Quelle: Clipdealer.de, B12286302, erworbene Standardlizenz.

Journalisten und die AfD: Wer sich vor der Opposition wegduckt, hätte einen mutloseren Job wählen sollen!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „AfD unter Druck: Mehrheit der Deutschen für Verbotsverfahren“ (aus: „Tagesspiegel“ vom 10.05.2025)

Wie kann man in diesen Tagen eine Sympathie für die AfD hegen, hängt doch noch immer das Damoklesschwert des gesichert Rechtsextremistischen über all denjenigen, die nach Auffassung des Verfassungsschutzes mit ihrem Kreuz auf dem Stimmzettel bei den Blauen ein Votum gegen die Demokratie abgeben? Und was bewegt gerade einen Journalisten dazu, sich für eine Partei einzusetzen, die eine Kölner Behörde nur allzu leichtfertig brandmarkt? Meine Antwort lässt sich auf einen ziemlich kurzen Nenner bringen: Ich habe meinen Beruf ausdrücklich in der Überzeugung gewählt, dass es in stetiger Kritik und Skepsis gegenüber der herrschenden Klasse einen Widerspruch zu dem braucht, was einst nur die Regierung in die Welt posaunte, aber heute auch von vielen Kollegen über den Äther geschickt wird.

Die vierte Gewalt ist ausdrücklich nicht dazu da, all dem Raum zur Verbreitung zu geben, was die geifernde Masse in Pontius-Pilatus-Manier an Demagogie und Agitation mit Blick auf eine vermeintliche Minderheit namens Opposition fordert. Sondern gerade auch Ideen und Konzepte an Zuschauer und Leser zu bringen, die Ausgegrenzte postulieren. Denn nach meinem Verständnis als unabhängiger Medienschaffender haben in einer Volksherrschaft sämtliche politischen Wettbewerber die gleichen Chancen, solange sie nicht rechtsstaatlich und endgültig verboten wurden. Und davon sind wir bei der Alternative für Deutschland trotz gegenteiliger Behauptungen von grün gefärbten Juristen und auserkorenen Fachleuchten von links deshalb weit entfernt, weil Karlsruhe die Hürden für diesen Schritt enorm hoch legt.

Denn weder der Zweifel an einer Kompatibilität von Islam und westlicher Werteordnung ist anrüchig, noch die Erwartung eines souveränen Volkes, ohne Einfluss von innen und außen darüber zu entscheiden, wer über die Grenze auf das hiesige Territorium vordringen darf. Hierbei ist es meine immanente Philosophie, jenen Menschen das Wort zu geben, die im kreischenden Krakeelen der selbsternannten Guten untergehen, wenn sie versuchen, mit Inhalt und Argument den Vorurteilen entgegenzutreten, welche nicht nur der öffentlich-rechtliche Rundfunk allzu gerne als Fakten anpreist, die aber bei der Konfrontation mit Realität und Wahrheit wie ein Soufflé in sich zusammenfallen. Für mich ist es eine Tugend, die Leisen zu hören, um den Vernünftigen die Chance zu eröffnen, sich ihr eigenes Bild machen zu können.