Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Grüner Geheimdienst-Kontrolleur vermutet ausländische Kräfte hinter „Kampagne“ gegen Brosius-Gersdorf“ (aus: „Apollo News“ vom 16.07.2025)
Und schon wieder macht ein Narrativ die Runde in Deutschland. Nachdem bereits das ZDF in der Vergangenheit eine steile These aufstellte, wonach für eine vermehrte Anzahl von islamistisch motivierten Anschlägen vor der Bundestagswahl angeblich Moskau verantwortlich sein sollte, ist es nunmehr der Grünen-Politiker Konstantin von Notz, welcher die Aufmerksamkeit ebenfalls in Richtung Putin lenken möchte, sieht er die aktuelle Kampagne gegen die Verfassungsrichterkandidatin Brosius-Gersdorf als eine bezahlte Auftragsarbeit Russlands. Man muss sich der gesamten Tragweite einer solchen Behauptung bewusstwerden, bezichtigt dieser Abgeordnete Portale wie „Nius“ oder „Apollo-News“ als Leistungserbringer für den Kreml, welcher wiederum über dubiose Finanzflüsse, möglicherweise ausgehend von der kritischen Opposition in Berlin, dazu angestiftet worden sein soll, neuerlich für Unruhe in der hiesigen Öffentlichkeit zu sorgen. Was zunächst wie ein Kriminalroman aus zurückliegender Vergangenheit klingt, ist ideologische Realität in einer für Propaganda anfälligen Gesellschaft im Jahr 2025, welcher man bedauerlicherweise Schlagzeilen für bare Münze verkaufen kann, die noch so hanebüchen sind.
Der Feind von Linksgrün sitzt wahlweise rechts oder in Moskau!
Selbstverständlich gab es damals wie heute keine Belege für solch ein schwurbeliges Denken, angesichts dessen man sich durchaus Sorgen machen muss, wie sehr mancher Wahn bereits fortgeschritten ist, kommt doch niemand mit einem klaren Verstand auf derartige Zusammenhänge, die im umgekehrten Fall von der linken Seite rasch als Verschwörungstheorie abgestempelt würden. Seitdem mich das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz in einem seiner Berichte ebenfalls bezichtigte, möglicherweise für Desinformationskampagnen, gelenkt aus den Untiefen zwischen Wolga und Ural, unwissentlich missbraucht und instrumentalisiert worden zu sein, würden meine journalistischen Beiträge und Artikel doch bestens in die Doktrin aus dem Fernen Osten passen, um sie massenhaft zu streuen und damit das Vertrauen in unsere Regierung und ihre Herrschaft zu erschüttern, weiß ich nur allzu gut, wie leicht es sich heute Behörden und die Bericht erstattenden Medien machen, um bei Bedarf die Aufmerksamkeit von Schuldigen wie Angela Merkel, Olaf Scholz oder Friedrich Merz wegzulenken. Das Publikum zu blenden, um außerhalb des Rampenlichts am „Weiter so“ zu wirken, scheint vorrangige Motivation.
Das etablierte Kartell nimmt das Ausland für sein Versagen in Sippenhaft!
Man sucht Sündenböcke dafür, dass unsere Exekutive bei der Bewältigung von Problemen und Herausforderungen krachend versagt. Da sind plötzlich jene die Bösen, die auf Missstände und Schieflagen hinweisen. Und um den Vorwürfen sodann noch eine internationale Dimension zu geben, bindet man den in diesen Tagen größten Feind auf weltweitem Terrain als Strippenzieher in nahezu jede noch so unplausible Unterstellung mit ein, kommt die Gefahr für die Demokratie entweder von rechts oder aus dem Herzen der einstigen Sowjetunion. Würden wir nicht in der Realität mit einer solchen Mär konfrontiert, müsste man wohl attestieren, dass das Irrenhaus Freilufturlaub hat. Immerhin braucht es nicht nur viel Fantasie, sondern komplexe Hirnwindungen und neuronale Fehlschaltungen, lässt man sich wahrhaftig darauf ein, dass sich ein Dritter unserer Presse bemächtige, um nichts Anderes ans Licht zu bringen, als für jeden einsehbare Stellungnahmen und wissenschaftliche Einlassungen einer umstrittene Hochschulprofessorin mit Hang zu ethischer und moralischer Provokation. Insofern geht es nicht um Geheimniskrämerei, sondern die transparente Debatte um riskante Überzeugungen.
Putin dürfte wenig Interesse an einer Politisierung deutscher Verfassungsrichterwahlen haben!
Niemand braucht Unterstützung von außen, um einer von der SPD ganz bewusst für das Amt in Karlsruhe ausgewählten Juristin den Vorhalt zu machen, sie stelle sich eklatant gegen das Grundgesetz, relativiert sie nicht nur die Menschenwürde durch eine Unterscheidung zwischen dem Zeitpunkt vor und nach der Geburt. Stattdessen sind es zahlreiche Verlautbarungen über eine restriktive Corona-Politik, einen Impfzwang, Leihmutterschaften, das Gesundheitswesen, die Toleranz gegenüber dem Fremden oder die Embryonenforschung, welche massiv an der Unbefangenheit und Neutralität eines Charakters rütteln, der nach Auffassung zahlreicher Beobachter nur deshalb in der dritten Gewalt installiert werden soll, würde sich die 54-Jährige im Zweiten Senat vor allem mit einem AfD-Verbot befassen. Und nachdem sie keinen Hehl daraus macht, die Anhängerschaft dieser Partei im besten Fall „beseitigen“ zu wollen, wie sie es in der Talksendung von Markus Lanz bekannt gab, eignet sie sich ideal für die Hetze von Lars Klingbeil oder Matthias Miersch, die die eigentlichen Kesseltreiber darstellen, sind wir tatsächlich auf dem Weg in eine zu Neuanfang und Umkehr tauglichen Staatskrise.
