Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „‚Absolute Hölle‘: Lehrerin berichtet über dramatische Zustände an Brennpunktschule“ (aus: FOCUS vom 28.04.2025)
Ich kann mich an meine Schulzeit erinnern, als es auf den Fluren zu manch einer Rangelei kam, bei der sich die Jugendlichen ohne böswillige Absicht gegenseitig aufzogen und mit kleineren Reviermarkierungen oder neckischen Scharmützeln bestimmte Gruppierungen in der Klasse zu verteidigen versuchten. All diese banalen Rivalitäten spielten sich auf dem Niveau von Spaß und Kindlichkeit ab. Und trotzdem standen nicht selten die Eltern am nächsten Tag vor dem Lehrerzimmer und beschwerten sich darüber, dass ihr Zögling im Zweifel einen blauen Fleck davongetragen hat. Was waren das noch für Zustände in den 1990er-Jahren, als man ohne Angst vor Mobbing, Unterdrückung und Gewalt ins Bett ging – und sich zumeist auf den nächsten Tag mit seinen Freunden freute. Drei Dekaden später sorgt sich unsere Nachkommenschaft nicht mehr um etwaigen Schabernack. Sie geht im Zweifel mit der Furcht vor massiver Drangsal, Tyrannei und Pein durch widerwillige und zänkische Kameraden in die erste Stunde – und bibbert vor der großen Pause.
Denn sie können sich nicht mehr sicher sein, bedarfsweise auch unter Androhung von Waffen schikaniert, ausgegrenzt und verletzt zu werden. Und dass diese Szenerie keine Spinnerei ist, das beweisen wiederkehrende Meldungen über teils schwer gepeinigte Teenager, die von einer bestimmten Gruppe an Postpubertierenden regelmäßig angegriffen, unterjocht und krankenhausreif geschlagen werden. Über die Täter wird medial meist Stillschweigen vereinbart, weil keine Vorurteile geschürt werden sollen. Doch wer kann noch guten Gewissens in den Spiegel sehen, wenn solche Zustände nicht nur Realität, sondern Normalität werden? Man gilt heute als fremdenfeindlich, wenn man in diesem Zusammenhang eine Aussage trifft, wie sie kürzlich vom Sprecher des Hilfswerks „Die Arche“ verlautbart wurde. Statt im Ranzen das Käsebrot und die Trinkflasche mit sich zu führen, scheinen im besten Deutschland seit Christi Geburt bereits Elfjährige allzu selbstverständlich mit Messern ausgerüstet – um damit nicht etwa einen gesunden Apfel zwischendurch zu vierteln.
Stattdessen haben es die oftmals mit einem Migrationshintergrund nach Deutschland gekommenen Knaben in einer für ihr Alter beispiellosen Verrohung darauf abgesehen, ihre nicht selten auch religiös und durch entsprechende Sozialisation im ursprünglichen Kulturkreis antrainierte Herrschsucht nach Dominanz und Überlegenheit demonstrativ zur Schau zu stellen – und damit ihren Teil zu einer Umwälzung des tradierten Abendlandes in Richtung einer sarazenischen Wesenseinheit beizutragen. Da geht es also nicht mehr nur um ein Geplänkel unter seinesgleichen, sondern um das Erringen eines Obrigkeitsanspruches, der von Vätern und Müttern hoffähig gemacht wurde – um bereits die nächste Population darauf vorzubereiten, im Ringen nach einem Kalifat nicht zögerlich zu sein. Es waren Gelehrte und Politiker unterschiedlicher Couleur, die nicht erst seit gestern davor gewarnt haben, dass die Ideologie des Pluralismus scheitern muss.
Ein obsessives Zusammenleben von unterschiedlichen Spezien mit divergierenden Sprachen, Brauchtümern, Weltanschauungen, Idealen, Prinzipien, Normen, Glaubensrichtungen, Werten, Sitten und Zielen auf einem örtlich begrenzten Raum führt schon allein deshalb zu Spannungen, weil das gewohnte Leitbild einer autochthonen Mehrheit zunehmend durch das Diktat der sich noch immer in Unterzahl befindlichen Gruppe an Individuen eines fernen Verbundes erodiert wird. In einer Parallelwelt abseits von staatlichen Paragrafen werden bereits durch die Kleinsten einseitig neue Regeln aufgestellt, die sie bisweilen zuhause oder beim Gebet in der Moschee aufgeschnappt haben – und die verdächtig nach Absolutismus riechen. Sie scheinen bereits früh mit der Maßgabe indoktriniert worden zu sein, wonach im Koran neben Muslimen keine Andersdenkenden vorgesehen sind. Und dass das Christentum oder Judentum ledigliche Vorläufer sind, die durch das Einwirken von Allah und seinen Gesandten komplettiert werden müssen.
Als Integrationsberater habe ich bereits seit längerem mit größtem Schrecken erfahren dürfen, wie verblendet und vernarrt einige Halbwüchsige daherkommen, die von dem Auftrag beseelt sind, größtmögliche Feindseligkeit und Abgrenzung zu üben – und sich in einer Mentalität Gehör und Aufmerksamkeit zu verschaffen, die auch vor brutalen, argwöhnischen und missgünstigen Verhaltensweisen gegenüber Einheimischen nicht Halt macht. Je länger wir unsere Grenzen offen halten und immer weiter daran arbeiten, eine von der Evolution offensichtlich in dieser Variante nicht vorgesehene Vermischung von Ethnien voranzutreiben, werden auch die Nachrichten über Taten von Strafunmündigen nicht abnehmen – im Gegenteil. Es braucht keine Xenophobie, um mittlerweile Fakten und Tatsachen untermauern zu können, welche den Toleranzsüchtigen in unseren Breiten nicht gefallen. Schließlich sind Statistiken nur dann Schall und Rauch, werden sie von links gefälscht.
Wenn wir an andere Orte auf diesem Planeten blicken, können wir die dramatischen Konsequenzen des Kampfes um Deutungshoheit mitverfolgen. Ausgebildet und kanalisiert auf den Streit um den einzig ehrbaren Gott, wird selbst unbedarften Nachzüglern nicht nur die Legitimität von Ablehnung, Gängelung und Hass suggeriert. Sondern man impft bereits Knirpse mit dem Virus von Alleinherrschaft, Singularität und Erwählung. Was im Orient vielleicht noch deutlich radikaler geschieht, passiert in abgeschwächter Form nun auch im Okzident. Die Auseinandersetzung um die Schaffung neuer Wahrheiten verlagert sich zunehmend auf die Ebene der Erben unseres Landes. Wie schäbig müssten sich eigentlich jene vorkommen, die unsere nachfolgende Generation mit einer Situation allein lassen, in der es nur noch im das nackte Überleben geht? Das Gegenwärtige liefert einen Vorgeschmack auf die wachsende Zwietracht zwischen den Identitäten, die nur dann gestoppt werden kann, wenn man vom Zug der Selbstaufgabe unserer Heimat abspringt – und endlich zur Besinnung kommt, dass wir niemandem schuldig sind, unsere Schwächsten zu opfern.