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Eine Neujustierung des politischen Kompasses findet derzeit in ganz Europa statt

Politikberater sieht großes Bedürfnis nach mehr Souveränität der Nationalstaaten

Nicht nur in Deutschland findet eine Rückbesinnung auf die Mitte statt, die von einer instrumentalisierten Menschenmenge als Rechtsruck bezeichnet wird. Viel eher wächst die Unzufriedenheit der Menschen über den gesamten Kontinent hinweg, die sich unter anderem mit Blick auf die Europawahl für mehr Eigenständigkeit der einzelnen Mitgliedsländer der EU aussprechen. Deshalb dürften die nationalistisch und patriotisch ausgerichteten Parteien einen erheblichen Stimmenzuwachs zu erwarten haben, meint der Politik- und Kommunikationsberater Dennis Riehle (Konstanz). Er erklärt in einem Statement wie folgt:

Der vermeintliche Rechtsruck, den man in Deutschland ausmachen will, ist kein nationales Phänomen. Über den gesamten Kontinent hinweg positionieren sich viele Bürger neu. Sie driften im politischen Spektrum allerdings nicht ab, sondern richten den Kompass wieder neu aus. Damit er Gesetzestreue, Rechtsstaatlichkeit und Volksherrschaft wieder zum Mittelpunkt macht. Nach dem physikalischen Prinzip von Actio und Reactio antwortet der Souverän auf den Versuch einer gutmenschlichen Minderheit und sich woke infizierten Politik mit einem klaren Fingerzeig der Volksherrschaft, damit nicht plötzlich Autoritarismus, Sozialismus und Moralismus zum Normalzustand werden.

Denn was einst als Vernunft und Mitte galt, wird mittlerweile nicht nur durch angepasste Medien in das Spektrum des Extremistischen verschoben. Der Versuch der Brandmarkung geschieht auch in unseren Nachbarländern. Verfolgt man beispielsweise – wie ich es regelmäßig tue – das österreichische, das französische oder das schweizerische Fernsehen, so erkennt man eine ähnliche Methodik der Etikettierung und Segregation. Durchzogen vom Wahn des Wandels, wird die Notwendigkeit eines völligen Umkrempelns von Bewährtem, Profiliertem und Funktionierendem propagiert. Dabei wollen eben viele Menschen nicht zu einer Veränderung gezwungen werden, die am Ende zum Verlust der Altersvorsorge, des Wohlstandes und der Kultur führt.

Stattdessen orientieren sich immer mehr Bürger in der ganzen EU in Richtung der eigenen Wurzeln, Traditionen und Identität. Nationalstaatlichkeit wird auch deshalb wieder großgeschrieben, weil neben den Regierungen in den einzelnen Ländern der größte Regulierungs- und Zensurapparat in Brüssel sitzt. Weder das Aufoktroyieren einer Energiewende, noch eines Europas der offenen Arme oder einer Meinungsgleichheit, will sich die tatsächlich wachsame Bevölkerung gefallen lassen. Das Maß der politischen Korrektheit wurde überspannt, der Nutzen einer abgenötigten Transformation konnte bis heute nicht erklärt werden.

Es tut weder dem Klima einen Gefallen, noch dem Zusammenhalt eines Miteinanders, wenn wir eigene AKW abwracken und uns von Fossilen in einem völlig übereilten Tempo verabschieden – oder massenhaft Schutzbedürftige auf unser Territorium vorlassen, die bei genauerem Hinsehen wieder einen Anspruch auf Asyl haben, noch in irgendeiner Weise verfolgt werden. Auch wenn wir in der Bundesrepublik in Sachen Hörigkeit gegenüber einer aufklärenden Lobbykratie Spitzenreiter sind, so kann man eine Gegenbewegung in Form von bäuerlicher Wehrhaftigkeit gegenüber dem zunehmenden Einfluss ökolinker Ideologen glücklicherweise auch andernorts betrachten. Die Menschen besinnen sich wieder auf das zurück, was uns die Europahymne verheißt: Der Zauber der Freude bindet wieder, „was die Mode streng geteilt“. Das Berufen auf die Herkunft und die Ursprünge ist keine Rückwärtsgewandtheit, sondern ein Festhalten an dem, was der Zeitgeist unter allen Umständen zu spalten anstrebt: Freiheit, Eigenständigkeit, Verstand.

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