Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Trump kippt Klimaschutz: Treibhausgas-Entscheidung ist ‚Dolchstoß ins Herz der Klimawandel-Religion'“ (aus: „Merkur“ vom 01.08.2025)
„Seit die Menschen nicht mehr an Gott glauben, glauben sie nicht an nichts, sie glauben allen möglichen Unsinn!“ – Mit diesen Worten beschrieb der britische Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton (1874 – 1936) in einer beeindruckenden Weise den seit Jahrhunderten aufkommenden Trend, Ideologien und Weltanschauungen zu erschaffen, die den Platz einnehmen müssen, welcher durch einen gewissen Sinnverfall frei geworden ist. Zu einer dieser Erzählweisen gehört auch das Narrativ des anthropogen verursachten Klimawandels. Mittlerweile ist fast jede meteorologische Erscheinung am Himmel der Erderwärmung geschuldet, ob es nun stürmt, regnet oder schneit. Denn wie schon der „Copernicus“-Forscher Carlo Buontempo sagte: „Zwar wird diese Abfolge von Rekordmonaten irgendwann unterbrochen werden, doch die allgemeine Signatur des Klimawandels bleibt bestehen, und es ist keine Änderung dieses Trends in Sicht“. Es wird also noch so viel Niederschlag fallen können, die Temperaturen gemäßigt sein oder der Wind nur ein laues Lüftchen bleiben, wir scheinen zu einer Überzeugung verdammt, die sich nur deshalb aufrechthält, schwingt die Moralkeule von Ökologie und Nachhaltigkeit über den Köpfen des Einzelnen, ohne jedoch physikalische Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten zu berücksichtigen. Schließlich werden regelmäßig Zweifler mundtot gemacht, die einen angeblichen Konsens in Frage stellen.
Ein wirtschaftlicher Bremsklotz wider den physikalischen Verstand muss weichen!
Möglicherweise kommt nun aber trotzdem Bewegung in den ständigen Leierkasten der Weltuntergangsszenarien. Donald Trump hat offiziell erklärt, dass das Kohlenstoffdioxid nicht länger der amerikanische Feind ist, sondern aus chemischen und biologischen Aspekten unser Leben auf diesem Globus erst ermöglicht. Die Umweltbehörde sei angewiesen worden, das „endangerment finding“, also die Gefahrenfeststellung über das CO2, zurückzunehmen. Der dortige Leiter erklärte zur Begründung, bei der Fehleinschätzung des demokratischen Vorgängers Barack Obama habe es sich um die „größte Deregulierungsmaßnahme in der Geschichte der Vereinigten Staaten“ gehandelt. Man wolle den „Dolchstoß in das Herz der Klimawandel-Religion vollführen“, argumentierte der republikanische US-Präsident. Ein wesentliches Problem der Wissenschaft bleibt die Unberechenbarkeit der Schöpfung, die sich nicht an Formeln hält, in die sie von unserer Zivilisation zu pressen versucht wird. So stellte bereits der freiheitliche Ökonom Ludwig von Mises (1881 – 1973) fest: „Es gibt nicht so etwas wie statistische Gesetze. Die Leute greifen zu statistischen Methoden genau deshalb, weil sie nicht in der Lage sind, in der Verkettung und Abfolge von Geschehnissen eine Regelmäßigkeit zu erkennen“. Wir sind also abhängig von einer künstlich geschaffenen Arbeits- und Herangehensweise, die ständig neue Grenzen kennt.
Der Klimawandelforschung fehlt es an Ergebnisoffenheit und Schlusstechniken!
Zu häufig gehen Forscher von der Wahrheit einer Induktion aus, also dem legitimen Generalisieren in der Realität beobachteter Regelmäßigkeiten, um einen nicht selten gewollten und beabsichtigten Schluss zu ziehen. Auch das abduktive Denken, ein Verknüpfen von Einzelbeobachtungen zu einer Folge, findet sein baldiges Erschöpfen, weil es eine gewisse Verlässlichkeit als Voraussetzung erfordert, die es allerdings nur bei mangelnder Ergebnisoffenheit als Widerspruch der empirischen Tugenden geben kann. Auch im deduktiven Sinne wird es kaum gelingen, aus mehreren Aussagen eine allgemeinverbindliche Logik abzuleiten, unterstrich der österreichische Libertäre nämlich völlig zurecht: „Erfahrung ist immer Erfahrung der Vergangenheit. Erfahrung und Geschichte liegen nie in der Zukunft. Diese Binsenweisheit müsste nicht wiederholt werden, wenn es nicht das Problem der Prognosen der Statistiker gäbe“. Wir wissen nicht, was morgen passiert, spielen diverse Faktoren eine Rolle. Der bekannte Analytiker für Geographische Informationssysteme, Philipp Straßer, hatte in seiner Arbeit über „Kritik an Erkenntnissen zum Klimawandel“ festgehalten: „Nur 0,036 % der Luft bestehen aus Kohlenstoffdioxid und davon wiederum sind nur 3 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes vom Menschen verursacht“, um damit jenen in die Parade zu fahren, die in der Betrachtung auf Eingleisigkeit setzen.
Wetter – gerade auf lange Sicht – ist ein Zusammenspiel von Variablen und Unsicherheiten!
Immerhin eignet sich doch gerade unsere Ausatemluft bestens dafür, sie als Instrument zur Gängelung von Unternehmen, Bürgern und Politik zu missbrauchen – und eine Transformation am Laufen zu halten, von der insbesondere Nischensparten profitieren, um die Prosperität des Bewährten und Tradierten in krampfhafter wie sozialistischer Manier abzuwürgen. Der studierte Salzburger verweist in differenzierter Darlegung auf ziemlich profane Fakten und Tatsachen, die stets unter den Tisch gekehrt werden: „Ein potentieller Verursacher des Temperaturanstiegs der letzten Jahrzehnte ist Wasserdampf. Die Wasserdampfkonzentration in der Troposphäre ist im letzten Jahrhundert um mehr als 75 Prozent angestiegen. Circa die Hälfte der Temperaturzunahme der letzten Jahrzehnte ergibt sich aus diesem Anstieg“. Gleiches gilt für einen anderen Akteur im universellen Gefüge: „99,98 Prozent der Energie, die das Klima unseres Planeten beeinflusst, stammen von der Sonne. Schon winzige Unterschiede der Strahlungsenergie der Sonne haben eine große Auswirkung auf das Klima“. Und nicht zuletzt: „Methan ist ein um ungefähr 30-mal wirksameres Treibhausgas als Kohlenstoffdioxid. […] Alle uns bekannten Erdöl, Erdgas und Kohlevorkommen binden zusammen weniger als ein Drittel des Kohlenstoffs, der in Methanhydrat enthalten ist“. Ein Schelm, wer angesichts dessen zu hadern beginnt.
[…] Trump beendet die Feindschaft zum CO2: Wie die Erkenntnis zum multifaktoriellen Himmelsgeschehen ein… […]