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Kirchenmänner auf weltoffenen Abwegen: Wie die christliche Anbandelung gegenüber dem Islam das gesamte Abendland verrät!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Pfarrer Meurer: Habe AfD-Plakate aus demokratischen Gründen abgehängt“ (aus: katholisch.de vom 03.09.2025)

Wegen Diebstahls zu einer Geldstrafe verurteilt, hatte der Kölner Pfarrer Franz Meurer Wahlkampfplakate der AfD abgehängt, um dabei „aus Gründen der Demokratie“ und „religionsethischen“ Aspekten zu handeln. In einer nahezu heroischen Aktion will er sich insbesondere gegen Motive gerichtet haben, mit Hilfe derer sich die Alternative für Deutschland gegen eine Großmoschee in der nordrhein-westfälischen Metropole wandte. Dass der Theologe ein merkwürdiges wie befremdliches Verständnis von Vielfalt und Weltoffenheit verfolgt, macht er nicht nur an Weihnachten mit diversitären Feierlichkeiten deutlich, auf denen auch der örtliche Imam zu Wort kommen darf. Berührungsängste zu einer Glaubensrichtung gibt es nicht, die sich selbst als einen vollendenden, absoluten und überlegenen Monotheismus betrachtet, der im Zweifel Andersdenkende unterwirft.

Womit werden sich woke Priester im Angesicht des Herrn rechtfertigen können?

Wie schon Matthäus in Kapitel 12, Vers 36 mit „Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie reden“ formuliert, ist manche Einlassung allzu rücksichtsvoller und toleranter Zeitgenossen von heute schon allein deshalb wenig substanziell, weil das Besserwissen nicht nur laut des Römerbriefes ein Gräuel ist: „Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest“ (Kapitel 2, Vers 1). Es besteht laut Schrift kein Anlass dafür, die Definition von Echtheit und Verbindlichkeit in die eigene Hand zu nehmen. Dies gilt auch mit Blick auf politische und weltanschauliche Ansichten, über die zu urteilen ein Ausdruck von Anmaßung ist, haben sich daran auch Kleriker zu halten.

Das Johannesevangelium macht deutlich: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Kapitel 14, Vers). Doch was würde derjenige zu all dem Gebaren einer progressivlastig empörten Kirche des 21. Jahrhunderts meinen, die zum wiederholten Male von Tendenziösität und Parteinahme nicht lassen kann, wähnt sie sich auf der richtigen Seite der Geschichte, wenn das Bodenpersonal bedarfsweise auch dazu bereit scheint, Grundsätze und Prinzipien für ein facettenreiches, polymorphes Ideal zu opfern? Der Auftrag zur Mission lautet nicht umsonst: „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker. Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Lehret, sie halten alles, was ich euch befohlen habe“. Und hierbei ist keine Rede von Allah oder Mohammed, sondern vom Messias.

Wer den eigenen Glauben aus Rücksichtnahme unterordnet, sollte kein Kleriker sein!

Denn es gehört zur konfessionellen Haltung, mit Selbstbewusstsein für die Authentizität individueller Überzeugung zu werben, statt sich der fremden an den Hals zu werfen. Das Konzept eines pluralistischen Miteinanders galt schon früh als gescheitert, hatte der „grüne“ Publizist Daniel Cohn-Bendit einst in aller Deutlichkeit unterstrichen, dass das bunte Treiben einer mannigfaltigen Klaviatur „hart, schnell, grausam und wenig solidarisch“ sei. Bereits Helmut Schmidt ließ kein gutes Haar an dem, was auf dem Altar von enzyklopädischem Respekt und universeller Demut dem Götzen des Kleinmachens vor den Widersachern einer liberalen Ordnung geopfert wird: „Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bislang funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt“.

Wer sich im Angesicht des Kreuzes in Richtung Mekka wendet, um unter dem Halbmond noch irgendwie die Kurve zu den Testamenten statt den Suren zu kriegen, der veräußert nicht nur Dogmatik und Lehre, sondern vor allem Identität und Wesenseinheit eines Bekenntnisses, das in Mitteleuropa nicht zuletzt deshalb arg in Bedrängnis und unter die Räder gekommen ist, weil „der Mensch der Befriedigung seiner Bedürfnisse nachgeht und durch die Konsumwelt entfremdet und amoralisch wird“, wie es der Philosoph Charles Taylor umriss. Manchmal würde uns weniger Reichtum und Auswahl im Supermarktregal der Mentalitäten helfen, einer Versprechung nicht länger auf den Leim zu gehen, die Utopie bleiben muss. Weder wird es eine Republik ohne rechtes Gedankengut geben, weil es genauso legitim ist wie linkes. Noch ein souveränes Christentum ohne klare Kante.