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Die unsichtbare Geistesmacht der Moderne: Wie sich Kirchen und Patris in ihrem moralisierenden Urteil zum Götzen „des Guten“ machen!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „‚Spalter dürfen nicht unsere Zukunft bestimmen‘: Chef der Bischofskonferenz warnt erneut vor Wahl der AfD“ (aus: Apollo News vom 22.09.2025)

„Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden“. Nicht jeder muss derart despektierlich über die Heilige Schrift reden, wie Albert Einstein es tat. Das Buch der Bücher gilt weiterhin als das meistgelesene in unserer Zivilisation. Und es wird gerade deshalb in verschiedensten Absichten instrumentalisiert. Diesen Vorwurf unterbreitet aktuell auch Jesuit Klaus Mertes in einem Beitrag für „Die Zeit„. Nach seiner Auffassung habe die Bewegung um den ermordeten Charlie Kirk in den USA zahlreiche Zitate aus den Testamenten für ihre Zwecke entfremdet, um vor und nach dem Attentat auf den 31-Jährigen Stimmung gegen links zu machen. Doch wer schon einmal einen Bumerang ausgeworfen hat, wird darum wissen, dass er irgendwann zurückkehrt. Immerhin ist Heuchelei nicht nur ein Laster, sondern im Glashaus sollte auch keiner mit Steinen werfen.

Kirche von heute: Kein Mitgefühl für einen Getöteten, voller Hass gegen die Andersdenkenden!

Und so braucht es nicht allzu viel Kontext und Zusammenhang, um den veröffentlichten Kommentar unter dem Titel „Sie haben den Namen des Herrn missbraucht“ wiederum mit Römer 2,1 in seine Schranken zu weisen: „Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest“. Es sind auch in Deutschland die Kirchen, welche sich jüngst in die Reihe des Protests und der Forderung nach einem Verbot der AfD einreihen, um eigene Mitglieder zu diffamieren, auszugrenzen und zu schmähen, die bei einer Partei das Kreuz zu machen gedenken, die es als einzige vermochte, der Familie und den Angehörigen eines durch Schüsse aus dem Gewehr des transideologisch vernarrten Tyler R. angemessen zu kondolieren. Nein, Hass und Hetze sind eben keine „rechte“ Erfindung, sondern die blühende Verwirklichung von schlichter Arroganz.

Von der Kanzel abgewatscht: Wenn „Haltung“ zum Faustschlag für die Schäfchen wird!

Denn so sagt Sprüche 11,2: „Wo Hochmut ist, da ist auch Schande; aber Weisheit ist bei den Demütigen“. Immer wieder hat sich der Klerus als etwas Besseres gesehen, in der Geschichte häufig auf die vermeintlich korrekte Seite gestellt, um in der historischen Reflexion zu einem Teil der Täterschaft zu werden. Das reflexartige Gemeinmachen, den Nächsten seiner Schmach überführen zu wollen, all diese fadenscheinigen Tugenden erweisen sich als Ausdruck der persönlichen Glorifizierung. Der erhobene Zeigefinger gehört weder auf die Kanzel, noch ist er dem irdischen Volk als Maßgabe anheimgestellt. Um mit Matthäus 7,3 zu sprechen: „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?“. Es würde manch einem Christen gut zu Gesicht stehen, von seinem hohen Ross herunterzukommen, um nicht den Anschein zu erwecken, die Realität und Exegese der Bergpredigt für sich ganz allein gepachtet zu haben.

Ob Anmaßung, Hochmut oder Zeigefinger: Der Mensch kann nicht lassen, was Gott schmäht!

In Römer 14,5f. heißt es: „Ein jeglicher sei in seiner Meinung gewiß“. Was maßen wir uns also an, über die Auffassung des Anderen zu urteilen? Es sind jene, die sich die Mode der Überlegenheit ans Revers heften, welche noch tief fallen werden nach ihrer Zwietracht. „Darin habt ihr früher gelebt, abhängig vom Zeitgeist dieser Welt, jener unsichtbaren Geistesmacht, die in den Menschen am Werk ist, die Gott nicht gehorchen“, erklärt Epheser 2,2. Ja, wer sich aufmacht, bestimmte politische Überzeugungen als richtig oder falsch einzuordnen, der entfernt sich vom Grundsatz eines fehlenden Ansehens der Person (Römer 2,11), einander vorurteilsfrei und bedingungslos anzunehmen. Es ist lediglich die Verbreitung des Evangeliums, welche dem Schöpfer gefällt. Die Doktorin von Buntheit, Diversität und Anarchie im Glauben, Denken oder Handeln hat er nicht in die Welt zu tragen aufgerufen. Schließlich gilt: Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde!