Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Ende des Green Deal? ‚Das Loch ist kolossal‘ – Die Idee vom Klimaschutz-Kontinent droht zu scheitern“ (aus: WELT vom 03.09.2025)
Es ist wieder einmal eine dieser Behauptungen, die den einfachen Mann zur Weißglut bringen kann. EU-Parlamentspräsidentin Metsola ließ sich jüngst mit den Worten zitieren, die Menschen auf unserem Kontinent erwarteten, „dass Europa ihr Leben auch weiterhin transformiert“. Mit welcher Dreistigkeit kann man eine solche Prämisse in den Raum stellen, sind es laut Umfrage aus dem Herbst 2024 allein in Deutschland 46 Prozent der Bürger, die Brüssel „eher nicht vertrauen“. Immerhin 21 Prozent stimmen der Aussage zu, dass wir besser für die Zukunft gerüstet wären, träten wir aus einem Staatenbund aus. Und 56 Prozent fühlen sich durch die Worte einer gemeinsamen „europäischen Identität“ weniger bis gar nicht angesprochen. 53 Prozent erachten den Beamtenapparat von Ursula von der Leyen auf internationaler Bühne für bedeutungslos, 35 Prozent vermögen keinerlei ökonomischen Vorteil aus der Mitgliedschaft abzuleiten. Die Zeichen stehen eindeutig auf Misstrauen und Distanz zu einem nicht nur verwaltungstechnisch ineffizienten System, sondern einem Klüngel der Interessenvertreter.
Über das Klima redet nur noch das Establishment, abgeschotten im Wolkenkuckucksheim…
Wirft man den Fokus auf die angesprochene Thematik des Klimaschutzes, so zählen ihn nur noch 25 Prozent der Befragten zu einer der drei drängendsten Aufgaben in der Gegenwart. Abgehängt von deutlich schwerwiegenderen Problemen und Herausforderungen, ist die Sympathie für kurzgedachte Nachhaltigkeit geschwunden. Weit voraus liegen auf EU-Ebene die Aspekte von Verteidigung und Sicherheit, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und das industrielle Wachstum. Auch die energetische Stabilität überwiegt den Wunsch deutlich, sich zwingend von bestimmten Ressourcenträgern loszusagen. Offenbar hat die Gesellschaft erkannt, dass hinter dem Konzept von mehr Windrädern und Wärmepumpen, isolierten Häusern und Autos ohne Verbrennermotor nicht etwa das Anliegen steckt, Petrus möge die Temperaturen herunterschrauben. Stattdessen wurde das perspektivische Wetter mit dem Augenblick zum „Problem“, als gewiefte Politiker erkannten, dass ich mit CO2 einerseits viel Geld scheffeln lässt, andererseits vor allem Bürger und Unternehmen gegängelt werden können.
Es geht nicht mehr um Umweltschutz, sondern um einen gigantischen Subventionsapparat!
Die grüne Wende entpuppt sich immer mehr als ein autokratisches Instrument der elitären Obrigkeit, mit Verboten und Vorschriften eine künstliche Welt ohne Rücksicht auf die Kollateralschäden jener Ideologie in Gang zu setzen, die sich mit brennenden Propellern, gerodeten Wäldern, ausgehobenen Fundamenten und entzündlichen E-Fahrzeugen als weitaus weniger umweltverträglich darstellt, denn die Erzählungen von angehauchten Lobbyexperten es glauben lassen wollen. So verschweigt das Narrativ über die angebliche Erderhitzung erwartungsgemäß alle Nebenwirkungen einer Doktrin, die realsozialistisch anmutet. Es war schon immer der Reiz der Mächtigen, die Untertanen als Marionetten tanzen zu lassen, um ihnen genussvoll wie unverfroren dabei zusehen zu können, wie sie sich an Entbehrungen abmühen. Wir würgen sämtliche Prosperität ab, ersticken Technologieoffenheit im Keim. Das gesamte Gefüge kann nicht länger atmen. Und auch der biblische Auftrag, wir mögen uns die Schöpfung im Wissen um seinen Wert souverän untertan machen, wird kurzerhand zur Makulatur.
Eigentlich sagte doch schon die Bibel, dass wir uns die Erde untertan machen sollen…
Wofür sind Öl, Kohle und Gas geschaffen worden, sollten wir sie nach Auffassung der Ökologisten am besten bis zum Sanktnimmerleinstag unter dem Boden verwahren? Das Kasteien bis zum letzten Augenblick, wenn Kohlenstoffdioxid sogar beim Ausatmen besteuert wird, scheint nicht einmal mehr eine Illusion. Stattdessen kommen wir Verhältnissen näher, in denen wir für das alleinige Existieren Abgaben blechen müssen. Dass sich eine westliche Zivilisation mit diesem verkopften Kurs des zwanghaften Umkrempelns von Bewährtem überall dort lächerlich macht, wo man längst erkannt hat, wonach Spurengase im Promillebereich selbst dann nichts Wesentliches an der Zusammensetzung der Atmosphäre ausmachen werden, setzen wir auch weiterhin auf einen umsichtigen Gebrauch von Grundlagen fossiler Natur, ist wenig überraschend. Schon oft ging der hämische Blick zu denen, die in einer gewissen Arroganz meinen, stets Vorreiter und Exempel sein zu können. Doch mittlerweile sind wir nicht nur im unverkennbaren Hintertreffen, sondern haben die rote Schlussleuchte übernommen.
[…] Ökokratur aus dem Herzen Brüssels: Die EU will Klimaschutz um jeden Preis, bringt uns damit aufs g… […]