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Klimairrwitz am Beispiel des notständigen Konstanz am Bodensee: Wie grüne Ideologie Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft auseinandertreibt!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Der Wasserbus nimmt Fahrt auf: Gemeinderat stimmt dem Probebetrieb auf Zeit zu“ (aus: „Südkurier“ vom 27.06.2025)

Was war der Oberbürgermeister meiner idyllischen Heimatstadt Konstanz stolz, als die südwestdeutsche Provinz am 2. Mai 2019 kurzerhand Eingang in die Berichterstattung der Tagesschau fand. Ob es tatsächlich ein Anlass zur Freude war, darüber wird man sich je nach politischer Meinung und Färbung streiten können. Als erste Kommune hatte man den Klimanotstand ausgerufen, um auf dieser Grundlage einen existenziellen Beitrag für die Aufrechterhaltung des Narrativs über die menschgemachte Erderhitzung samt ihrer wechselnden Dürren und Fluten leisten zu können.

Offiziell der CDU nahe stehend, erwies sich der 54-jährige Diplom-Forstingenieur rasch als Befürworter einer grünen Agenda. Und er trimmte Verwaltung wie Bevölkerung auf einen Kurs, der oftmals kaum widersprüchlicher sein könnte. Da hat man entgegen des Expertenrats nunmehr beschlossen, einen zweiten Anlauf zu nehmen, um mit einem Wasserbus gegen den Verkehrskollaps in den hiesigen Straßen vorzugehen. Völlig nachhaltig betrieben, soll er vom Europa-Viertel am Rhein Fahrgäste zum innerstädtischen Hafen bringen, um somit dem Stau der Autos zu entgehen.

Wenn ein paar Zehntausend das Klima retten sollen…

Dass ein selbiges Vorhaben schon einmal kläglich gescheitert ist, weil sowohl die Nachfrage dürftig blieb, aber vor allem die Kosten für eine wahnwitzige Idee der Selbstverwirklichung und des Prestiges explodierten, schien den Gemeinderat nicht sonderlich zu stören. Dort ist es die ökologische Übermacht, welche sich auch für Solaranlagen auf manch einem Dach einsetzt, wo sie aus architektonischen und statischen Aspekten überhaupt nicht realisierbar erscheint. Doch die Transformation gebiete ein brachiales Vorgehen schon ihrem perfiden Grunde nach.

Damit auch die knapp 90.000 Einwohner am Schwäbischen Meer auf absehbare Zeit zur stupiden CO2-Neutralität finden, welche zwar aus physikalischen Gesichtspunkten widersinnig wirkt, aber trotz ihrer Künstlichkeit noch immer zahlreiche Unterstützer und Anhänger hat. Windräder verdrängen Wälder, Panels überschatten Äcker, Propeller zerreißen Vögel, E-Autos brennen unkontrolliert ab. Das hat wenig zu tun mit Nachhaltigkeit. Und die Hysterie nimmt bisweilen groteske Züge an, konfrontiert man sich mit ihren gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Folgen.

Ob Sicherheit oder Wetter: Irgendeine Ausrede brauchen die Spielverderber!

Wohl nicht nur aus Angst vor der momentanen überall angespannten Sicherheitslage, die bei fast jeder größeren Veranstaltung einen enormen Aufwand von Pollern bis Polizeikontrollen erforderlich macht, ist es der oben genannte Rathauschef Uli Burchardt, welcher sich momentan dafür einsetzt, das traditionelle Seenachtfest zu stutzen. Mit seinem gigantischen Feuerwerk ist es über die Region hinaus bekannt, zieht zehntausende Besucher an und verschafft der örtlichen Hotellerie und Gastronomie stets einen wirtschaftlichen Schub.

Doch weil wir auf den Ausstoß des Kohlenstoffdioxids, anderer Spurengase und die Konsequenzen für die Umwelt achten müssen, soll das Spektakel auf ein Minimum reduziert werden. Allerdings bleibt das Interesse der Beteiligten an einem derartigen Plan gering. Bisher kann sich kaum jemand vorstellen, dass eine abgespeckte Variante bei Einheimischen wie Auswärtigen auf Anklang stoßen würde. Ein massiver Einbruch der Aufmerksamkeit wäre nur der geringste Schaden, sieht man einmal von der Schieflage einer subtilen Aufwand-Nutzen-Rechnung ab.

Ideologie und Tugend geht über Praktikabilität und Sinn

Viel eher stellt sich die Frage, ob man überhaupt ein ökonomisch tragfähiges Konzept erarbeiten könnte, welches ein solches Vorhaben nicht von Beginn an zum Rohrkrepierer macht. Man will uns also noch den letzten Spaß am Leben, die kleinen Freuden des Daseins nehmen, wird eine Ideologie unter Androhung steigender Durchschnittstemperaturen vom Zaun gebrochen, die wohl nicht einmal den Wetterfrosch beeindruckt. Schließlich kann sich kaum jemand vorstellen, welchen Sinn und Zweck es erfüllen soll, kasteien wir uns im Zweifel zu Tode.

Und all das, ohne wirklich zu wissen, inwieweit eine minimale Verschiebung der Partikeldichte in unserer Atmosphäre tatsächlich weniger Wärme bewirken würde. Der Verdacht muss bleiben, dass es hier nicht um ein hehres Ziel geht, das von Argumenten, Substanz und Plausibilität geprägt ist. Sondern um das Erlangen von Macht und Einfluss gegenüber Unternehmen und Menschen, die man wie Marionetten gängelt, lassen sie sich von einer Moral in ihrem Denken und Verhalten tangieren, die mit Sonne und Regen genauso viel zu tun hat wie mit Naturschutz oder Verantwortung.