was an Verantwortung, Aufgaben und Herausforderung vor der gesamten Republik steht. Der in Havelberg geborene Wirtschaftspsychologe kann sich auf die Fahnen schreiben, was in der Gegenwart nur noch wenige seiner Zunft mitbringen: Charisma und Aura umgeben ihn, ohne allzu viel Arroganz und Hochmut.

Die Medien machen ihn zu einem „Posterboy“ – aus Neid und Sorge vor seiner Popularität…

Ein politischer Pontifex der Herzen, der im Zweifel nicht davor zurückschreckt, gegen eine woke Agenda zu agieren, Abschiebungen voranzutreiben, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von seiner linken Färbung zu entkernen und die innere Sicherheit wiederherzustellen, wird auf Widerstand bei den etablierten Demokratie-Verfechtern stoßen, aber gleichsam Zustimmung dort ernten, wo der kleine Mann die Realität begriffen hat. Pragmatische Lösungen sind gefragt, die sich selbstredend dann leichter verwirklichen lassen, ist man nicht zwingend auf einen Bündnispartner angewiesen. Egal, wie der Souverän am Ende abstimmt, dürfte der Fraktionsvorsitzende im Magdeburger Parlament künftig eine maßgebliche Rolle spielen, wenn es um die Entwicklung des Ostens geht. Aber auch auf Bundesparkett wird kaum jemand an ihm vorbeikommen, gewinnt er zwangsläufig an Macht und Bedeutung, weil er nicht die klassischen Klischees erfüllt, die man von Berufsmoralisten in diesen Tagen nur allzu gut kennt.

Ulrich Siegmund verheißt Reformen mit Konsequenz, Veränderung mit Anstand!

Wechselt der bisherige Oppositionsführer also in die Rolle des Landesvaters, kann man sich auf ein Umkrempeln in der Staatskanzlei vorbereiten. Ein frischer Wind, welcher verkrustete Strukturen aufbricht, wäre mit dem gelernten Außenhandelskaufmann gesichert. Als „einer von uns“ könnte er Geschichte schreiben, stehen sogar jene hinter ihm, die sich nicht an eine bestimmte Kraft gebunden fühlen, aber aus Protest gegen das Kartell unter den Fittichen eines Familienmenschen Zuflucht finden, welcher sich fürsorgend gibt. Allüren scheinen ihm fremd, seine Glorifizierung durch die Anhängerschaft dürfte er manches Mal sogar mit einer gewissen Scham empfinden. Der personenzentrierte Wahlkampf bietet zwar stets die Gefahr, sich zu sehr auf Äußerlichkeiten statt Substanz zu fokussieren. Doch wer ehrlich ist, der wird nicht leugnen können, wie entscheidend Zugpferde sind, gerade in der Peripherie. Ein Glücksgriff und ein Schicksal, dass sich das frühere CDU-Mitglied zu neuen Ufern aufgemacht hat.