Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Verteidigungsminister Boris Pistorius: Deutsche Truppen wären bereit, russische Soldaten zu töten“ (aus: „Die Weltwoche“ vom 15.07.2025)
Das Säbelrasseln der westlichen Gemeinschaft gegenüber Russland geht nicht nur auf der Sanktionsebene unvermindert weiter, hat die Slowakei ihren Widerstand aufgegeben und damit den Weg eröffnet, wirtschaftlich mehr und mehr zu eskalieren. Nachdem sich sogar US-Präsident Trump in einer beeindruckenden Kehrtwende einigermaßen unverhohlen auf die Seite der Ukraine gestellt hat, um zwar Waffen an Kiew zu entsenden, sich hierfür aber nicht zuletzt durch Deutschland entlohnen zu lassen, setzen sich die Drohgebärden in Richtung Kreml nicht zuletzt von hiesigem Grund sukzessive fort. Nicht nur Bundeskanzler Friedrich Merz macht keinen wirklichen Hehl daraus, dass er weitere Unsummen in einen Konflikt stecken will, an dem wir nur äußerst indirekt beteiligt sind. Schließlich ist schon die Erzählung über ein Verteidigen unserer Sicherheit am Hindukusch kläglich in sich zusammengefallen. Somit wird unsere Freiheit wohl auch kaum im Donbass erkämpft, wenngleich die NATO mit ihrer gegen jegliche Vereinbarung aus früheren Zeiten verstoßenden Expansionspolitik einen ganz wesentlichen Motivations- und Auslösefaktor für das gesamte Desaster seit nunmehr über drei Jahren darstellt.
Der potenzielle Angriff Moskaus als Alibi für Eskalation und Aufrüstung
Wir zahlen uns mittlerweile dumm und dämlich, nehmen wir nicht nur sogenannte Flüchtlinge auf, die offensichtlich weder bedürftig noch verfolgt sind, um sie in das Bürgergeld einzugliedern. Sondern wir schicken ständig neue Milliarden an Selenskyj, untermauert er seine Forderungen mit der Moral, man trete für Demokratie und Zukunft ein. Viele Anzeichen deuten darauf hin, dass eine weitere Gewaltspirale angestrebt wird. Beiläufig hatte Annalena Baerbock Putin bereits den Krieg erklärt. Jetzt legt Boris Pistorius nach, seien unsere Truppen im Zweifel bereit, Moskauer Soldaten zu töten. Zwar gelte dies natürlich nur im Fall von Abschreckung und Reaktion auf einen militärischen Angriff aus dem Osten. Doch manch ein geschichtsversierter Mensch wird sich bei diesen Worten an die Präventivschlagthese aus dem Sommer 1941 erinnern. Die Propagandamaschinerie um Adolf Hitler ließ die Erzählung verbreiten, die Rote Armee plane einen Überfall. In diesem Narrativ sei es zulässig und notwendig gleichermaßen, sich entsprechend zur Wehr zu setzen, auch wenn das Wort „Befehl“ strikt vermieden und von Abschreckung durch die Streitkräfte gesprochen wurde.
Es gab schon einmal den Vorwand, uns drohe ein Angriff aus dem Osten!
Um 3 Uhr morgens des 22. Juni verlas Goebbels über die Radiosender Einlassungen des „Führers“, man habe mit „Gegenmaßnahmen“ begonnen. Dass diese Darstellung der Realitäten schlichtweg falsch war, lässt eine böse Vorahnung aufkommen, wonach auch die durch das transatlantische Bündnis im Hier und Jetzt unterstrichene Maßgabe, 2029 müsste man für Provokationen der Sowjetunion 2.0 gegen baltische Staaten gerüstet sein, lediglich einen perfiden Vorwand darstellt, um zum dritten Mal eine Welt ins Unheil zu stürzen. Der aktuelle CDU-Regierungschef hat der Diplomatie bereits eine Absage erteilt, kokettiert er darüber hinaus mit einem ständigen Hin und Her bei der Frage nach Taurus-Lieferungen. Dass man sich aber selbst von Lwiw bis Saporischschja mittlerweile Frieden und einen Waffenstillstand erhofft, um im Zweifel dafür auch manche Grenzlinie aufzugeben, sollte ebenso Mahnung sein wie der Appell an die unsrige Bevölkerung, nicht noch einmal auf den Deckmantel hereinzufallen, uns stehe Gefahr bevor, um daraus eine Legitimation abzuleiten, bei Bedarf aus eigenen Stücken loszuschlagen – und damit einer Vernichtung des Kontinents freien Lauf zu lassen.
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