Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Robert Eschricht: Wer Lernorte verfallen lässt, soll von der Notwendigkeit von Bildung schweigen“ (aus: „AfD Fraktion Berlin“ vom 15.12.2025)
Im Krakeelen um die AfD wird häufig mit wortgewaltigen Vorwürfen Stimmung gemacht, der Tonfall überdeckt den Inhalt. Forderungen nach einem Verbot oder die Stigmatisierung als rechtsextremistische Kraft sind am Ende nichts anderes als Nebelkerzen und Ablenkungsmanöver, die einerseits über die Hilflosigkeit der etablierten Parteien hinwegtäuschen sollen, andererseits aber auch ein Beleg dafür sind, wie blank jene scheinen, die sich mit der Programmatik der Alternative für Deutschland offenbar nicht einmal ansatzweise auseinandergesetzt haben. Ganz zu schweigen von der Beschäftigung mit den Charakteren, die in den verschiedenen Parlamenten integre Sacharbeit leisten, ihre Expertise in den gesellschaftlichen Dialog einbringen, für Substanz stehen. Sie haben keinen Grund, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen.
In den Parlamenten schlummern viele Abgeordnete, die die AfD regierungsfähig machen…
Daher scheint es nach meinem journalistischen Verständnis notwendiger denn je, diese Zugpferde, welche letztendlich das Fundament einer ganzen Bewegung darstellen, immer wieder neu, vor allem fair und konstruktiv, ins Rampenlicht zu rücken, um der Chancengleichheit, Illustration, Sensibilisierung und Aufklärung willen. Schließlich lässt es sich ziemlich einfach mit dem Finger auf den Gegner zeigen. Sein Engagement durch eine mediale Würdigung als elementaren Bestandteil des volksherrschaftlichen Systems abzubilden, erfordert hingegen nicht nur Neugier, Courage und Verständnis, sondern Ergebnisoffenheit, Objektivität und Unabhängigkeit.
Entsprechend sehe ich es als einen beständigen Auftrag und fortwährende Verantwortung, Personen zu porträtieren, die mir beispielsweise in den sozialen Medien über den Weg laufen. Aufgefallen ist mir beispielsweise Robert Eschricht. Das 1985 in Hamburg geborene Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin studierte nach dem Abitur Wirtschaftswissenschaften in Berlin, Paris und Seoul, schloss mit einem deutsch-französischen Master ab. Seit 2019 ist er Vorsitzender des Bezirksverbandes Neukölln seiner Partei, kandidierte 2021 erstmals auf regionaler Ebene und zog sodann bei der Wiederholungswahl über die Landesliste ins Parlament ein.
Engagement für Minderheit, Einsatz für Patriotismus, Ehrgeiz für die Meinungsfreiheit…
Er hat sich als fachpolitischer Sprecher für Kultur und Medien seiner Fraktion einen Namen gemacht, gehört unter anderem dem Ausschuss für Demokratieförderung und Bundesangelegenheiten an. Der durch ein Outing der Antifa in die öffentliche Wahrnehmung gerückte Mandatar unterstützt den internen Kreis „Juden in der AfD“, fördert auch den Verein „Mit Migrationshintergrund für Deutschland“. Das übliche Geplänkel von links über mögliche Verbindungen in die „Neonazi“-Szene tut seiner Integrität keinen Abbruch. Stattdessen setzt er sich mit Bedacht für einen Stopp ideologisch geförderter Lebensart ein, unterstreicht die Einseitigkeit der hauptstädtischen Kunstszene.
Eschricht will einen Ideenwettbewerb um die besten Lösungen für die Republik, sieht die Brandmauer als einen Schutzwall vor der thematischen Diskussion über die Probleme der Gegenwart. Lautstark hatte er sich gegen den Versuch verwahrt, das Magazin „Compact“ zu verbieten und mit politisch motivierten Urteilen kritische Journalisten mundtot zu machen. Sein Bekenntnis zu Patriotismus, Eigenwirtschaftlichkeit und Tradition prägt ihn ebenso wie die Hingabe, Identität zu wahren, Orientierung zu geben und Selbsthass zu beenden. Er plädiert für einen bewussten und mahnenden Umgang mit der Vergangenheit, ohne sich in Schuldneurosen wiederzufinden.
Ein Parlamentarier, der Kultur und Bildung wieder zu einem Stellenwert verhelfen will…
Er moniert die Vernachlässigung von Musikschulen, setzt sich für eine juristische Aufklärung von Missständen beim ÖRR ein. Seine Leidenschaft gilt dem gewaltfreien Richtungsstreit, er verweist bei linken Kräften auf den Umgang mit Abweichlern, die „markiert, isoliert, eingeschüchtert und erniedrigt“ würden. Sarkastisch fragt er, ob gesunde Heimatliebe bereits meldungswürdig sei und Hassrede darstelle. Deutlich wird der frühere Unternehmensberater bei Intensivstraftätern und Islamisten, bei der Veränderung seines Stadtteils. Darüber hinaus erinnert er an die Herausforderung des demografischen Wandels, der nicht durch Migration kompensiert werden könne.
Im Plenum deckt er Heuchelei der Konkurrenten auf, sieht Standhaftigkeit als ein Ideal. Dem Minderheitenschutz fühlt er sich ebenso verpflichtet wie dem ungeborenen Kind. Die Politik müsse realisierbare und praxisnahe Konzepte bieten, die sich rasch umsetzen und in den Alltag der Menschen einbauen ließen. Geschichte könne nicht beliebig gedeutet werden, ihre Originalität und Authentizität solle gewahrt bleiben. Insgesamt erweist sich der einstige Referent im Bundestag als bildungsstarker, risikobereiter und reflektierter Charakter, der ambitioniert, konfrontativ und direkt argumentiert. Ein loyaler und zynischer Geist, im besten Sinne.







