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Das AfD-Aushängeschild fürs Ländle: Wie Martin Rothweiler als patriotisches Pendant von Markus Frohnmaier den Südwesten „blau“ machen soll…

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Erste Umfragen vor Landtagswahl in Baden-Württemberg: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen AfD und Grünen“ (aus: FR vom 27.11.2025)

Die blaue Welle schwappt aus dem Osten nach Baden-Württemberg über. Im einstigen CDU-Stammland, das später von den Grünen übernommen und mit Ministerpräsident Kretschmann in eine wirtschaftlich wie sicherheitspolitisch äußerst schwierige Lage befördert wurde, stehen die Zeichen auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem vermeintlich Konservativen Manuel Hagel und dem Herausforderer der AfD, Markus Frohnmaier. Letztgenannter weiß im Wahlkampf ein starkes Team hinter sich, besetzt mit erfahrenen Strategen und nahbaren Pragmatikern. Dazu gehört auch der Direktkandidat für den Wahlkreis Villingen-Schwenningen, Martin Rothweiler. Dieser solle nach Aussagen des Spitzenkandidaten das neue Gesicht für den Südwesten werden, begibt er sich derzeit auf Tour durch die verschiedenen Regionen. Jüngst besuchte er den äußersten Zipfel – und machte Halt in Konstanz, um beim dortigen Kreisverband mit einem äußerst persönlichen Vortrag nicht nur seinen eigenen Werdegang zu beschreiben, sondern auch Gründe und Motivation darzulegen, weshalb es eines dringenden Neuanfangs in der Bundesrepublik bedürfe.

2013 trat er bei den „Blauen“ ein, machte darauf aufmerksam, dass ihre Mitglieder schon damals als „Nazis“ diffamiert wurden, weil sie sich gegen den Währungskurs der EU auflehnten. Heute müssen man sich davor fürchten, seine Meinung kundzutun. Die als Faschisten etikettierten Anhänger und Unterstützer der Alternative für Deutschland wollten nichts anderes als Grenzen schützen und Pässe kontrollieren. Prompt lande man in einer Schublade, weil man Gesetze einhalten und Regeln befolgen möchte. Nachdem die Zeremonie über den Geburtstag der Wende von 1989/1990 hinter uns liegt, sei die Spaltung der Gesellschaft dennoch immanenter denn je. Wir feierten „endlich Freiheit, Demokratie, offene Gesellschaft“ als das, „was uns verkauft wird“. Doch „hinter dem Vorhang und den Festtagsreden sieht es ganz anders aus“, führte der 1978 geborene Rothweiler aus. „Die Mauer in den Köpfen“, bei den Altparteien und leider noch viel zu vielen Bürgern, sei noch immer Realität. Man wolle als AfD „Souveränität und Mitbestimmung als essentielle Bausteine“ zurückgewinnen. Sie seien spätestens durch Angela Merkel obsolet geworden.

Die AfD galt von Beginn als Außenseiter, weil sie den Vernünftigen nach dem Munde redete…

Frieden und soziale Gerechtigkeit in Europa könnten nur gelingen, wenn Handlung und Haftung wieder zusammengeführt würden. Die Nutznießer müssten das finanzielle Risiko ihres Tuns tragen. Denn eigentlich hatte man bereits den Kindern Vernunft gelehrt, doch die Erwachsenen agierten gänzlich anders. Die etablierten Kräfte gingen Problemen aus dem Weg, relativierten sie und gäben Verantwortung im Zweifel an höhere Mächte, beispielsweise die Klimaheiligen, ab. Man wolle „schlechtem Geld nicht weiteres schlechtes Geld hinterherwerfen“, Selbstbestimmung sollte im Kleinen wie im Großen gelten. Bevormundung müsse enden, auf allen politischen Ebenen. Solidarität dürfe nicht Umverteilung bedeuten, andernfalls sei sie unmoralisch und unchristlich. Man könne die Menschen vor Ort nicht ackern lassen, damit in Berlin Genderaktivismus gefrönt werde. Der Länderfinanzausgleich habe ausschließlich konkreten Investitionen zu dienen, allerdings vorbehaltlich der Sinnhaftigkeit von unterstützten Projekten. Die „Schuldenorgie der Pinocchio-Partei“ (CDU) belaste die nächsten Generationen, jegliche Haushaltsdisziplin: ade.

Es sei irre, dass wir momentan genauso viel für Verteidigung ausgeben wie für unsere Zinslast. Man könne der Ukraine nicht „Milliarden in den Rachen werfen“, damit sie – zugespitzt formuliert – in „goldenen Toiletten“ versickerten. Man proklamiere, der Einzelne müsste den Gürtel enger schnallen, damit im Zweifel noch mehr an aufgeblähtem Etat für Zweckentfremdung bereitstehe. Dieser Vorgriff auf künftige Mandatsträger, denen jeglicher Handlungsspielraum geraubt würde, weil die Last des Defizits ihre Entscheidungen erdrücke, habe unmittelbare Auswirkung auf unsere Enkelkinder. Dass in der Außenwirkung mittlerweile darüber geschmunzelt wird, von der hiesigen Regierung das „Tricksen“ zu lernen, sei ein fatales Signal. Mittlerweile würden Putin und Trump selbst für die Inflation bei uns für zuständig erklärt, man schiebe Fehler stets auf Dritte. Es führe nichts an einer Umkehr zu soliden Finanzen vorbei, der Staat müsse mit weniger auskommen. Und nicht zuletzt liege es auch an ihm, endlich wieder für innere Sicherheit zu sorgen. Hier dürfe die Debatte nicht tabuisiert werden, Sarrazin habe bereits früh Wahrheiten benannt.

Remigration bleibt eine zentrale Forderung, doch sie steht nicht alleine im Wahlkampf…

Die Zahlen an Opfern von Gewalt bestimmter Migrantengruppen explodierten überproportional, nordafrikanische oder syrische Flüchtlinge neigten im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil um vielfache Faktoren höher als Deutsche zur Kriminalität. Dies belegten nicht zuletzt die Polizeistatistiken, womit ausdrücklich keine Wertung verbunden sei, aber die Feststellung eines Problems, dem man begegnen müsse. Der ursprüngliche Schorndorfer sieht die Ausreden Berlins als Ablenkungsmanöver, beispielsweise das Merz’sche Stadtbild. Die Angst vor dem abendlichen Gang in die Fußgängerzone oder dem sommerlichen Ausflug ins Freibad sei Wirklichkeit. Für diesen Befund brauche es keine Wissenschaftler, stattdessen sei es bezeichnend, dass der Kanzler Psychologen bemühe, um zu verstehen, weshalb die AfD so stark geworden ist. Das Ziel bleibe es, eine Heimat zu schaffen, in der man gut und gerne lebt. Die Wirtschaft müsse entfesselt werden von Energiepreisen, Bürokratie und dem Misstrauen in unseren Standort. Die Diagnose über Abschwung und Rezession könne nicht anhand der Weltlage gestellt werden, sondern mit Blick auf unsere Infrastruktur.

Die Wettbewerbsfähigkeit auf dem gesamten Kontinent leide unter einer „grünen“ Ideologie, weil sichere und zuverlässige Ressourcen wie die Kernkraft geopfert wurden. Dies spüren insbesondere Technologieunternehmen zwischen Hochrhein und Neckar, weil sie nicht nach dem Zufall planen können, der Sonnenaktivität oder der Windgeschwindigkeit. Der teure und arrogante Weg Deutschlands sei „over“, es brauche eine Diskussion darüber, inwieweit der Souverän überhaupt willens sei, die Transformation mitzutragen. Mit einem couragierten und leidenschaftlichen Plädoyer, mit rhetorischer Eloquenz und sprachlicher Bodenständigkeit streckte der Betriebswirt die Hand aus, damit wir es „anpacken“. Die Effekte könnten sich kumulieren, sei man tatsächlich für ein Umdenken bereit. Daher beginne die Veränderung in der Peripherie, die Einladung zum Partizipieren mit einer Stimme für dieses alternative Programm könne eine Botschaft aussenden. Die Hoffnung für ein echtes „Wir schaffen das“ ist nicht aus der Luft gegriffen, sie kann am 26. März umgemünzt werden. Es herrschte Aufbruchstimmung am Bodensee, die Mut und Optimismus ausstrahlt.