Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „‚Herr Merz hat 100 Prozent recht, wenn er das sagt‘ – Arche-Sprecher verteidigt ‚Stadtbild“-Aussage'“ (aus: WELT vom 16.10.2025)
Die Cancel Culture – zu Deutsch: Es kann nicht sein, was nicht sein darf – hat wieder einmal zugeschlagen. Und nun trifft sie sogar den Bundeskanzler. Da hatte Friedrich Merz wohl einer tiefsitzenden Überzeugung Raum gegeben, indem er kundtat, dass die Migration das Stadtbild in Deutschland verändere. Und prompt war die Empörung von links groß. Bis hin zum Vorwurf des Rassismus reichen die Anwürfe, welche mittlerweile eine Schizophrenie offenbaren, die die Gesellschaft bis an den Rand des Berstens bringt. Denn je länger wir nicht nur ein Gefühl unterdrücken, das gerade aber der kleine Mann trotz angedrohter Moralkeule immer öfter bereitwillig und frei zu artikulieren mutig scheint, sondern eine Wahrhaftigkeit verschweigen, die sich auf den Nenner bringen lässt: „Meine Heimat ist mir fremd geworden“, umso mehr entkernt sich eine Nation von ihrer einstigen Identität, von ihrer früheren Prägung und von ihren ursprünglichen Wurzeln. Mit rund 14 bis 16 Millionen an Zugewanderten seit 2015 sind wir längst überfordert, unterworfen, umkämpft.
Die erwünschte Veränderung ist eingetreten, doch kaum jemand freut sich darüber…
Es sind allein progressive Kräfte wie jene um Katrin Göring-Eckardt, die sich auf Teufel komm raus einen Wandel wünschen – und deshalb ganz besonders laut krakeelen, wenn der Vielfalt in die Kandare gefahren wird. Eine Wesenseinheit macht sich unter anderem durch ihren Wiedererkennungswert aus. Das bedeutet keinesfalls eine strikt abgrenzende Xenophobie in Form von Benachteiligung, Diskriminierung oder Anfeindung des Unbekannten. Sondern den menschlich allzu nachvollziehbaren Wunsch, auf der Straße Ähnlichkeit und Similarität zu entdecken. Schon in der Apostelgeschichte der Bibel wird deutlich gemacht, dass die Schöpfung als Anordnung der verschiedenen Völker zu verstehen ist, denen jeweils ein eigener Ort zu leben anheimgestellt wurde. Eine völlige Durchmischung durch Übersiedlung trägt nicht nur zu einem Verlust von Nämlichkeit und Echtheit jeder separaten Ethnie bei. Sondern muss unmittelbar zu sozialen Spannungen führen, weil die Wegnahme von Bewährtem, Geliebtem und Errungenem mehr als ein bloßer Verlust ist.
Die Abgeschiedenheit des „grünen“ Wolkenkuckucksheims beträgt 100.000 Kilometer…
So waren es Grünen-Politiker wie Daniel Cohn-Bendit selbst, die den Multikulturalismus aufgrund seines Konfliktpotentials als weitgehend gescheitert ansahen. Von diesem Pragmatismus scheinen die Verantwortlichen der Partei heute weit entfernt. Sie drängen zum Negieren von Individualität, fordern ein erzwungenes Konstrukt der Gleichheit, das Toleranz erzwingt, um alternativ mit dem Etikett des Nazis um sich zu werfen. Wann waren Franziska Brantner, Felix Banaszak, Britta Haßelmann, Heidi Reichinnek oder Jan van Aken zum letzten Mal mit offenen Augen in der City von Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln oder München, ohne die bunte Brille der Verzerrung und des Euphemismus, um auf Verwahrlosung, Kriminalität, Drogenrausch und Müll zu treffen? Nicht nur im Ruhrpott sind die Impressionen geprägt von Clans und Banden, von einer Verdrängung christlicher Tradierung durch die Ramadan-Beleuchtung, durch Ganzkörperbekleidung als Ausdruck des Widerspruchs zur liberalen Ordnung, durch Proteste pro Gaza und für das Kalifat.
Nur jener, der der Wahrheit ins Auge blickt, wird irgendetwas gegen die AfD ausrichten…
Wir können noch so lange um den heißen Brei reden, den Umfragewerten für die AfD wird es keinen Abbruch tun – im Gegenteil. Erkennt nun auch die CDU, dass Realitäten zu normieren sind, wenngleich ihnen im besten Fall das Prädikat des Populismus entgegengehalten wird? War es ein erster inhaltlicher Angriff des Sauerländers auf Alice Weidel und Tino Chrupalla, die er künftig argumentativ stellen möchte? Und was sagt es über seine Führungsstärke aus, wenn der Pressesprecher die Äußerung als bloßes Wahlkampfgetöse abtut? Der Ernst der Lage kommt dort nicht an, wo man sich die Welt weiterhin so macht, wie sie Utopisten und Fantasten gefällt. Weder der Islam gehört zu unserer Erscheinung, noch kann sich eine durch verbindliche UN-Konventionen zur Selbstbestimmung befugte Gemeinschaft erlauben, Wohlstand, Sicherheit, Integrität und Kongruenz zu veräußern, um einem von der autochthonen Mehrheit ungewollten Paradies der Glückseligkeit des veganen Fastenbrechens unter Scharia-Pranger und Halal-Regenbogen näherzukommen.