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Mein Brief an die Kollegen der Süddeutschen Zeitung: „Infiltrieren Sie dieses Land nicht länger mit Regenbogen und Deutschlandhass!“

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Bayerischer Landtag: AfD will Verbot von Regenbogen-Flagge an öffentlichen Gebäuden“ (aus: „Süddeutsche Zeitung“ vom 05.06.2025)

Liebe Redaktion der Süddeutschen Zeitung, ich habe überlegt, ob ich auf einen Ihrer Artikel überhaupt reagieren soll. Denn mittlerweile weiß fast jeder vernunftorientierte Mensch in Deutschland, dass Sie von einem hehren Leitmedium zu einem bedauerlichen Leidmedium verkommen sind. Ihre Berichterstattung trieft vor Einseitigkeit, die Gesinnung der Mitarbeiter lässt sich in jedem Kommentar schon nach wenigen Sätzen ablesen. Und so ist es auch in Ihrem Beitrag mit der Überschrift „Bayerischer Landtag: AfD will Verbot von Regenbogen-Flagge an öffentlichen Gebäuden“. Wie nicht anders zu erwarten, suchen Sie händeringend nach der Verwerflichkeit eines Vorstoßes der unliebsamen Opposition, das Hissen dieses ideologischen Symbols an Rathäusern, Schulen oder Behörden zu untersagen, welches schlichtweg keinen verbindlichen Charakter besitzt. Es ist viel eher ein Konstrukt, das Beliebigkeit und Willkür Normativität verpassen soll, obwohl einer Agenda der extensiven Freiheit und Moral mittlerweile fast überall in Europa Paroli geboten wird.

Ein solch koloriertes Naturspektakel des Himmels steht eben nicht für unser Volk, sondern repräsentiert mit der queeren Bewegung einen keinesfalls typischen Ausschnitt dessen, mit seinem verkorksten Anspruch auf Rampenlicht und Aufmerksamkeit, für den jedoch immer weniger Durchschnittsbürger Nachsicht zeigen. Schließlich geht es hier nicht um sogenannte Vielfalt und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensentwürfen. Sondern um die Erwartung einer Minderheit, wonach sich die Überzahl in der Gesellschaft einer Weltanschauung unterordnet, die am Ende darauf abzielt, für den Geschlechterlosen mehr Rechte einzufordern als für Mann oder Frau. Sie offenbaren, ähnlich des Gutachtens des Inlandsgeheimdienstes über die Blauen, eine ganze Reihe an Zitaten aus der Debatte im Plenum, die Sie zwar mit markigen Superlativen der Empörung untermalen, aber inhaltlich keine wirkliche Substanz entgegensetzen, wenn sie manch einen CSU-Mandatar zu Wort kommen lassen, der nun wahrlich nicht mit Überzeugungskraft oder Plausibilität glänzt.  

Und das aus einem völlig nachvollziehbaren Aspekt. Denn schon in Art. 22 Abs. 2 GG werden die Farben unserer Nationalfahne deutlich beschrieben. Sie sind als „schwarz-rot-gold“ unmissverständlich anerkannt. Und als Zeichen des Bundes besitzt dieses weit mehr als ein Stückchen Stoff darstellende Emblem darüber hinaus Verfassungsrang. Im Grundgesetz finden wir an sieben Stellen die Vokabel „Volk“. Von Diversität oder Pluralismus dagegen keine Spur. Deshalb bekam auch der Abgeordnete Jörg Baumann nicht etwa einen „Orgasmus“, wie es Ihre unter dem Deckmantel des Journalismus arbeitenden Schmutzfinken im Text formulieren, als er die Motivation für den Antrag seiner Partei anführte. Sondern die Alternative für Deutschland setzt sich mit Leidenschaft, Heimatliebe und Ehrgefühl für etwas ein, was Sie offenbar nicht nachempfinden können. Schließlich können Sie, wie einst Robert Habeck, mit Ihrer Herkunft wohl ziemlich wenig anfangen. Und haben darüber hinaus verlernt, dass Publizistik und Propagandismus zwei völlig verschiedene Dinge sind.

Als schwuler Mann sage ich mit Vehemenz: Buntheit gehört an das Firmament. In unsere Herzen dagegen Stolz und Identität. Somit eine Wesenseinheit unserer Wurzeln mit der Kultur, den Traditionen, dem Brauchtum, den Errungenschaften aus Aufklärung und Sozialisation, den Leistungen der Gemeinschaft abseits von Nationalsozialismus oder Kolonialismus, den Idealen, Zielen, Werten, der Herkunft, des Ursprungs und der Sitte. Und gerade an letzterer scheint es jenen zu mangeln, die sich auf unseren Straßen in Lack und Leder, in Schweinsmaske oder Windeln anbiedern. Dass man hierbei Ekel und Brechreiz verspürt, kann man wahrlich niemandem verübeln. Wir sind ein gewachsenes Gefüge, das nicht als Traumfantasie taugt, in der ich mich heute als Waschmaschine und morgen als Salatgurke definieren kann. Wir brauchen endlich wieder Orientierung und Wegweisung, wenn wir zurück in die Spur finden wollen. Und nichts anderes verlangt die Fraktion im Maximilianeum, welche Sie noch so sehr verunglimpfen können. Sie hat den Verstand auf ihrer Seite.