Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Wie ein schwuler Pfarrer auf Social Media für eine offene Kirche kämpft“ (aus: WDR vom 06.07.2025)
Da zeigt sich ein Pfarrer aus Köln in pinkfarbenen High Heels und mit Regenbogenschal. Die Kirche setzt sich kurzerhand für die Linksextremistin Maja T. ein, der als Mitglied der sogenannten Hammerbande vorgeworfen wird, mit brachialer Gewalt gegen Andersdenkende vorgegangen zu sein. Bischöfe solidarisieren sich mit der sogenannten „Seenotrettung“, die als ein Handlanger der Schleusung auf dem Mittelmeer gilt. Einzelne Gemeinden gewähren Migranten Asyl, obwohl sie normalerweise abgeschoben werden müssten. In der Monstranz wird nicht mehr der Leib Christi hochgehalten, sondern die Klimaideologin Luisa Neubauer. Und wäre all das nicht schon genug an Verwerflichkeit, rufen Theologen mittlerweile offen dazu auf, Mitglieder, Wähler und Unterstützer der AfD konsequent zu meiden, auszugrenzen und zu diffamieren. Wieder einmal macht sich die berüchtigte Institution mit einer politischen Weltanschauung gemein, die dem Zeitgeist zu entsprechen vermag. Nichts mehr ist übrig von dem Auftrag, zu bewahren und Widerstand zu leisten, wenn infame Mode und Trends die tradierte Normativität und Sittlichkeit aus dem gesellschaftlichen Fokus verdrängen.
Angesichts des weltlichen Verfalls erstarrt Lots Frau noch einmal zur Salzsäule!
Stattdessen öffnet man Sodom und Gomorrha Tür und Tor, lässt man in Gotteshäusern den Fetisch von Nacktheit gewähren oder begeht nach dem Garten Eden den nächsten Sündenfall, bezweifelt man die Schöpfung kurzerhand durch die Aufhebung der zwei Geschlechter und die Überzeugung, der Mensch könne mithilfe des CO2 irgendetwas am atmosphärischen Wetter ändern. Man befindet sich weder auf der guten Seite der Geschichte, noch leistet man einen Beitrag für die Demokratie, macht sich der Pastor gemein mit jenen Demagogen, die die Alternative für Deutschland nicht nur verbieten, sondern die Opposition am liebsten gänzlich aus dem Sinn schaffen wollen. „Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest“, so heißt es im Römerbrief, Kapitel 2, Vers 1. Doch die Heilige Schrift ist längst kein Garant mehr für die Christenheit, versammeln sich Teile von ihr – ähnlich wie damals die krakeelende Menge gegenüber Jesus, als sie lautstark seine Verurteilung und Hinrichtung forderte -, um Sündenböcke für die eigenen Missetaten auszumachen.
Was maßt sich das Gutmenschentum an, über die politische Agenda des Nächsten zu richten?
Es ist das Gleichnis aus dem Matthäusevangelium (Kapitel 7, Vers 3), welches besagt: „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?“. Großkotzigkeit und Hybris fordern ihren Tribut, schnellen die Austrittszahlen in die Höhe. Eigentlich hätte es uns eine Mahnung sein sollen, was in 1. Mose 30,32 zu finden ist: „Ich will heute durch alle deine Herden gehen und aussondern alle gefleckten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe und die bunten und gefleckten Ziegen. Was nun bunt und gefleckt sein wird, das soll mein Lohn sein“. Sondern wir nicht aus, machen uns viel eher für eine Einheit stark, die sich an die Gesetzmäßigkeit des testamentarischen Regelwerkes hält, ohne dabei Reiz und Versuchung zu verfallen, mit der uns die Schlange erneut zur Erkenntnis lockt. Die Würde des Einzelnen wird nicht dadurch respektiert, meinem Gegenüber grenzenlose Freiheiten zur Selbstbestimmung zu lassen, um sich im Zweifel als Götze auf die Stufe des Herrn zu stellen. Nächstenliebe war nie eine universelle Verpflichtung, sondern ein himmlisches Ideal. Und auch die frivole Dekadenz bleibt ein übles Laster, sie darf keine hehre Tugend werden.