Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Dessauer Stadträtin will weniger deutsche Flaggen: Könnte Ausländer ‚beleidigen'“ (aus: „Mitteldeutsche Zeitung“ vom 02.06.2025)
Achtung, dieser Beitrag könnte auf ausländische Mitbürger beleidigend wirken. Denn er enthält Aussagen zur deutschen Identität. Und weil wir mittlerweile durch den Stadtrat in Dessau wissen, dass das Anbringen unserer Nationalflagge an öffentlichen Gebäuden potenziell in der Lage sei, das Ehrgefühl von Migranten zu verletzen, gilt größte Rücksichtnahme auf das Empfinden des Fremden. Schließlich ist nirgendwo sonst auf diesem Globus eine Nation derart in Unterjochung gegenüber der Ideologie von Toleranz und Respekt vor dem Anderen verfangen wie hier. Wir lassen uns von der Moralkeule derjenige niederknüppeln, die nicht so sehr ein Problem mit unserer Gesellschaft und ihrer dreifarbigen Fahne haben. Sondern in Selbstverachtung vor der eigenen Leistungsbilanz ihren persönlichen Minderwertigkeitskomplex auf unsere Gesamtheit zu projizieren gedenken, um damit ihr Unvollständigkeitsverlangen zu kompensieren. Wer sich in der heutigen Generation noch immer das Schuldkorsett anzieht, für die grausamen Epochen der Vergangenheit verantwortlich zu sein, tut dies einerseits aus einer fehlenden Deckungsgleichheit zwischen sich und seinen Wurzeln. Aber auch aufgrund der Gewissheit, mit der individuellen Orientierungslosigkeit schlichtweg überfordert zu sein.
Wem es an Ankerpunkten mangelt, der möchte auch nicht, dass sich der Rest auf Werte, Normen, Prinzipien, Ziele, Erfolge oder Merkmale festlegt. Missgunst, Neid und Eifersucht auf Menschen, die sich zu etwas bekennen können, was auf mehr fußt als bloßer Ideologie und Weltanschauung, die im Zweifel vergänglich sind, muss ziemlich anstrengend sein. Denn während der Regenbogen nur eine Mode ist, überdauert Schwarz-Rot-Gold jeden noch so heftig wehenden Zeitgeist. In dieser Sicherheit dürfen wir die Vielfaltsfetischisten unter uns auf die Barrikaden treiben. Immerhin gibt es nichts Schöneres als den Gesichtsausdruck der Linken, die sich im Stolzmonat seine Bedeutungslosigkeit eingestehen müssen. Und von ihnen scheint es immer mehr zu geben, glaubt man den jüngsten Umfragen. Sie suchen in unserem Grundgesetz weiterhin nach dem Multikulturalismus als Staatsziel, überlesen dabei aber, dass an sieben Stellen vom Volk die Rede ist. Und gerade in Artikel 116 wird noch einmal betont, dass wir mehr sind als ein bloßes Sammelsurium von Charakteren ohne gemeinsame Geschichte oder ethnische Übereinstimmungen. Sondern auch wir stellen eine gewachsene Spezies mit einem völlig legitimen Anspruch auf Fortbestand, Existenz und Zukunft dar, die sich wahrlich nicht schämen muss.
Denn unsere Historie besteht nicht nur aus den bestialischen Verbrechen während Nationalsozialismus und Kolonialismus. Insbesondere nach dem Ende des Dritten Reiches haben die mittlerweile nur noch als „Boomer“ bezeichneten Jahrgänge Enormes geleistet. Und sie taten dies nicht zuletzt für uns alle. In dieser Kontinuität will eine Jugend das Erschaffene nicht preisgeben, sondern weiter an Wohlstand, Prosperität und Wachstum arbeiten, statt sich in der pseudosozialistischen Hängematte auf der Utopie auszuruhen, übermorgen könnten Muslim, Jude, Christ und Atheist im Quartett über Geschlechterpluralismus philosophieren, für die Wärmepumpe applaudieren, Allah hofieren und Buntheit idealisieren. Wir brauchen keine Visionen über etwas, was schon früh als gescheitert angesehen worden ist. Schließlich gilt der profane Befund: Warum sollte die Schöpfung die unterschiedlichen Gruppen an verschiedenen Plätzen angeordnet haben, kommt es im weiteren Verlauf zu einer gänzlichen Durchmischung, in der es immer auch um Verdrängung, Überlegenheit, Vormacht und Absolutismus geht? Wir sind kein Haufen von Rassisten, der den Unbekannten allein aufgrund dessen geografischer Verortung ablehnt. Sondern ganz allein darauf besteht, ein friedliches Nebeneinander zu bewahren.
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