Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Landtagswahlen 2026: AfD steht auch im Westen vor historischem Triumphzug“ (aus: „Handelsblatt“ vom 21.10.2025)
Ich erinnere mich gut daran, wie meine Heimatstadt Konstanz mit der Nachricht in die Schlagzeilen geriet, erstmals einen „grünen“ Oberbürgermeister zu stellen. Was als Beginn einer Welle der Öko-Partei im „Ländle“ galt, um ihren Höhepunkt in Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu finden, ebbt momentan dramatisch ab. Der einst hochgejubelte Sigmaringer rutscht in Umfragen auf den dritten Platz, wird sogar von der AfD umrundet. Und dieser Trend rührt nicht von irgendwoher. Es ist weit mehr als der Umstand, dass das Bruttoinlandsprodukt in Baden-Württemberg im ersten Halbjahr 2025 um 0,8 Prozent schrumpfte, die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent stieg und 27 Prozent der Unternehmen einen Stellenabbau erwarten. Auch die Statistik der Straftaten weist einen Zuwachs von acht Prozent auf, allein 13,5 Prozent mehr Messerdelikte. Die Zahl der Verdächtigen mit Migrationshintergrund kletterte um 55 Prozent. Und in Sachen Bildung fiel die Lesekompetenz um 24 Punkte, ein Viertel der Schüler scheitern an Mathe-Anforderungen, wir sind im PISA- Ranking seit neun Jahren gesunken. Welch dramatischer Befund für die mit der CDU eingegangene Koalition in Stuttgart!
Die AfD verdient sich ihre Popularität nicht zuletzt durch die Zugpferde vor Ort!
Entsprechend wenig überraschend scheint der Aufstieg von Markus Frohnmaier als Spitzenkandidat der Alternative für Deutschland, der ein überaus engagiertes Team hinter sich weiß. Exemplarisch sei auf den Direktkandidaten für den Wahlkreis Villingen-Schwenningen, Martin Rothweiler, als echter Hoffnungsträger hingewiesen. Der 1978 in Schorndorf geborene Fraktionsvorsitzende im Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg ist in seiner ideologischen Heimat seit 2013 aktiv, setzt sich nach eigenen Angaben für eine „bodenständige und verbindliche Politik für unsere Bürger“ ein, baut dabei auf den „Erhalt der nationalen Identität und die Wiederbelebung von wirklicher Demokratie und bürgerlicher Freiheit“. Der Staat solle sich endlich auf seine Kernaufgaben zurückziehen und den Einzelnen „in Ruhe“ lassen. Für den Südwesten attestiert er ein statistisch belegtes „Abstiegsdrama“, möchte ihn wieder „bewundert“ wissen, „ganz vorne an der Spitze des Fortschritts“. Der 47-Jährige hatte sich für die damals junge Kraft entschieden, weil er der „Mediterranisierung unserer Gemeinschaftswährung“ entgegenwirken wollte. Es sei für ihn deutlich zu wenig, nur alle vier Jahre wählen gehen zu dürfen.
Was soll die Gegenrede sein, wenn man einer Partei schlicht Vernunft attestieren kann?
Daher nahm er das Heft des Handelns eigenverantwortlich in die Hand, wollte nicht weiter dabei zuschauen, wie „unser Steuergeld weltweit verscherbelt wird“. Man dürfe keinesfalls die Augen verschließen, dass die Meinungsfreiheit zerstört werde. Es brauche Zukunftsperspektiven für unsere Kinder. „Millionen Menschen im Osten“ seien 1989 „nicht auf die Straße gegangen, um einen neuen Sozialismus in den Westen“ zu tragen, sondern „um Freiheit, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit für alle zu kämpfen“. Man spürt Leidenschaft und Inbrunst, wenn man Zitate wie diese liest, um einem offenkundig nicht nur bodenständigen, bürgernahen und demütigen Charakter zu begegnen, der keinesfalls davor zurückschreckt, selbst für die Landtagswahl 2026 Plakate zu kleben. Sondern aktiv anpackt, auch auf kommunaler Ebene. Dort finde sich das „Rückgrat der Gesellschaft“, die „Wurzel“ unserer Herrschaftsform, „im Lebensalltag von Familie, Freunden und Kollegen“. Man wolle nicht „das Klima retten“, sondern den „Ausbau der Infrastruktur“ vor Ort, „Kindertagesplätze“ und „eine schlanke, effiziente Verwaltung“. Wer will diesem Pragmatismus widersprechen, wenn wir zugeben, dass hier jemand die Wahrheit spricht?







