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Das Sommerkino ist eröffnet: Kaum jemand hätte die Dramaturgie über den Untergang der Grünen besser schreiben, als die eigenen Mitarbeiter!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „‚Schlicht verlogen‘, ‚Untergang der Partei‘: Mitarbeiterversammlung bei den Grünen eskaliert“ (aus: „Apollo News“ vom 14.04.2025)

Man könnte sich eine Tüte Popcorn gönnen und genüsslich in den Sessel zurücklehnen, darf man aktuell mit einer gewissen Schadenfreude beobachten, wie sich die Grünen selbst zerlegen. Felix Banaszak tourt auf dem Boden des ICE durch den Osten, von seiner Co-Chefin Franziska Brantner hört man so gut wie gar nichts mehr. Die Begründung könnte möglicherweise in massiven Verwerfungen innerhalb der Partei liegen. In einer jüngst stattgefundenen Mitgliederversammlung in der Bundesgeschäftsstelle soll es hochhergegangen sein, nachdem befristete Arbeitsverträge nicht verlängert wurden, die Entscheidungsfindung hierbei intransparent gewesen sein muss. Immerhin behaupten dies Teilnehmer der Zusammenkunft, auf der auch die Schatzmeisterin anwesend war. Zunächst hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet, dass die Zahl der Beschäftigten von derzeit 150 auf 120 reduziert werden soll. Noch während des Wahlkampfs hatte diese bei 190 gelegen. Den Vorsitzenden wird ein unehrliches und in Teilen „schlicht verlogenes“ Verhalten vorgeworfen, ließen sie bei ihren Abwägungen darüber, wer bleiben darf und gehen muss, offenbar wenig Logik und Sachverstand walten, sondern vermutlich eher persönliche Präferenzen, bestehendes Vitamin B und eine Auswahl nach weltanschaulichen Gesichtspunkten. Dass es in der Folge zu Unmut, Misstrauen und Verärgerung kommt, war wohl nicht eingepreist.

Wer nicht einmal mit den eigenen Leuten umgehen kann, wird keine Partei zum Sieg führen!

Nun brennt offenbar die Hütte, doch die Feuerwehr kommt zu spät. Schon kursiert das Gerücht, der „Untergang der Partei“ sei eingeläutet. Die Stimmung stelle sich derart mies dar, dass man sich vor einem Verfall in die Bedeutungslosigkeit fürchtet. Blickt man auf die öffentliche Anwesenheit von entsprechenden Vertretern und Funktionären des politischen Arms einer mittlerweile queeren, femininen, toleranten und vielfältigen Ökobewegung, so beschränkt sich diese momentan auf wenige Fernsehauftritte in ARD-Interviews oder Videos der sozialen Plattformen. In den Umfragen geht man auf der Stelle, stößt vor allem in den „neuen“ Bundesländern kaum noch auf Interesse. Mit der Kommunikation scheint es gegenüber den eigenen Leuten genauso schlecht bestellt zu sein wie beispielsweise auch in den alternativen Medien. Dort bleibt man über den Sommer hinweg weitgehend auf Rückzug bedacht, muss man sich um die Probleme kümmern, die Kassenführerin Rottmann mit klaren Worten umschrieb: „Das ist ein Fuck-up-Scheißtag“. Zwar sei klar, dass man sparen müsse. Immerhin hat das Wahlergebnis aus dem Februar deutlich weniger Förderung durch den Staat zur Folge. Nunmehr müssen die Verantwortlichen mit einem hohen Krankenstand derjenigen umgehen, deren Jobs im Dezember 2025 auslaufen sollen. Offenbar ein stiller Protest von Enttäuschten, der sich zu einem Sturm der Entrüstung aufbauen könnte.

Die Grünen erweisen sich menschlich wie moralisch als höchst verwerflich!

Es ist nicht das erste Mal, dass Interna für Furore sorgen. So war es unter anderem die Affäre um den Abgeordneten Stefan Gelbhaar, der aufgrund einer Falschberichterstattung im „Tagesspiegel“ des vergangenen Dezembers und der sich als Lüge entpuppenden Darstellung des Rundfunks Berlin-Brandenburg zum Jahreswechsel über angebliche Belästigung mehrerer Frauen seine Ämter verlor, obwohl der RBB schnell Fehler bei der Recherche einräumte und der Betroffene selbst alle Vorwürfe bestritt. Gemäß einer externen Prüfung der Vorgänge und nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bei einem Anfangsverdacht der Verleumdung sowie Anzeigen wegen falscher uneidlicher Aussage gegen eine Mitbewerberin erwiesen sich die Anwürfe am Ende als völlig haltlos und frei erfunden. Mittlerweile sollen Schadenersatz und Geldentschädigungen geflossen sein, man hat jedoch weiteres Stillschweigen über die Angelegenheit vereinbart. Nachdem der Ursprung der Nachrede offenbar im Umfeld des Jugendverbandes und im Dunstkreis seines Konkurrenten Andreas Audretsch zu suchen war, welcher von der Intrige als Listenkandidat profitierte, musste sich der innere Zirkel um den damaligen Wirtschaftsminister Habeck schwere Versäumnisse zusprechen lassen. Und so scheint man nicht herauszukommen aus einem Hamsterrad immer weiterer Krisen, ist die Doppelmoral wohl nicht nur ideologisch immanent verhaftet.